Was wurde aus Blockchain?


Das Thema Blockchain begann bereits mit der Einführung von Bitcoins im Jahr 2008 und entwickelte sich über die Kryptowährung hinaus zu einer transformativen Kraft im Geschäftsleben. Im Kern ist Blockchain eine Technologie zur Datenhaltung in dezentralen verteilten Netzwerken, die sichere und transparente Transaktionen ohne Vermittler ermöglicht. Sie revolutionierte bereits ganze Prozesse und IT-Landschaften und eröffnete große Potenziale für neue Geschäftsmodelle in unterschiedlichsten Branchen. Den Begriff Künstliche Intelligenz gibt es trotz des jüngsten Hypes bereits seit etwa 70 Jahren. Das erste KI-Programm „Logic Theorist“ wurde 1956 vorgestellt. Seitdem hat sich KI, insbesondere rasant weiterentwickelt, vor allem durch Fortschritte beim maschinellen Lernen, bei neuronalen Netzen und Deep-Learning-Algorithmen. KI-Systeme sind in der Lage, riesige Datensätze zu analysieren, Muster zu erkennen und Entscheidungen mit bemerkenswerter Präzision zu treffen. Von Chatbots und virtuellen Assistenten bis hin zu prädiktiven Analysen und autonomen Fahrzeugen, KI-Anwendungen sind aus modernen Unternehmen nicht mehr wegzudenken.
Synergien von Blockchain und KI
In der dynamischen Unternehmenslandschaft von heute verändert die Konvergenz von Blockchain und Künstlicher Intelligenz die Branchen, treibt Innovationen voran und definiert die Arbeitsweise von Unternehmen neu. Beide Technologien stellen einzeln leistungsstarke Werkzeuge für
die Umgestaltung von Unternehmen dar, schaffen zusammen aber Synergien, die darüber hinaus neue Möglichkeiten und Effizienzen in verschiedenen Sektoren freisetzen. Die Kombination von beidem befindet sich jedoch noch im Anfangsstadium und stößt teils auf Schwierigkeiten in Bezug auf Skalierbarkeit, Leistung, Dateninteroperabilität sowie Compliance. Die Schlüsseleigenschaften von Blockchain – Dezentralisierung, Transparenz und Unveränderlichkeit – machen die Technologie zu einem leistungsstarken Werkzeug. Mit der zunehmenden Verbreitung steigen jedoch auch die Komplexität und das Volumen der verwalteten Daten. Das kann erhebliche Herausforderungen bei der Datenverarbeitung und -analyse mit sich bringen. KI kann hier wesentliche Verbesserungen bieten. Sie automatisiert komplexe Prozesse, bearbeitet große Datenbestände und erkennt Muster darin. Zudem entwickelt sie sich kontinuierlich durch Lernen weiter. Generative KIs können anhand passender Trainingsdaten sogar lernen, wie Menschen zu schreiben, zu sprechen oder Grafiken zu konzipieren.
Sie bieten damit viele potenzielle Anwendungsfelder, Automatisierungsmöglichkeiten und Effizienzsteigerungen. Es liegt damit auf der Hand, dass sich die Eigenschaften von Blockchain und KI in hohem Maße ergänzen, was Potenzial für enorme positive Synergien birgt. KI kann den Blockchain-Betrieb optimieren, die Datenanalyse verbessern und die Sicherheitsmaßnahmen durch fortschrittliche prädiktive Analysen erhöhen. KI kann wiederum von der sicheren und transparenten Datenverwaltung der Blockchain profitieren, um die Integrität der Daten für das Training von KI-Modellen zu gewährleisten und die Entwicklung dezentraler KI-Systeme zu unterstützen.
Blockchain stärkt KI
Die umfangreichen Lernfähigkeiten der KI in Bezug auf Datenstrukturen ermöglichen eine automatisierte Entscheidungsfindung und Datenanalyse. Der Weg, der zu einem Ergebnis führt, sowie das Ergebnis selbst sind jedoch oft weder reproduzierbar noch transparent. Dieser Mangel an Nachvollziehbarkeit kann zu Vertrauens- und ethischen Problemen führen. Die Verknüpfung von KI und Blockchain könnte einige dieser Probleme lösen und gleichzeitig die Fähigkeiten der KI verbessern.
Blockchains eignen sich dazu, für das KI-Training eine rückverfolgbare, fälschungs- und manipulationssichere und damit gut kontrollierte Datenbasis aufzubauen, die das Vertrauen in die Ergebnisse der KI stärkt. Für die hohe Sicherheit sorgen dabei die Verwendung kryptografischer Verfahren sowie die Konsens-Schaffung unter unabhängigen Parteien, die die Echtheit und Unveränderlichkeit von Daten oder digitalen Werten bestätigen. Unternehmen und ihre Partner behalten somit die volle Transparenz darüber, mit welchen Daten ihre KI-Modelle trainiert werden. So bevollmächtigen sie etwa nur bestimmte, besonders qualifizierte Nutzerinnen und Nutzer dazu, durch monetäre Anreize qualitativ hochwertige Datensätze zu teilen, anstatt ethisch fraglich auf Social-Media-Daten zu trainieren. Das Risiko falscher beziehungsweise unwahrer Ergebnisse können sie so drastisch reduzieren. Aber nicht nur das – Blockchain ermöglicht ebenfalls das sichere Kennzeichnen und Zertifizieren von KI-Ergebnissen sowie das Versehen mit Wasserzeichen, was die Glaubwürdigkeit digitaler Inhalte stärkt und Missbräuche aufdeckt.
Wie Blockchain durch KI gewinnt
Nicht nur KI-Modelle profitieren vom Zusammenspiel mit Blockchains, sondern auch Blockchains durch die Kombination mit KI. Es ergeben sich eine ganze Reihe von Vorteilen für Blockchains, etwa die höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten: Klassische Blockchain-Netzwerke, beispielsweise Bitcoin, waren wegen der hohen Nachfrage oft eher langsam. Um die Performance zu verbessern, nutzen deren Entwicklerinnen und Entwickler daher häufig Umgehungslösungen – beispielsweise das „Sharding“. Die Idee dahinter: Um mehrere Vorgänge parallel bearbeiten zu können, wird das Gesamtnetzwerk in mehrere Teilnetzwerke (Shards) segmentiert. KI könnte dagegen die Geschwindigkeit auch erhöhen (und gleichzeitig den Energieverbrauch senken), indem sie typische Nutzungsmuster analysiert und vorhersagt. Dadurch lassen sich die bestehenden Ressourcen der Blockchain deutlich besser zuteilen und aussteuern.
Einen weiterer Vorteil stellt die optimierte Interoperabilität zwischen verschiedenen Netzwerken da. Künstliche Intelligenz sorgt nicht nur für mehr Tempo, sondern trägt auch dazu bei, neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Blockchains zu schaffen. Möglich wird dies ebenfalls durch Machine-Learning-Algorithmen, die so trainiert sind, dass sie Informationen aus verschiedenen Netzwerken verstehen und übersetzen können – und damit den Datenaustausch zwischen diesen erleichtern. Dazu bleibt allerdings im Vorfeld noch zu klären, wie sich dieser Datenaustausch mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung vereinbaren lässt. Kryptografische Verfahren wie Zero-Knowledge-Proofs, homomorphe Verschlüsselung oder Secure Multi-Party Computation (SMPC) gewähren zwar einen gewissen Schutz der Privatsphäre, sind für den weitläufigen Einsatz im Unternehmen allerdings entweder unzureichend oder zu komplex. Abhilfe schaffen hier gegebenenfalls KI-Modelle, die persönliche Daten selektiv verbergen. Wünschenswert wären dafür allerdings noch klare regulatorische Vorgaben, die eindeutig definieren, welche dieser Modelle prinzipiell zulässig sind.
Bessere Betrugserkennung: Prädikative Verfahren, die die Transaktionshistorie einer Blockchain mit Machine-Learning-Algorithmen nach gängigen Mustern durchsuchen, können zudem dazu beitragen, Betrugsversuche frühzeitig zu erkennen und zu verhindern (Fraud Prevention and Detecting). Untypische Transaktionen definiert das System dafür als Indikatoren für mögliche Betrugsversuche, vor denen es die Nutzerinnen und Nutzer proaktiv warnt.
Ausblick: Konvergenz
Im Ergebnis birgt die Kombination aus KI und Blockchain ein Transformationspotenzial für viele Branchen. Im Finanzwesen kann sie zu sichereren u DeFi-Plattformen führen, die KI für dynamische Zinssätze und Risikomanagement nutzen. Dabei handelt es sich um virtuelle, dezentrale Finanzhandelsplätze, die unabhängig von einzelnen Institutionen funktionieren und Unternehmen unterschiedlichste Finanzierungsinstrumente anbieten. Im Gesundheitswesen kann die Blockchain-gesicherte KI die Patientenversorgung durch personalisierte Behandlungspläne basierend auf unveränderlicher Patientendaten verbessern. Lieferketten können mit Blockchain-basierter Rückverfolgbarkeit und KI-gesteuerten prädiktiven Analysen transparenter und effizienter werden.Diese Konvergenz nutzt die Stärken beider Technologien – das sichere, transparente und unveränderliche Hauptbuch der Blockchain und die Fähigkeit der KI, Daten zu analysieren und daraus zu lernen – und schafft so leistungsstarke, neue Anwendungen und Einsatzgebiete.
Die Industrie arbeitet dafür weiterhin unermüdlich an innovativen Use Cases und Applikationen. Diese beziehen sich auf unterschiedlichste Themenkomplexe – von digitalen Identitäten bis zu Produktpässen und digitalen Echtheitszertifikaten, von geteilten Daten für unternehmensübergreifende Transaktionen bis zur IoT-Kommunikation. Dadurch entstehen vielfältige neue Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen: etwa, um die Nachweispflichten im Supply Chain Management einfacher zu bewältigen oder den digitalen Handel durch NFTs zu erleichtern.
Perspektivisch bergen diese Lösungsansätze damit viele Spielräume für deutliche Effizienzgewinne, neue Geschäftsmodelle und Optionen zur Datenmonetarisierung. Für Unternehmen kommt es nun nur noch darauf an, diese Zukunft aktiv mitzugestalten und die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten intelligent zu nutzen. Nötig ist dazu neben Mut zur Veränderung auch eine fundierte Entscheidungsgrundlage. MHP unterstützt Unternehmen dabei, den Einfluss innovativer Technologien auf Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle präzise zu bewerten. Dabei liegt der Fokus auf dem tatsächlichen wirtschaftlichen Mehrwert. Mit umfassendem Wissen in den Bereichen Branchen, Technologien und Businessbewertungen erhalten Unternehmen die nötige Basis, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
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