Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Warum Deutschland den Bach raufgeht

Ich habe mir einen Serientitel aus dem deutschsprachigen Manager Magazin geborgt, weil auch bei SAP vieles sehr gut und erfolgreich läuft. Nur gibt es ebenso viel Luft nach oben für werthaltige und nachhaltige Optimierungen.
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3. Oktober 2024
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Auf einem SAP-Meeting haben mich Freunde und Executives auf meine fortdauernde Kritik angesprochen. Ich bin seit über 30 Jahren Mitglied der SAP-Community und habe zahlreiche Vorstände kommen und gehen sehen. Die Zahl an Executives übersteigt definitiv einhundert. Somit darf ich mich als konstanter Faktor und genauer Beobachter von SAP, DSAG und der Community bezeichnen.

SAP geht natürlich nicht den Bach runter, sondern – wie eine interessante Artikelserie im deutschsprachigen Manager Magazin erklärt – weiteren Erfolgen entgegen: Die Serie heißt „Warum Deutschland den Bach raufgeht“, was im doppelten Sinn eine spannende Aussage ist. Die Autoren wollen damit andeuten, dass es wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch und kulturell aufwärtsgeht, aber den Bach raufgehen, also gegen den Strom schwimmen, heißt auch: zurück zum Ursprung, zurück zur Quelle.

Kein Mitglied der SAP-Community will zurück in ein R/3-Zeitalter. Damit scheint die Marschrichtung vorgegeben. Aber hier beginnen die Probleme des ERP-Weltmarktführers. Zurück zum Ursprung ist kontraproduktiv. Die IT und Informatik haben sich erfolgreich weiterentwickelt, von diesen Innovationen kann SAP profitieren. Wohin soll sich SAP somit wenden? Was ist die passende Roadmap?

SAP-CEO Christian Klein und CFO Dominik Asam verwalten den Konzern hervorragend. Der SAP-Aktienkurs überstieg die magische Grenze von 200 Euro und manche Analysten sehen ein erstes Ziel bei rund 230 Euro. Woher kommt dieser Erfolg? Klein und Asam managen die Ressourcen und Assets umsichtig. Sie leben aktuell von der Substanz, die aufgrund erfolgreicher Vorgänger umfassend vorhanden ist. Es ist ähnlich wie die deutsche Wirtschaft in ihrer Gesamtheit: Aus der Vergangenheit existiert ein hohes Potenzial an Möglichkeiten, die es aber nun zu nutzen gilt.

Christian Klein verschläft die Zukunft. Die Substanz ist vorhanden, sodass aktuell ein erfolgreicher Betrieb sichergestellt ist. Viele Transformationsprojekte laufen bei SAP zufriedenstellend, aber die einzige Aussage bezüglich der Zukunft des ERP-Weltmarktführers lautet: SAP S/4 Hana ist bis 2040 in der regulären Wartung! Diese Ansage von Christian Klein ist wichtig und beruhigend, aber für eine strategische ERP-Planung ist sie zu wenig.

Globale Konzerne wie einer, für den ich als Group CIO arbeiten darf, brauchen weitreichendere Planungsszenarien. Wir brauchen Informationen über ein ERP jenseits von S/4. Wir brauchen eine BTP-Roadmap und -Vision. Kommt es anders, dann haben wir die Erkenntnis, dass Leben Veränderung ist, aber wir brauchen definitiv einen Diskurs über die SAP-ERP-Zukunft jenseits von S/4 inklusive BTP.

Die SAP-Community vermisst diesen Diskurs und betrachtet somit SAP nicht mehr als gleich relevant wie in früheren Jahren. Die aktuelle Investitionsumfrage unserer DSAG hat dieses Manko deutlich aufgezeigt. Nur noch ein Drittel der DSAG-Mitglieder sieht eine wachsende Relevanz, mehr als die Hälfte betrachtet die Bedeutung von SAP als gleichbleibend beziehungsweise stagnierend. Diese Sichtweise passt nicht zu dem Ansatz „den Bach raufgehen“, wie das Manager Magazin seine Leser motivieren will. Aber Raufgehen erscheint in der aktuellen Situation besonders wichtig. Im Sinne des Höhlengleichnisses des altgriechischen Philosophen Platon, bei dem es um den Auf- und Ausstieg aus der Höhle ans Licht geht, erscheint auch eine Aufklärung bei SAP dringend notwendig.

Eine Aufklärung über die Zukunft von SAP ist natürlich mit neuem Personal verbunden. Nach den Jahren der Konsolidierung und Aufarbeitung des Bill-McDermott-Erbes durch Hasso Plattner und Christian Klein ist es an der Zeit, die Ziele neu zu definieren. Mit dem Ausscheiden von Hasso Plattner als Vorstandsvorsitzendem wäre nun ein guter Moment, auch die Spitze des SAP-Vorstands neu zu organisieren – damit es den Bach raufgeht. Christian Klein hat Großartiges geleistet, aber über die eigene Zukunft und die der SAP scheint er weniger nachzudenken.

Das erwähnte S/4-Wartungsversprechen bis 2040 ist zu wenig. Die SAP-Community braucht wieder einen Pragmatiker und Visionär, wie es Henning Kagermann in Personalunion war. Aktuell gibt es im Vorstand nur eine Person, die ähnlich einem Henning Kagermann agieren könnte: Thomas Saueressig. Ob Headhunter von außen jemanden herbeibringen können, ist ungewiss.

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Unser geheimnisvoller, anonymer Kolumnist.


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Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.