Warum der Einsatz der Testsuite des SolMan Sinn macht
Beim Erstellen und Durchführen von Testfällen wird dabei gern auf MS-Office-Programme wie Excel zurückgegriffen. Bei einer geringen Anzahl von Testfällen und Testern mag das noch händelbar sein, danach wird der Wartungsaufwand zu groß. Außerdem fehlt ein integriertes Fehlermanagement.
Schnell und stressfrei
Warum also nicht einen Testfallkatalog in Excel als Basis nutzen und auf den SAP Solution Manager wechseln? Wer die folgenden Kniffe beherrscht, kann die Tests schneller vorbereiten und stressfreier durchführen.
Initial sind zum Beispiel die seitens des Fachbereichs definierten Testfälle zum Überprüfen der geforderten Funktionen hochzuladen. Die vorbereitenden Maßnahmen zum Upload der Testfalldateien finden dabei in der Lösungsdokumentation statt, nicht in der Testsuite. Die Anwender können eine Ordnerstruktur nutzen, bevor auf Ebene des Szenarios die Testfälle hochgeladen werden. Hier ist auch eine Priorisierung möglich. Die Bestimmung des Dokumententyps sollte einheitlich sein, um die Testfälle später in den Testplänen auswählen zu können.
Testplan, Testpaket, Testfall
Nach dem Upload in der Lösungsdokumentation werden die weiteren Vorbereitungen in der Testplanverwaltung der Testsuite vorgenommen. Nach welcher Hierarchie diese stattfinden sollen, ist in der Testsuite vorgeschrieben und wird so der Reihe nach abgearbeitet. Auf oberster Ebene der Testplanverwaltung sind generelle Einstellungen vorzunehmen und alle relevanten Testfälle auszuwählen. Ein Testplan ist dabei immer nur von einer Person bearbeitbar. Sofern inhaltlich sinnvoll, ist eine Aufteilung auf mehrere Pläne empfehlenswert – auch für die Steuerung der Testfreigabe. Ein Testplan kann beliebig viele Testpakete beinhalten und einem Testpaket lassen sich ebenso beliebig viele Testfälle zuordnen. Um eine gute Übersicht zu behalten, empfiehlt es sich, die Testpakete inhaltlich abzugrenzen und die Anzahl an zugeordneten Testfällen nicht ausufern zu lassen. Im SolMan ist vorteilhaft, dass Testfälle in mehreren Testpaketen nutzbar sind. Das ist besonders praktisch bei Testfällen, die grundlegende Funktionen beschreiben. Gleichzeitig erscheint aber auch eine Warnung, wenn ein Testfall in keinem Testpaket Verwendung findet.
Eine Zuordnung beliebig vieler Testpersonen erfolgt auf Ebene der Testpakete. Nicht alle müssen die Testfälle jedoch auch ausführen. Die Tester können im Gesamtstatus sehen, welche Testfälle bereits durch eine andere Person in Bearbeitung oder sogar abgeschlossen sind. Sofern die Testfälle nicht in Reihe geschaltet sind, lassen sie sich von den Testern frei wählen. Sollten mehrere Personen denselben Testfall mit unterschiedlichem Ergebnis durchgeführt haben, greift das Worst-Wins-Prinzip im Gesamtstatus. Als Testmanager ist hier Vorsicht geboten: Der Status „in Bearbeitung“ schlägt den Status OK. Wenn ein Testfall in Bearbeitung ist, muss dieser auch beendet werden.
Die Testsuite bietet nicht den Komfort wie konventionelle Test-Management- oder Application-Lifecycle-Management-Werkzeuge, ist dafür aber für SAP-Kunden in der Regel lizenzkostenfrei sowie einfach und schnell implementierbar. Sicher ist, die Tester werden den SolMan mit seiner Testsuite gut annehmen und die Vorteile gegenüber Tools wie Excel überwiegen. Der Einsatz lohnt sich insbesondere, da Testfallausführung und Defect-Erstellung ineinandergreifen. Im Handling weniger intuitiv sind die Analysemöglichkeiten zu Testfortschritt und Fehlersituation. In Darstellung und Aufarbeitung sind diese für einen kurzfristigen Überblick aber brauchbar.
Ein Tipp zum Schluss: Für einen Statusreport ist es ratsam, die Daten als Basis zu nehmen und eine eigene Darstellung zu verwenden. Insbesondere dann, wenn der Status mehrerer Testpläne interessant ist, schwächelt die Testsuite. Wen alle Testergebnisdokumente aus einem Test interessieren, der muss diese einzeln herunterladen, denn einen übergreifenden Download bietet die Testsuite nicht.