Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Von Simple zu Intelligent

Nach „Run Simple“ kommt das „Intelligent Enterprise“. Zu befürchten ist, dass SAP die Roadmaps der Buzzwords fortsetzt. Aber da gab es noch die DSAG-Keynote von Christian Klein.
Peter M. Färbinger, E3-Magazin
3. Dezember 2020
Das-Letzte-Satire
avatar

Ex-SAP-Chef Bill McDermott hat seinen Lieblingsspruch so oft wiederholt, dass nun „Run Simple“ wirklich jeder in der SAP-Community kennt. Ob dieses SAP’sche Buzzword eine Eigenerfindung war oder ob man sich bei den englischen Comedians Monty Python bediente, ist nicht mehr evaluierbar. Das Buzzword verliert an Strahlkraft und Bill McDermott arbeitet nicht mehr für SAP.

Eine sehr junge Truppe, bestehend aus den Vorständen Christian Klein, Jürgen Müller und Thomas Saueressig, hat dieses Buzzword sowie viele andere Baustellen geerbt. Natürlich versuchen diese drei SAP’schen Musketiere im übertragenen Sinn einen einfachen Lauf respektive eine einfache ­Roadmap auf das glatte IT-Parkett zu legen. SAP ist nicht kompliziert, bestenfalls komplex, oder? Eine Vereinfachung, Konsolidierung und Integration aller Ideen und Wünsche war und ist somit wünschenswert. Ein agiles und einfaches ERP-System ist damit im Sinne aller SAP-Bestandskunden.

Naturgemäß sind die schlichte Einfachheit und die Reduktion auf das Wesentliche nur nach langer Meditation zu erreichen. Die drohenden Releasewechsel bei Hana und S/4 lassen kaum genug Zwischenzeit für Besinnung und Reflexion. „Run Simple“ bleibt somit als Metapher in der SAP-Cloud bestehen. Viele SAP-Bestandskunden sind glücklich, wenn das System läuft – ob simple, laut oder mit stetig steigenden Lizenzkosten.

Weil sich nun bei allen Anstrengungen und Anleihen bei Monty Python aus „Run Simple“ keine simplen Roadmaps ergaben, musste ein neues Buzzword die verschreckten SAP-Bestandskunden beruhigen: Intelligent Enterprise. Was bisher einfach, simpel und dumm war, soll nun intelligent werden. Nicht die Software wird fehlerfrei, der Support zuvorkommender, die Preisliste verständlicher und die Aussagen des Vorstands konkreter – nein, das gesamte Enterprise soll intelligenter werden – durch Zauberhand? Vielleicht wird aus dem „simple run“ ein Beschwörungstanz (siehe Bild oben) und das SAP’sche ERP verwandelt sich in pure Intelligenz.

Wahrscheinlich bleibt das Intelligent Enterprise eine Fata Morgana, so wie das „Run Simple“ keine tragfähige Roadmap ist. Buzzwords bestimmen den Lauf der IT-Geschichte. Aber es gibt Ausnahmen: DSAG-Keynote von SAP-Vorstandssprecher Christian Klein von Mitte Oktober dieses Jahres!

SAP-Chef Christian Klein präsentierte eine Vision, die weder ein „Run Simple“ ist noch das Beiwort „Intelligent“ braucht. Seine Vision erstrahlt glasklar und stringent zugleich: eine Kombination aus „Zurück zum Ursprung“ und Integration über den Tellerrand hinaus. Das ist ein sehr schlauer Plan! Die Stärke von SAP kam aus dem Integrationsgedanken, aus dem Single Point of Truth, aus einer zentralen Datenbank, in der jeder Beleg zu finden ist.

Um diese Datenbanken scharten sich zuerst R/2-, später R/3-Anwendungs-Module und heute zahlreiche Cloud- und On-prem-Apps rund um Hana. Was schlau und brauchbar war, integrierte SAP in die „Blackbox“ R/3. Die notwendige Integration ergab sich aufgrund des ERP-Designs. Beziehungen zur Außenwelt waren damals nur rudimentär vorhanden und notwendig.

Diesen automatisierten Integrationsgedanken will Christian Klein wieder mit Leben füllen. Während seiner diesjährigen DSAG-Keynote hat Christian Klein angekündigt, dass er auf diesem Integrationspfad aber noch weitergehen und -denken will: In Zukunft sollen auch Nicht-SAP-Produkte und die Zukäufe in das SAP’sche ERP eingebunden werden, sodass der Anwender in jedem Fall eine End-to-End-Beziehung vorfindet. Die Integration auf Basis eines SAP-Systems soll sich somit über die gesamte IT-Infrastruktur erstrecken. Dann stimmte „Run Simple“ vielleicht wirklich, wenn der Anwender integriert in einem End-to-End-Prozess SAP- und Non-SAP-Apps bedient.

avatar
Peter M. Färbinger, E3-Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.