Viele Wege führen zu SAP

SAP-Berater gehören zu den gefragtesten und am besten bezahlten Berufsgruppen in Deutschland. Das liegt auch daran, dass es gar nicht so leicht ist, einer zu werden. Warum eigentlich, wo doch der Begriff nicht einmal geschützt ist?
E-3 Magazin
2. Juli 2015
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2015
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Es gibt einen formalen Weg, sich zum SAP-Berater ausbilden zu lassen: Zertifizierungen. SAP selbst und zahlreiche Trainingsanbieter bieten Kurse an, die einen für bestimmte Module der SAP-Software schulen.

Sie sind standardisiert, nicht billig und zeitaufwändig. Und dennoch: Sie zählen in der SAP-Welt am Ende wenig. Wer darauf setzt, nach der Zertifizierung einen der lukrativen SAP-Beraterjobs zu erhalten, kann enttäuscht werden, denn am Ende zählt nur die Praxis.

Dies liegt am spezifischen Berufsbild des SAP-Beraters. Die Software von SAP mit ihren vielen unterschiedlichen Modulen für Branchen und Abteilungen hilft Unternehmen, ihre internen Abläufe genau zu steuern und in Echtzeit im Blick zu halten.

Die Software ist entsprechend komplex, die Aufgaben eines Beraters gehen aber weit über deren Bedienung hinaus und konzentrieren sich eigentlich mehr auf die Prozesse selbst.

Nur Erfahrung zählt

Es braucht eine gut ausgeprägte Fähigkeit, mit der Komplexität der Materie umzugehen, und daneben hohe Kommunikationsfähigkeit, Parkettsicherheit und Konfliktbereitschaft.

Ob das jemand mitbringt, lässt sich über eine Zertifizierung nicht prüfen. Und deshalb zählt in der SAP-Welt nur die Berufserfahrung. Der typische Ausbildungsweg eines SAP-Beraters beginnt in einem technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang.

In Fächern wie Betriebswirtschaftslehre, Informatik oder Wirtschaftsinformatik gibt es starke Berührungspunkte zum Thema SAP. Oft haben die Uni-Institute dieser Fächer SAP-Testinstallationen auf eigenen Systemen, auf denen Studenten einen ersten Einblick in das Customizing erhalten können.

In aller Regel konzentrieren sich Kurse und Seminare auf ein Teilthema, zum Beispiel ein Programmierkurs in Abap oder ein Kurs in den Grundbegriffen von SAP BI. Solche Kurse sind ein Anfang, der den Weg in ein Praktikum bei einer SAP-Beratungsfirma ebnet.

Alternativ kann auch fundiertes Branchenwissen, zum Beispiel über Logistikabläufe, ohne vorherige Berührungspunkte zur SAP-Software zu einem Praktikumsplatz verhelfen.

Mittellose Praktikanten?

Praktika in der SAP-Welt sind in aller Regel bezahlt. Sie sollten mindestens drei bis sechs Monate dauern, damit den Praktikanten ein ausreichend tiefer Einblick in Projekte möglich ist und sie erste Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen können.

Ein positives Praktikumszeugnis, das die für SAP-Berater nötigen Hard und Soft Skills hervorhebt, zählt bei der Suche nach der ersten Stelle mehr als jede Zertifizierung.

Der nächste Schritt ist, sich gegen Ende des Studiums für den Direkteinstieg zu bewerben. Da sehr viele Unternehmen händeringend SAP-Nachwuchs suchen, sprechen viele die Studenten mit ihrem Hochschulmarketing an und präsentieren sich auf Jobmessen.

Vier Tage pro Woche auf Achse

Reisebereitschaft gehört, zumindest am Anfang, auf jeden Fall dazu. Gerade in den ersten fünf Jahren muss man damit rechnen, vier bis fünf Tage pro Woche unterwegs zu sein.

Hinzu kommt, dass in vielen Fällen ein Umzug fällig ist. Der beste Berufseinstieg läuft über eine renommierte SAP-Beratung. Für diese arbeitet man vor Ort in einem Unternehmen, das gerade SAP einführt.

Später in der Karriere besteht die Möglichkeit, zu einem SAP-Anwenderunternehmen zu wechseln und dort das Customizing und die Pflege bestehender Systeme zu übernehmen, was normalerweise kaum noch Reisetätigkeit beinhaltet.

Auch eine Bewerbung bei SAP selbst kann nicht schaden. SAP hat eine eigene Consulting-Sparte und geht damit oft die schwierigsten aller SAP-Projekte an. Die Tätigkeit dort gilt als die Königsreferenz in der Branche.

Wer jedoch bei SAP in der Produktentwicklung oder im Produktmanagement landet, hat es zwar vermutlich karrieretechnisch auch gut erwischt, wird aber dadurch nicht automatisch SAP-Berater.

90.000 Euro nach fünf Jahren

Wer allerdings drei bis fünf Jahre Erfolge im Job nachweisen kann, erzielt oft schon einen Jahresverdienst von 60.000 bis 90.000 Euro und hat auch Jahre später kaum noch Probleme bei der weiteren Jobsuche.

Er kann, wenn er mit einem auf SAP-spezialisierten Personalberater zusammenarbeitet, fast immer unter mehreren attraktiven Angeboten auswählen und seine Karriere Schritt für Schritt ausbauen.

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E-3 Magazin

Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community.


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