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Überblick statt Tunnelblick

SAP-Anwender, die bei SAP-Basis-Automatisierungslösungen strikt zwischen Best-of-Breed-Tools und Suite-Lösungen wählen, verschenken Optimierungspotenzial. Sinn macht: der Einsatz einer Suite als „Central Point of Management“ mit Integration anderer Tools.
Hans Haselbeck, Empirius
4. Juni 2025
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Man kann es drehen und wenden, wie man will: Ohne eine gut funktionierende und ständig optimierte SAP–Basis steht der SAP-Systembetrieb auf -tönernen Füßen. Mehr noch: Der gesamte SAP-Einsatz kann nicht so zum Tragen kommen, wie SAP-Anwenderunternehmen es sich vorstellen oder erwarten. Aufgaben beziehungsweise Tätigkeiten, die eine SAP-Basis zu erfüllen hat, sind bekanntlich vielfältig und vielschichtig. Und sie ändern sich auch kontinuierlich. Zur gewinnbringenden Unterstützung der SAP–Basis trägt Automatisierungssoftware seit über 20 Jahren wesentlich bei. 

Betrachtet man diese Zeitspanne, so lässt sich festhalten, dass sich SAP-Basis-Automatisierungslösungen kontinuierlich bedarfsgerecht entwickelt haben. Der Anfang war durch Skript-Programme geprägt, mit bereitgestellten Anleitungen von SAP. Skript-Programme mündeten dann in einzelne funktionserweiternde Lösungen oder Tools, entwickelt für dezidierte SAP-Basis-Aufgaben/Tätigkeiten. Etwa für die -automatisierte Erstellung von SAP-Systemkopien. Der Markt für SAP-Basis-Automatisierungslösungen von startete dann sozusagen durch und eine Reihe von SAP-Dritt-anbieter stellten für unterschiedliche SAP–Basis-Arbeitsnotwendigkeiten ausgefeilte Produkte zur Verfügung. Bis hin zu kompletten SAP-Basis-Automatisierungslösungen, die dem Suite-Gedanken mit einer Vielzahl von Apps folgen. 

Zukunft von SAP Lama?

Nicht zu vergessen selbstverständlich, dass SAP seit jeher der SAP-Basis gewisses Gewicht oder Augenmerk schenkte. Mal mehr, mal weniger. Zu nennen vor allem: der SAP Solution Manager, SAP Landscape Management (Lama) samt Vorläufern oder SAP ME heute. Insbesondere haben SAP-Anwenderunternehmen in Eigenregie den SAP Solution Manager und SAP Lama in Verbindung mit Produkten von Drittanbietern ihren SAP-Systembetrieb sozusagen SAP-Basis-wetterfest gestaltet. Allerdings sind mit dem End-of-Life der SAP Business Suite Ende 2027 im SAP-Basis-Bereich Veränderungen verbunden. Nicht wenige fragen sich in der SAP-Community in diesem Zusammenhang: „Was passiert mit SAP Lama oder wie sieht die SAP-Lama-Zukunft der Lösung aus; gibt es einen Nachfolger?“ Doch das ist ein separater Erzählstrang.

Zurück zum Markt für SAP-Basis-Automatisierungslösungen. Speziell zu einem seit geraumer Zeit verstärkt diskutierten Thema, nämlich: „Einsatz einzelner Tools und oder der Rückgriff auf eine SAP-Basis–Automatisierungs-Suite“, die mittels Apps alle wichtigen SAP-Basis-Aufgaben und -Tätigkeiten abdeckt und in der Lage ist, als „Central Point of Management“ zu fungieren. Im Anwendungs- oder im Applikations-Umfeld ist der Best-of-Breed- vs. Suite-Ansatz mit Integration einzelner Applikationskomponenten eigentlich seit jeher existent. Im SAP-Basis- beziehungsweise SAP-Infrastruktur-Umfeld kann man diese „harte“ Gegenüberstellung in gewisser Hinsicht zwar auch treffen. Allerdings hilft hier eine Art Ausschließeritis – mit dem Fokus entweder Tools oder eine Suite – Anwendern nicht. Respektive es werden die Notwendigkeiten oder Bedarfe von SAP-Basis-Teams nicht oder nicht bedarfsgerecht unterstützt.

Tools: Ja, aber …

Widmet man sich den verschiedenen Tools, so ist Folgendes festzuhalten: Erstens, dass bei SAP-Anwendern sowohl etliche agnostische Tools für die SAP-Basis-Automatisierung zum Einsatz kommen. Diese sind jedoch bedingt oder nicht ausreichend für den SAP-Einsatz mit seinen SAP-spezi-fischen Anforderungen geeignet. Andere Tools, angeboten oder mitgeliefert von SAP-Komponentenlieferanten, haben insbesondere ihre eigenen Produkte im
Blick und bieten damit eine gewisse eingeengte SAP-Basis-Automatisierungsunterstützung. Hardwarehersteller für ihre Server, Datenbank-Anbieter für ihre DBMS, OS-Lieferanten für ihr Betriebssystem, Storage-Hersteller für ihre Speichersysteme oder Networking-Spezialisten für ihre Netzumgebungen. Das bedeutet, unter Umständen sind viele Tools im Paralleleinsatz, und jedes Tool hat sozusagen eigene festgelegte Leitplanken; deckt somit im Großen und Ganzen immer nur einen spe-ziellen SAP-Basis-Teilbereich ab, etwa ein
OS-Up-grade/-Update. Die Folge insbesondere: mehrere Medienbrüche mit einer -jeweils abgegrenzten Lösungsausrichtung und eine Art Tunnelblick. 

Allein diese Fragen münden bei Unternehmen in folgende Umsetzungen: Realisierung mit ein und derselben SAP-Basis–Automatisierungs-Suite nicht nur ein SAP Hana-Update, sondern auch ein OS-Update und ein SAP-Kernel-Update – neben vielleicht dem Handling von SAP Security Notes (SAP SecNotes) oder dem SAP-Zertifikate-Management. Und zwar mit einer einheitlichen smarten Lösungs-Mimik. Beispiele aus der Praxis dazu lassen sich anführen. Dem Aspekt „Mimik“ kommt beim Thema „Tool- und/oder Suite-Einsatz“ eine besondere Bedeutung zu. Weil er auch darüber entscheidet, welche Effizienzsteigerungen oder welche wirtschaftlichen Vorteile (Zeit-/Personal-/Kosteneinsparungen) der Einsatz einer Automatisierungssoftware mit sich bringt. Damit gemeint ist sowohl das GUI oder Web-UI als auch die vielen Funktionen, Prozesse oder Workflows in den Apps, die sich hinter einem WebUI verbergen. Im Endeffekt kommt so das implementierte „Geistgut“ oder die effiziente Lösungsfähigkeit einer Automatisierungssoftware zum Wirken.

Dennoch kann es als SAP-Anwender-unternehmen aufgrund der individuellen Begebenheiten sinnvoll sein, einzelne Automatisierungs-Tools – auch agnostische – für bestimmte Aufgabenfelder einzusetzen, zum Beispiel Ansible von Red Hat oder Monitoring-Tools. 

Suiten integrieren Tools

Suiten oder im neuzeitlichen Sprachregister Plattformen im SAP-Basis-Automatisierungsumfeld berücksichtigen gegenüber Tools per se das ganzheitliche Konzept der IT-Provenienz „Enterprise Management“ oder „IT-Systemmanagement“. Natürlich berücksichtigen sie die SAP-spezifischen Erfordernisse. Gleichzeitig sind sie in der Lage, dass sie SAP-Basis- oder SAP-Infrastruktur–Teams als Central Point of Management–Instrument wirkungsvoll unterstützen. Mit den Management-Erfordernissen Planung, Durchführung, Steuerung/Management und Kontrolle. Von einer zentralen Stelle aus. Damit kann auch das SAP-Basis-Wartungs-Management „neu gedacht“ werden. Beispielsweise stehen hinter einer SAP-Basis-Maintenance auch die Fragen: Wie lassen sich bei Maintenance-Aufgaben Downtimes etwa bei einem 24×7-SAP-Systembetrieb minimieren? Oder: Wie kann der SAP-Basis-Personaleinsatz (etwa an Wochenenden) reduziert werden? 

Einheitliche Lösungs-Mimik

Wer mit einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite mit einer einheitlichen Mimik öfter arbeitet, kann damit behänd umgehen und damit die Software besser nutzen. Man weiß einfach, wo man was klicken muss; selbst bei anspruchsvollen Aufgaben. Beispielsweise bei der Erstellung einer SAP-Systemkopie, bei der Durchführung eines SAP-Kernel-Updates, eines SAP-Hana-Updates oder eines OS-Updates. Bei einem einzelnen Tool, etwa für ein OS-Update, hat man es mit einer herstellereigenen Benutzeroberfläche oder mit einer anderen Prozessfolge zu tun. Bei einem weiteren Tool, etwa für ein Hana-Update, arbeitet man mit einer anders gestalteten WebGUI. Unter Umständen muss man sich in ein Tool, das man einige Zeit nicht genutzt hat, erst wieder einarbeiten. Was Zeit, Aufwände und Kosten in Anspruch nimmt. Viele Tools bedeuten auch immer Mehrkosten ver-glichen mit einer Suite. Schulungskosten, Lizenz- oder Wartungskosten etwa. 

Unterm Strich: Eine SAP-Automatisierungs-Suite sollte in der Lage sein, Tools zu integrieren. Oder Mechanismen bereitstellen, um Tools einfach und jederzeit ein-zubinden. „Tools oder eine Suite“ – also ein Entweder-oder – ist nicht zielführend, sondern ein wohlüberlegtes Sowohl-als-auch.

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Hans Haselbeck, Empirius

Hans Haselbeck ist CEO bei Empirius.


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 10. Juni, und
Donnerstag, 11. Juni 2026

Early-Bird-Ticket

Reguläres Ticket

EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.