Transparenz
Neben allen Cloud-Kosten-Optimierungen braucht es einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen in der Cloud, meint Thomas Köppner, Solution Consultant bei Apptio. Im ersten Schritt wird das dafür nötige Verantwortungsbewusstsein durch Kostentransparenz und verursachergerechte Zuordnung geschaffen. Die Teams müssen verstehen, welche Kosten sie durch ihre Art der Cloud-Nutzung verursachen und was die Kern-Kostentreiber sind. Im zweiten Schritt kann man die Kosten nicht nur aufzeigen, sondern auch über eine interne Kostenverrechnung den Teams in Rechnung stellen. Wenn eine kosteneffektive Nutzung der Cloud mit zu den Zielen zählt, werden die Cloud-Kosten nicht mehr ungebremst steigen, sondern dort in Cloud-Services investiert, wo der Business-Nutzen die Ausgaben rechtfertigt.
Ressourcen und Multicloud
Kostenmanagement für Multicloud-Umgebungen ist eine Kunst für sich. Vielfältige Möglichkeiten stehen für die Optimierung zur Verfügung – wenn sie richtig verstanden und eingesetzt werden. Worauf es ankommt und welche Kriterien dabei wesentlich sind, klärt diese Guideline. Bei Cloud-Kosten ist es wie im richtigen Leben: So in etwa weiß man schon, wie es eigentlich besser ginge. Aber erstens muss man es auch tun und zweitens genau verstehen, wie. Rechnungs- und Nutzungsanalysen, Empfehlungen und Übersichten in Dashboards – Tools für die Cloud-Kostenoptimierung sind vorhanden und können vieles vereinfachen. Doch um Multicloud-Ökosysteme auf effiziente Weise wirtschaftlich zu steuern, braucht es eine providerübergreifende Sicht und Automatisierung für das Cloud-Finanzmanagement. Um diese Möglichkeiten auch auszuschöpfen, hat Apptio aus der Projektpraxis eine Guideline für die sieben wichtigsten Stellschrauben entwickelt.
Mittlerweile setzen vier von zehn Unternehmen auf eine Cloud-First-Strategie, in der sie neue IT-Projekte bevorzugen, jedoch nicht zwingend in der Cloud umsetzen und bestehende Systeme bzw. Anwendungen bei Bedarf in die Cloud migrieren. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um neun Prozentpunkte. Der Trend zur Cloud-Lösung zeigt sich auch beim Anteil der Unternehmen mit Cloud-Only-Strategie: 2021 nutzten 5 Prozent Cloud-Computing für alle Systeme bzw. Anwendungen, 2022 ist der Anteil auf 9 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis des Cloud-Monitor 2022, einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG unter 552 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland.
Die aktuelle Situation wirtschaftlicher Unsicherheit hält viele Unternehmen dazu an, ihre Fixkostenpositionen zu prüfen. Im IT-Bereich stellen Cloud-Lösungen eine kosteneffiziente und kostenflexible Möglichkeit im Vergleich zu On-Premises-Lösungen dar. Dementsprechend geben mehr als drei Viertel der Unternehmen Kostenreduktion als Ziel ihrer Cloud-Computing-Strategie an. Auch die Reduktion der CO2-Emissionen spielt für jedes zweite Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für eine Cloud-Lösung. Mit dem Cloud-Einsatz wird das Experimentieren mit neuen Anwendungen und Geschäftsmodellen bei geringeren Kosten und größerer Flexibilität und Geschwindigkeit möglich. Daher erhofft sich jedes dritte Unternehmen von Cloud-Lösungen mehr Agilität, beispielsweise in Form flexibler Kooperationen mit Partnern über Cloud-Plattformen.
Der Einstieg in die Cloud erfolgte in den vergangenen Jahren in vielen Unternehmen kostengetrieben. Aufgrund der aktuell wirtschaftlich volatilen Zeiten wird Kosteneffizienz sicherlich auch weiterhin ein entscheidender Faktor bleiben – allerdings bieten Cloud-Lösungen weit mehr Potenzial. Die Erfolgsbewertung von Cloud-First-Strategien ist erheblich von den Public-Cloud-Kosten beeinflusst. Sie immer besser zu verstehen und das Cloud-Financial-Management mehr und mehr direkt auch in den DevOps-Teams zu verankern ist ein wichtiger Prozess. Denn ihre Expertise ist entscheidend, um mit Cloud-Infrastrukturen nicht nur ein zuverlässiges, sondern auch wirtschaftlich tragfähiges Modell für das operative Geschäft zu schaffen.