Transparente Lieferkette – Auf Spur gebracht


Um Informationen über ihre Sendungen zu finden, mussten sich die Kunden eines Hightech-Distributors (Fachhändler) in dessen System anmelden und eine Sendungssuche starten.
Die Ergebnisse konnten hier jedoch nicht abgebildet werden, sondern verwiesen auf die Internetseiten der Paketdienstleister. Die zeitaufwändige Suche hatte ein hohes Anfragevolumen beim Kundendienst des Distributors zur Folge.
Mit der Transportmanagementlösung One Track verknüpft man das SAP-System des Distributors und dessen Bestellsystem für Fachhändler mit den eingesetzten Logistikdienstleistern (LDL).
Dabei dient One Track als zentrale Cloud, an der alle Informationen aus dem SAP-, Bestellsystem und den Systemen der Logistikdienstleister zusammenlaufen.
Sendungsstatus und „Proofs of Delivery“ (PODs) erhält One Track durch die Anbindung an die LDL. Diese Informationen werden in Echtzeit an das Bestellsystem weitergegeben, das auch die Händler einsehen können. Auftrags- und Bestelldaten bekommt One Track vom Bestellsystem.
Einheitliche Sprache
Nach Erfassung eines Auftrags kommuniziert das Bestellsystem mit SAP, wo die Sendungsbildung, Zuordnung der Logistikdienstleister und Vergabe der eindeutigen Nummer der Versandeinheit erfolgen.
Via One Track erhält der ausgewählte LDL die für ihn relevanten Transportdaten. Da One Track für ein einheitliches Mapping sorgt, bekommt der Distributor die Laufzeiten der Logistikdienstleister einheitlich in sein SAP-System geliefert, ohne die Informationen dort anpassen zu müssen.
Er kann die Daten aller eingesetzten Dienstleister also direkt in SAP verwenden und messen. Der Vorteil für die Händler: dank der Harmonisierung der Sendungsstatus besteht eine einheitliche Sprache, egal mit welchem Dienstleister die Ware transportiert wird.
Durch die Einbindung der Track-&-Trace-Lösung in das Bestellsystem kann der Distributor den Händlern eine Realtime-Sendungsverfolgung zur Verfügung stellen, mit der sie ihren Sendungsstatus eigenständig einsehen können.
Daraus ergeben sich folgende Vorteile: Die zentral einsehbare Transparenz über den gesamten Transportprozess ermöglicht den Händlern eine optimale Ressourcen-Planung. Außerdem können sie bei Direktlieferungen zeitnah die Rechnungsstellung auslösen.
Mit der aktiven Benachrichtigung werden die Händler auf Wunsch per E-Mail über den Sendungsfortschritt informiert. Probleme lassen sich so frühzeitig erkennen und ermöglichen ein schnelles Handeln. Dank der selbstständigen Sendungsverfolgung haben sich die Nachfragen im Callcenter um 80 Prozent reduziert.
Damit entfallen 15 Stunden zusätzlichen Aufwands am Tag im Customer Support. Ein anderer Aspekt ist, dass der Distributor mit One Track über ein Tool zur Performance-Auswertung der Logistikdienstleister verfügt.
Die Evaluierung ist weltweit möglich und kann bis auf Postleitzahlengebiete heruntergebrochen werden. Zunächst wurde das SAP- und Bestellsystem mit One Track verbunden.
Die Daten wurden aus SAP über das CSV-Format den One-Track-Services zur Verfügung gestellt. Das SAP-IDoc-Format erschien aufgrund der kurzen Zeit in der Umstellung als zu komplex. Grundsätzlich ist aber bei den Datenformaten sowohl die Anbindung über SAP IDoc (z.B. SHPMNT) als auch über Edifact IFTMIN sinnvoll.
Die Rückmeldung der Statusdaten der Logistikdienstleister kann ebenfalls über beide Wege (Edifact IFTSTA) erfolgen. Die Basisdaten wurden vom SAP-System via sftp in die Cloud integriert. Die Datenrückmeldung an das SAP-System erfolgt über ein XML-File.
Die Logistikdienstleister wurden via Agententechnologien mit den bestehenden Cloud-Services (Private/Public) integriert. Bei der Anbindung der LDL an die Cloud kann grundsätzlich ein Standard Edifact IFTMIN für die Übermittlung der Transportaufträge und -avisierungen verwendet werden. Der Sendungsdatenaustausch ist mit einem Edifact IFTSTA realisierbar.