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Backup und Recovery – The Race To Zero

Das Thema Backup und Recovery gilt bei vielen Unternehmen als „notwendiges Übel“ und wird oft stiefmütterlich behandelt. Dabei geht es längst um mehr: Die permanente Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen ist in der heutigen Geschäftswelt unverzichtbar und erfolgsentscheidend.
Georg Hübbers, Veeam Software
26. Juli 2017
Backup und Recovery - The Race To Zero
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Die digitale Transformation verspricht neue Zeiten, in denen ein modernes, erfolgreiches Unternehmen rund um die Uhr erreichbar ist. Neue Technologien sorgen für mehr Effizienz und reibungslose Geschäftsprozesse.

Sie eröffnen auch die Chance für völlig neue Geschäftsmodelle. Ohne digitale Transformation werden Unternehmen heute und in Zukunft nicht erfolgreich sein, so die weitläufige Meinung.

Aber viele Unternehmen sind darauf nicht vorbereitet und ihre IT-Abteilungen stehen vor großen Herausforderungen. Der Rechnerausfall bei British Airways oder auch die weltweiten Auswirkungen der WannaCry-Ransomware-Attacke zeigen, wie anfällig unsere globale Wirtschaft bereits heute ist.

Umsatzausfälle und Imageverluste erreichen schnell zwei- bis dreistellige Millionenbeträge. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter IT-Verantwortlichen in 24 Ländern vertraten 66 Prozent von ihnen die Auffassung, dass ungeplante IT-Ausfälle aufgrund von Hackerangriffen, Infrastruktur- und Netzwerkausfällen sowie Naturkatastrophen ihre Digitalisierungsinitiativen und Innovationen behindern.

Diese IT-Ausfälle kosten Unternehmen im Schnitt über 20 Millionen Euro pro Jahr. 77 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen halten ihre Datensicherungsprozesse für unzureichend.

Verfügbarkeit und Schutz von Anwendungen und Daten sind zwei essenzielle Kriterien, an denen die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von IT-Teams heute gemessen werden.

Wie Backup und Recovery leistungsfähiger werden

HuebbersJe mehr Organisationen im Tagesgeschäft auf digitale Abläufe angewiesen sind, desto schmerzhafter treten Lücken in Verfügbarkeit und Datensicherheit zutage: Schnell sind geschäftskritische Prozesse beeinträchtigt und der wirtschaftliche Erfolg leidet.

Verfügbarkeit und Datenschutz waren also zu keiner Zeit wichtiger als heute. Zugleich stehen auch IT-Abteilungen vor ihren größten Aufgaben: Geschäftskritische Anwendungen werden vermehrt in virtualisierten Infrastrukturen betrieben, es entstehen ganze Landschaften virtueller Maschinen.

Organisationen haben es mit riesigen Datenvolumen zu tun, die exponentiell steigen. Geschäftsanwendungen liefern zunehmend auch multimediale Daten, etwa Fotos oder Videos, und so steigt der Speicherbedarf in Rechenzentren drastisch an.

Damit rückt die Leistungsfähigkeit von Backup und Recovery-Prozeduren in den Fokus und viele Unternehmen müssen feststellen, dass ihre herkömmlichen Tools der Aufgabe nicht mehr gerecht werden. Denn je mehr geschäftskritische Anwendungen im ständigen Zugriff sein müssen, desto kleiner werden die Sicherungszeitfenster.

Gleichzeitig steigen Komplexität und Kosten sowie die Erwartungen an immer kürzere Recovery Service Level Objectives (SLOs) im Minutenbereich, und das für alle Anwendungen und Daten.

82 Prozent der IT-Verantwortlichen sehen eine Verfügbarkeitslücke zwischen den Erwartungen der Anwender auf ungehinderten Zugang zu Daten und Applikationen und den Services, die ihre Abteilungen aktuell bereitstellen können.

VEEAM Backup & RecoveryFünf zentrale Backup-Probleme

Diese Verfügbarkeitslücke entsteht vornehmlich durch Probleme im Backup, die fast in jeder Organisation anzutreffen sind, wie:

  • Backup-„Wildwuchs“:

    Um mit den Anforderungen Schritt zu halten, finden immer mehr virtuelle Maschinen, Workloads und Speicher Eingang in IT-Infrastrukturen. Dennoch gilt es, das bestehende Back­up-Zeitfenster einzuhalten, und so muss auch die Backup-Infrastruktur erweitert werden. Als Konsequenz steigt der Personalbedarf, um alle Backup-Prozesse und -Speicher im Griff zu behalten.

  • Backup-„Überlauf“:

    Wenn die Back­up-Lösung die Sicherung nicht im vorgesehenen Zeitfenster über Nacht erledigen kann, läuft der Job am Folgetag weiter. Dadurch sinkt die allgemeine Systemleistung, manche Anwendungen sind zeitweise nicht verfügbar. Notfalls muss das IT-Team den Backup-Job abbrechen, die Sicherung bleibt unvollständig.

  • Unzuverlässiges Backup und Recovery:

    IT-Administratoren stehen vor einer Vielzahl komplexer Aufgaben, angefangen bei der Verwaltung virtueller Maschinen über Snapshots bis hin zu Backup-Agenten und -Schedules, ganz zu schweigen von unvorhergesehenen Störungen, die zu einem Job-Abbruch führen.

    Die Gefahr besteht, dass Backups und in der Konsequenz die Wiederherstellung von Daten unvollständig oder fehlerhaft sind, was zu noch mehr Datenverlusten und Ausfällen führen kann.

  • Ineffiziente Tools und Prozesse:

    In vielen Rechenzentren ist noch herkömmliche Backup-Software für physische Umgebungen im Einsatz. Das Ergebnis sind ineffiziente Prozesse, höhere Kosten, unnötige Komplexität sowie die Unfähigkeit, Back­ups einfach in Management-Plattformen für virtuelle Infrastrukturen einzubinden.

  • Engpässe bei Budget und Personal:

    Von IT-Abteilungen wird erwartet, dass sie die IT-Leistung, Agilität, Sicherheit sowie andere geschäftskritische Funktionen verbessern und digitale Konzepte umsetzen. Backup und Recovery sind zwar wichtige Aufgaben, aber sie leisten keinen Beitrag zum Umsatz oder zur Innovationsfähigkeit.

    Viele IT-Abteilungen müssen einerseits Verfügbarkeit, Sicherheit und Datenschutz stärken, während sie gleichzeitig mit Fachkräfte- und Budgetmangel kämpfen.

Um die Verfügbarkeitslücke zu schließen, müssen Organisationen in den kommenden Jahren extensiv in ihre Sicherungsprozesse und den Datenschutz investieren. Laut einer Prognose von IDC werden die Ausgaben für Datensicherungs- und Wiederherstellungssoftware bis 2020 jährlich um durchschnittlich 5,6 Prozent steigen.

Im gleichen Zeitraum werden die IT-Ausgaben insgesamt hingegen um lediglich 2,9 Prozent wachsen. Diese Prognosen lassen erkennen, dass IT-Organisationen Budget aus anderen Bereichen abziehen müssen, um durch verstärkte Investitionen in Datensicherungslösungen auch strengere SLA-Vorgaben einhalten zu können.

Dennoch: Den Idealzustand, also eine Verfügbarkeit von 100 Prozent ohne Datenverlust, zu erreichen – IDC nennt dies „The Race To Zero“ – ist zwar technisch machbar, jedoch mit sehr hohen Kosten verbunden und deshalb nur für absolut kritische Anwendungen sinnvoll.

Fruehauf Zitat Backup & RecoveryTrend zur Multi-Cloud

IT-Teams sind bestrebt, in neue Anwendungen und Infrastrukturen zu investieren, um die digitale Transformation zu unterstützen. Dabei gilt: Jede Modernisierung einer IT-Produktionsumgebung erfordert auch entsprechende Verbesserungen der Schutzumgebung, sonst sind IT-Ausfälle die unweigerliche Konsequenz.

Gerade Großunternehmen vertrauen zunehmend auf Cloud-Technologien für die flexible Unterstützung geschäftskritischer Prozesse. Dabei geht der Trend zur „Multi-Cloud“: Je nach Anforderungsprofil kommen Private, Managed oder Public Clouds zum Einsatz und folglich ändern sich auch die Anforderungen an den Schutz der Unternehmensdaten, deren Wiederherstellung sowie die Gewährleistung ihrer Verfügbarkeit.

Daher sollten nicht nur Geschäftsanwendungen in die Cloud wandern, auch für deren Absicherung und Verfügbarkeit werden Cloud-Dienste wie Backup-as-a-Service (BaaS) und Disaster-Recovery as-a-Service (DRaaS) zunehmend attraktiv.

Mit Unterstützung von Serviceprovidern und Cloud-Technologien können neue Geschäftsanforderungen schneller und flexibler umgesetzt werden. Gleiches gilt auch für Datensicherung und Anwendungsverfügbarkeit, denn so erhalten Organisationen bedarfsgerecht und wirtschaftlich Zugang zu mehr Rechenleistung, ausgewählten Anwendungen, mehr Bandbreite oder mehr Speicherkapazität.

Immer mehr Unternehmen holen sich für einzelne Bereiche Servicepartner an Bord, einerseits, um Kosten und Komplexität zu reduzieren, andererseits aber auch, um die Last von Service Level Agreements (SLA) auf mehrere Schultern zu verteilen.

Auch Cloud-Daten müssen gesichert werden

Ein typisches Beispiel für eine Cloud-Anwendung ist Microsoft Office 365. Mittlerweile nutzen laut Hersteller über 100 Millionen aktive Abonnenten die Cloud-Software, davon über 70 Millionen in Unternehmen.

Die Lösung ist sofort und ohne zusätzliche Infrastruktur im eigenen Unternehmen einsetzbar. Allerdings entbindet dies nicht von der Notwendigkeit, die Daten zu sichern. Bei Office 365 befinden sich die Daten im Besitz und in der Kontrolle des Anwenderunternehmens, das entsprechend auch für ihren Schutz verantwortlich ist.

Backup-Lösungen sollten Daten aus Office 365 daher zuverlässig in die eigene lokale IT-Umgebung sichern und in der Lage sein, Mailboxen sowie einzelne Elemente bei Bedarf schnell wiederherzustellen.

Mehr Virtualisierung, mehr verteilte Infrastrukturen, mehr Daten und mehr Cloud führen zu immer komplexeren, hybriden IT-Infrastrukturen.

Die Zukunft gehört der Plattform

Mehr denn je müssen Unternehmen aber sicherstellen, dass alle Daten zuverlässig gesichert und schnell wiederherstellbar sind. Moderne Anwendungen erfordern moderne Datensicherungsstrategien.

Das heißt, für jeden Workload sollten anforderungsgerechte Datenschutzlösungen wie etwa Backups, Snapshots, Replikation und Verfügbarkeitstechnologien implementiert werden.

Integriert in eine Plattform können diese Datensicherungsmechanismen zentral gesteuert und überwacht werden. Die Veeam Availability Platform for the Hybrid Cloud umfasst eine Vielzahl an Komponenten, die es Unternehmen ermöglichen, die Verfügbarkeit virtueller, physischer und cloudbasierter Workloads in einer Hybrid-Cloud-Umgebung einfach und kosteneffizient zu organisieren und sicherzustellen.Thomas Sandner Zitat Backup & Recovery

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Georg Hübbers, Veeam Software

Georg Hübbers ist Director Enterprise Germany bei Veeam Software.


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