Spiele mit der Macht
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Teilgenommen haben Frauen aus der IT-Branche und dem SAP-Umfeld, die in der Initiative Women@DSAG aktiv sind. Befragt wurden sie zu ihren Erfahrungen, wie Macht in ihrem Arbeitsalltag wahrgenommen wird, zu den Folgen sowie zu ihrem Verhalten in Situationen, in welchen Macht negativ ausgespielt wird. 130 Frauen
nahmen an der Online-Umfrage teil.
Weil es nicht anders geht
Auf die Frage, wie Macht in ihrem Unternehmen wahrgenommen und umgesetzt wird, antworteten knapp 27 Prozent der Frauen, dass Macht in ihrem beruflichen Umfeld an Positionen geknüpft ist, verantwortlich wahrgenommen und realisiert wird. Entscheidungen seien für sie daher gut mitzutragen, unabhängig von den direkten Folgen für sich selbst.
Knapp 22 Prozent spielen Machtspiele mit, weil es nicht anders geht: inklusive aller bekannten Tricks, auch wenn es nicht dem eigenen Wertekatalog entspricht. 23 Prozent würden gerne mitspielen, allerdings fehlt ihnen das Rüstzeug. Und über 28 Prozent lehnen Spiele mit der Macht aufgrund ihrer Wertevorstellungen ab und nehmen dafür in Kauf, nichts zu erreichen oder übersehen zu werden.
Anhand dieser Aussagen zeigt sich, dass Diskriminierung von Frauen auch in der IT-Branche zum Job-Alltag gehört. „Wir haben viele erfolgreiche und engagierte Frauen im MINT-Bereich befragt und einige Rückmeldungen zu diskriminierendem und wenig wertschätzendem Verhalten bekommen“, sagt Karin Gräslund, Mitglied im DSAG-Fachvorstand und Sprecherin der Initiative Women@DSAG, zu den Umfrageergebnissen. „Ich persönlich denke, dass wir hier mit einem strukturellen Problem konfrontiert sind. Dieses sollten wir nun entsprechend validieren und selbst konkrete Maßnahmen entwickeln, um Betroffene zu stärken und Vorfälle wie diese künftig weitestgehend vermeiden zu können.“
Ist-Zustand verbessern
Ein wichtiges Vorhaben, denn unter anderem laut der aktuellen Studie „So arbeitet Deutschland“ wurden 66 Prozent aller IT-Expertinnen schon einmal aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt – obwohl sich 91 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Freelancer wünschen, dass Frauen und Männer im Job gleichbehandelt werden. 50 Prozent gaben zudem an, dass Frauen einen Job nur bekommen, um eine Quote zu erfüllen. Und 71 Prozent möchten den Ist-Zustand dringend ändern und fordern vom Management mehr Impulse für Gleichberechtigung.