Sapphire oder Capital Markets Day?


Am 12. November 2019 veranstaltete SAP einen speziellen Capital Markets Day, der Analysten und Aktionäre gleichermaßen nach New York City trieb. Dieser Kapitalmarkttag war nicht nur deshalb speziell, weil es bereits SAPs zweiter Capital Markets Day 2019 war, sondern auch, weil es die erste Chance für die neuen Co-CEOs Jennifer Morgan und Christian Klein war, bei den Investoren Eindruck zu schinden.
Customer First
Nachdem Bill McDermott im Oktober überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, übernahmen Jennifer Morgan und Christian Klein das Ruder. Dieser Führungswechsel überraschte Kunden und Aktionäre gleichermaßen, da er mehr einer impulsiven Entscheidung als einer stringenten HR-Planung glich.
Kein Wunder also, dass die Co-CEOs ihre ersten Wochen in der neuen Position genutzt haben, um Kunden von SAPs neuem Management zu überzeugen – und auch der Capital Markets Day war da keine Ausnahme.
„Wir haben den letzten Monat damit verbracht, zuzuhören“
sagte Jennifer Morgan.
„Wir hören euch. Wir hören, was wichtig ist. Unsere Kunden wollen eindeutig eine Strategie, die das Wachstum organisch vorantreibt und unsere Cloud-Akquisitionen der letzten Jahre integriert. Wir haben euch gehört.“
Wenn man Morgan so zuhört, könnte man den Eindruck gewinnen, dass es sich hier um eine Kundenveranstaltung wie die Sapphire handelt und nicht um eine Konferenz, auf der mit Aktionären und Finanzanalysten kommuniziert wird.
Während der Kunde bei den beiden Co-CEOs im Mittelpunkt zu stehen schien, war das offizielle Thema eigentlich Wachstum und operative Exzellenz. Vor allem Finanzvorstand Luka Mucic sprach über die wichtigsten Wachstumstreiber und die Ziele der SAP für 2023.
Es überrascht nicht, dass die Cloud ein wichtiger Umsatztreiber für SAP bleiben wird. Im Rahmen der Ziele für 2023 strebt SAP einen Umsatz von 35 Milliarden Euro an, zu dem auch die Verdreifachung des Cloud-Umsatzes gehört.
Darüber hinaus strebt SAP eine Verbesserung der Profitabilität durch Kostensenkungen an, insbesondere in den Bereichen Marketing und Vertrieb (Straffung der Betriebsmodelle) sowie im Produktportfolio (Optimierung der Ökosystemhebelwirkung).
