SAP Transition Option


Rise with SAP: Conversion versus Transition
Um das Ziel eines Cloud-ERP-Systems im Rahmen der neuen „Business Suite 7 plus“ entweder als Public- oder Private-Cloud-Edition zu erreichen, sollen sich die SAP-Bestandskunden künftig auf eine Rise- oder Grow-Reise begeben. Das Problem dabei: „Das Rise-Produkt ist nicht zwingend ‚mehr Cloud‘ als ein SAP-System, das bereits auf einer Cloud-Infrastruktur läuft, wie SAP selbst einräumt. Es braucht daher die konsequente Weiterentwicklung zu einem einheitlichen Betriebsmodell für alle genutzten SAP-Services und -Dienstleistungen. Daher ist die hohe Integrierbarkeit in bestehende Betriebs- und Serviceprozesse der Anwenderunternehmen ein wichtiger Erfolgsfaktor“, so DSAG-Technologievorstand Sebastian Westphal.
Gerade für mittelständische Unternehmen sei es wichtig, dass ihre Unternehmensarchitekturen übergreifend und einheitlich betrieben werden können. Aus Sicht des Deutschsprachigen SAP-Anwendervereins DSAG ist es wichtig, dass das im letzten Jahr aufgesetzte Programm „Rise Migration and Modernization“ auch 2025 unter neuem Namen fortgesetzt werden soll. Eine offizielle Ankündigung von SAP dazu wird in den kommenden Wochen – vielleicht zur Sapphire Orlando – erwartet. Laut DSAG-Investitionsreport 2025 kann das Programm mittlerweile als etabliert angesehen werden.
Das Ziel der SAP ERP, Private Edition, Transition Option ist die Unterstützung von größeren Unternehmen, die über eine Vielzahl von SAP-Systemen und komplexe IT-Infrastrukturen verfügen. Diese stehen vor der Aufgabe, ihre umfangreichen Systemlandschaften nach S/4 zu migrieren, ohne dass sich der Umstieg negativ auf den laufenden Geschäftsbetrieb auswirkt und es zu Unterbrechungen kommt. Die SAP Transition Option zielt darauf ab, Unternehmen eine flexible Lösung für die schrittweise Migration ihrer IT-Infrastruktur in die Cloud bereitzustellen und ihnen dabei Unterstützung anzubieten. Dafür wurde seitens SAP eine Verlängerung der Frist bis zum Jahr 2033 beschlossen.
Transition with Rise with SAP
Die Inanspruchnahme der SAP Transition Option ist an spezifische Bedingungen geknüpft. In erster Linie ist ein Rise-Vertrag zu berücksichtigen. Des Weiteren ist es erforderlich, die relevanten ERP-Systeme bis Ende 2030 in die SAP Private Edition zu überführen. Als Datenbank wird ausschließlich und naturgemäß Hana unterstützt. Darüber hinaus sind weitere Anpassungen erforderlich, wenn beispielsweise der Support für ERP-Software von Drittanbietern wie älteren Java-Versionen ausläuft. Es obliegt den Bestandskunden, eine Reihe von Vorbereitungen zu treffen, sofern sie die Transition-Option ab 2031 nutzen möchten.
SAP selbst sagt: „Da wir uns dem Jahr 2030 und dem Ende der erweiterten Wartung für On-prem-SAP-ERP-Systeme nähern, wird dieser Wandel noch wichtiger. Nach und nach wird die weitere Nutzung dieser Systeme über das Jahr 2030 hinaus zunehmend schwieriger und risikobehafteter.“
Ein wesentlicher Aspekt, der das ECC-Maintenance-Desaster verursacht, ist nach Ansicht von SAP die Tatsache, dass Produkte von Drittanbietern wie etwa ältere Java-Versionen nicht länger von den jeweiligen Anbietern unterstützt werden. Bestandskunden, die über sehr große und komplexe On-prem-Landschaften mit einer großen Anzahl von ERP-Systemen verfügen, die teilweise in die Hunderte gehen, benötigen Flexibilität, um jeden Teil ihrer IT-Landschaft schnell und flexibel in die Cloud zu verlagern. Zu diesem Zweck hat SAP ein neues Cloud-Subskriptionsangebot konzipiert: SAP ERP, Private Edition, Transition Option.
ECC-Transition-Option with SAP
Das Transition-Angebot ist darauf ausgerichtet, den größten und komplexesten SAP-Bestandskunden bei der Planung, Ausführung und Umsetzung ihrer Cloud-S/4-Conversion behilflich zu sein. Bei diesem neuen Angebot handelt es sich um eine ERP-Cloud-Subskription mit SAP ECC 6.0 als zentrale Komponente. Eine Reihe spezieller Services unterstützt Unternehmen bei der Transformation auf Cloud ERP. Darüber hinaus wird die Geschäftskontinuität mit Patches für Sicherheits-, Rechts- und Softwareprobleme unterstützt.
Ab 2028 wird die Transition Option zum Kauf angeboten und kann dann von 2031 bis 2033 genutzt werden. SAP gibt dieses Angebot vorab bekannt, da Bestandskunden mit komplexen Landschaften eine Vorankündigung benötigen. Es handelt sich um ein zusätzliches und nicht obligatorisches Angebot. Kunden, die planen, ihre Transformation bis Ende 2030 abzuschließen, benötigen es nicht. SAP ERP, Private Edition, Transition Option ist für Kunden gedacht, die zusätzliche Zeit und Unterstützung benötigen.
SAP-Kapitulation vor dem ERP-Markt
Somit kapituliert SAP vor der Komplexität der eigenen Bestandskunden. Bleibt die Frage: Kennt SAP noch den eigenen Markt und die Wünsche seiner Kunden? Auch in diesem Jahr hat die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) wieder nach den Investitionsplanungen der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefragt. Zentrale Ergebnisse: Die generelle Investitionsbereitschaft in IT-Lösungen und auch in SAP-Lösungen steigt weiter. Bezogen auf die ERP-Lösungen Business Suite 7 (alt), S/4 On-prem und S/4 Cloud zeigt sich, dass S/4 Hana weiterhin an Bedeutung gewinnt.
Gefragt nach den eingesetzten ERP-Lösungen liegt auch dieses Mal ECC 6.0 bzw. die alte SAP Business Suite 7 mit 51 Prozent vor S/4 On-prem mit 42 Prozent. Einen signifikanten Zuwachs erfährt die Nutzung von S/4 Private Cloud und S/4 Public Cloud. So setzen 33 Prozent auf Private Cloud und 13 Prozent auf Public Cloud. „Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Verschiebung hin zu Cloud-Lösungen. Auch hier muss diese Trendwende vor dem Hintergrund der veränderten Befragungsstruktur gelesen werden. Oftmals sind es große Unternehmen, deren Strategie für die digitale Transformation einen Grund zur Migration in die Cloud darstellt“, fasst DSAG-Vorstandsvorsitzender Jens Hungershausen zusammen und konkretisiert: „Viele größere Unternehmen haben eine konzernweite Cloud-Strategie oder Vorgaben, IT-Prozesse zu modernisieren. Gleichzeitig ist hier zumeist eine größere Investitionsstärke vorhanden.“