Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

SAP-Basis-Automatisierungs-Suite-Lösungen machen Systembetrieb sicherer

Das „Up-to-date-Halten“ von SAP-Systemen gehört zu den vordringlichsten Aufgaben von SAP-Basis-Teams. Suite-Lösungen zur Automatisierung von SAP-Basis-Aufgaben fungieren dabei als eine Art Rettungsanker.
Hans Haselbeck, Empirius
30. August 2024
avatar

Es lassen sich viele Gründe anführen, warum sich SAP-Basis-Verantwortliche für eine SAP-Basis-Automatisierungs-Suite zur automatisierten Aufgaben- oder Tätigkeitsabarbeitung entscheiden. Zwei stechen derzeit besonders hervor: zum einen die Möglichkeit, eine SAP-Basis-Automatisierungs-Suite als einen Hebel für Rationalisierungsgewinne einzusetzen. Unlängst nannte ein Kunde bei der Verwendung mehrerer Apps im Rahmen einer Gesamtbetrachtung (Zeit-/Personaleinsparungen) über 70 Prozent.

Zum anderen wird von SAP-Anwendern verstärkt darüber berichtet, dass sich das Up-to-date-Halten von SAP-Systemen zunehmend herausfordernder darstelle. Dies betreffe praktisch immer mehrere SAP-Systemkomponenten und SAP-Basis-Themenfelder sowie auch die Betreuung von immer mehr SAP-Systemen. Und das mit gleichbleibenden oder immer öfter mit sinkenden Personal­ressourcen. Unterm Strich seien ohne eine SAP-Basis-Automatisierungs-­Suite SAP-Basis-Aufgaben und insbesondere das Up-to-date-Halten des SAP-Systems schwierig bis gar unmöglich. Doings, um SAP-Systeme vorschriftsmäßig aktuell zu halten, betreffen viele Komponenten und Handling-Wissen über die einzelnen SAP-System-Komponenten oder auch Themen. SAP-Systeme up to date zu halten und sie damit sicherer zu machen bedeutet im Kern, sicher laufende SAP-Systeme als Grundlage für gut funktionierende SAP-Anwendungen verwenden zu können.

SAP Security Notes

Fällt der Begriff SAP-Sicherheit, denkt der geneigte Leser oder die Zuhörerin möglicherweise zuerst an SAP-Daten-Security. Diese ist in der heutigen Zeit zweifelsfrei von großem Belang, auch im SAP-Umfeld und der IT-Infrastruktur.

Aus SAP-Basis-Sicht stehen jedoch folgende Sicherheitsthemen im Fokus: SAP-Kernel auf dem neuesten Stand halten; Datenbank-Updates durchführen; relevante SAP Security Notes beachten; SAP-Profilparameter überprüfen und gegebenenfalls neu setzen; SAP-Software-Zertifikate verifizieren und unter Umständen erneuern oder auch Com­pliance-Vorgaben mittels Software checken und einhalten.

Moderne und leistungsstarke SAP-Basis-Automatisierungs-Suiten decken die zuvor genannten wirkungsvollen SAP-Basis-Aufgaben oder -Tätigkeiten mittels Apps (Anwendungen) ab. Darüber hinaus stellen sie Apps zur Verfügung, um etwa automatisiert SAP-System- und Mandantenkopien durchzuführen oder um weitreichende Reporting-Funktionen nutzen zu können.

Blick unter die Motorhaube: Wie eine bedarfsgerechte SAP-Basis-Automatisierungs-Suite konzeptionell und auf der Grundlage von welchem technologischen Fundament funktioniert, sollen die folgenden Ausführungen aufzeigen. Wobei sich die Betrachtungen im Wesentlichen auf die SAP-Basis-Automatisierungs-Suite namens EPOS des Automatisierungsspezialisten Empirius beziehen.

Verschiedene Engines einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite. Schematische Darstellung, hier am Beispiel der Suite-Lösung namens EPOS.

Eckpfeiler jeglicher ablauffähigen Software – und im Falle einer SAP-Basis-Automatisierungs-Software bedeutet dies nichts anderes – stellt eine ausgefeilte Systemarchitektur dar. Sie sorgt im Endeffekt dafür, dass ein gut funktionierendes Zusammenspiel zwischen Hardware und Software sichergestellt wird, inklusive der Verwendung verschiedener Technologien oder Standards.

Um eine Software vorteilhaft als zentrale Automatisierungs-Suite nutzen zu können, ist als ein Kernelement ein separater Server als quasi „Single Point of Truth“ Voraussetzung. Dadurch ist sichergestellt, dass die Anzeige aller relevanten Informationen an einer zentralen Konsole zu einzelnen SAP-Systemen erfolgt und die Verarbeitung durch die verschiedenen Apps realisiert werden kann.

Changes und Systemcopy

Darüber hinaus wird so gewährleistet, dass sich etwa Ausführungen von Changes in verschiedenen Systemlandschaften sowie Stages durchführen lassen. Auch besteht damit die Möglichkeit, stets die Kontrolle über Abläufe oder durchgeführte Aktionen innezuhaben, etwa durch Protokollierungen und Versionierungen aller Aktivitäten. Und obendrein hat man damit einen Hebel an der Hand, um eigene Prozesse individuell an einer Stelle zu definieren, beispielsweise durch einfache Erweiterungsoptionen.

Standardmäßig wird dieser Server (oder auch eine VM) vom Kunden nach Vorgaben des SAP-Basis-Automatisierungs-Suite-Lieferanten bereitgestellt. Hierbei handelt es sich um einen Linux- oder Windows-Server. Dieser beinhaltet eine Collector Engine (Datensammlung; für Reports), eine Automation Engine (für die eigentlichen Automatisierungsfunktionen), eine Copy Engine (für System- und Mandantenkopien-Erstellungen) sowie eine Admin Engine (etwa für House-keeping). Damit die SAP-Basis-Automatisierungs-Suite in der Lage ist, vorteilhaft zu wirken, sind notabene Daten oder Informationen von und über die eingesetzten SAP-Systeme sowie -Komponenten erforderlich. Diese Daten oder Informationen werden von der Suite aus den SAP-Systemen sozusagen abgeholt.

Wann und wie oft Datenaktualisierungen für die Suite- beziehungsweise App-Nutzung stattfinden sollen, legt der jeweilige Kunde fest beziehungsweise hängt vom jeweiligen App-Einsatz ab. Die Verbindungen zu den einzelnen SAP-Systemen werden über Standardkommunikationswege wie SSH und Powershell Remoting oder aber durch SAP RFCs aufgebaut. Es werden keine Agenten auf den SAP-Systemen benötigt, sprich kein Zusatzaufwand mit einer verteilten Installation.

Diese Festlegung resultiert aus folgendem Grund: Einerseits belasten Agenten leistungsmäßig die eigentlichen SAP-Systeme (Dev/Test, QA, Prod). Andererseits stellen Agenten ein gewisses Risiko dar, da mittels Agenten Manipulationen oder eingeschleuste Fehlfunktionen an den eigentlichen SAP-Systemen nicht auszuschließen sind.

Automatisierung und GUIs

Ein weiteres wesentliches technisches und funktionales Architekturelement einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite stellt das Frontend oder der Client dar. Hierüber werden die Apps aufgerufen/gestartet, Daten und Reports oder Log-­Files angezeigt, Apps aktiviert sowie App-Funktionen oder Aktionen ausgelöst und vieles andere mehr. Smarte Web­GUIs zur Frontend-Nutzung sind momentan überall in der IT angesagt. So auch bei SAP-Basis-Automatisierungs-Suiten.

GUIs auf der Grundlage von Webtechnologien haben im Zusammenhang mit einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite den großen Vorteil, dass ein Server-­Update auch automatisch mit einem ­Client-Update verbunden werden kann. Server-Software und Client-Software können dadurch sozusagen in einem Rutsch upgedatet werden. Somit sind die bekannt-berüchtigten „Client-Update-Nightmares“ ausgeschlossen. Ferner sind keine verteilten Installationen durchzuführen. Daneben bietet ein WebGUI in Verbindung mit einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite noch weitere zahlreiche Vorteile, etwa bei der Verwendung von User Exits (siehe Kastenelement) zur einfachen und bedarfsgerechten Systemindividualisierung oder beim Reporting.

Implementierung mit ROI

Wer sich für eine SAP-Basis-Automatisierungs-Software entscheidet, will selbstverständlich diese schnell produktiv einsetzen. Nämlich insbesondere, weil sich Rationalisierungs- oder Effizienzvorteile rasch einstellen sowie ein erwarteter ROI in kurzer Zeit realisiert werden soll. Und um sie möglichst umgehend für ein automatisiertes Up-to-date-­Management verwenden zu können.

Bei einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite-Lösung sind eine Menge an „Geistgut“ und Erfahrungen in Software gegossen, speziell aus dem SAP-Basis-Umfeld. Das sollte sich auch in kurzen Implementierungszeiten widerspiegeln. Eine Implementierung von mehreren Monaten ist ganz klar abzulehnen und stellt ein „No-Go“ dar. Eine Implementierungszeit von zwei bis vier Tagen sollte vom Lieferanten einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite zugesagt und eingehalten werden können. Trainings, eben der Umgang mit einer derartigen Software-­Lösung, sollten ebenso kurz vonstattengehen.

User Exits unterstützen auf die einfache Art Individualisierung

Ähnlich wie bei SAP lassen sich bei einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite-­Lösung mittels sogenannter User Exits die eigenen SAP-Basis-Notwendigkeiten individualisieren. Diese Art von „Customizing“ der Standardsoftware aus dem Umfeld SAP-Basis-Automatisierung stellt für Kundenanpassungen ein kostengünstiges und gleichzeitig relativ einfach zu handhabendes Instrument dar. Derlei User Exits können sowohl bei der Web-GUI-Oberfläche als auch prozessseitig/funktional (bei den Apps) Anwendung finden. SAP-Basis-Teams setzen auch selbst erstellte/ programmierte Skripts in User Exits einer Suite um oder klinken quasi diese in eine Suite ein. Ein Lieferant einer SAP-Basis-Automatisierungs-Suite sollte auch in der Lage sein, im Kundenauftrag User Exits zu erstellen und in die SAP-Basis-Automatisierungs-Suite zu integrieren. Daneben gibt es andere Anpassungsmöglichkeiten, etwa tiefgreifendere Änderungen beziehungsweise Anpassungen mittels Programmierungen im Kundenauftrag durch den Suite-Lieferanten.


Zum Partnereintrag:

avatar
Hans Haselbeck, Empirius

Hans Haselbeck ist CEO bei Empirius.


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.