Run simple and rise with – what?
Die alljährliche Bilanzpressekonferenz Ende Januar dieses Jahres begann SAP-Chef Christian Klein mit viel Schwung: „Was für einen Unterschied ein Jahr machen kann. SAP hat ihr Wachstum in der Cloud deutlich beschleunigt, Rise with SAP ist ein Riesenerfolg und ich bin wirklich stolz auf die starke Mentalität und die Teamarbeit unseres Vorstands und des gesamten Unternehmens.“ Pfeifen im Walde?
Der Erklärungsansatz auf Wikipedia: Statt sich der Bedrohung zu stellen oder die Gefahr zu umgehen, versucht sich die Person durch das Pfeifen einer Melodie Mut zu machen. Und es droht Gefahr für SAP. Auf die aktuelle Diskussion, ob Hana und S/4 noch zeitgemäß sind, gibt es weder von SAP noch vom Anwenderverein DSAG eine Antwort. Die digitale Transformation hat die Entwicklungszyklen bei den IT-Anbietern stark beschleunigt. Die guten Ideen einer In-memory-Computing-Datenbank und eines SAP-Business-7-Nachfolgers waren innovativ und kamen zum richtigen Zeitpunkt, aber mittlerweile ist Hana über zehn und S/4 über fünf Jahre alt – eine Ewigkeit in der schnelllebigen IT-Szene.
Im besten Fall ist die S/4-Conversion 2027 abgeschlossen. Zu vermuten ist jedoch, dass es 2030 und darüber hinaus dauern wird, bis alle SAP-Bestandskunden auf S/4 Hana produktiv sind. Dann aber ist die Frage „Wie zeitgemäß sind Hana und S/4?“ mehr als gerechtfertigt und die Antwort lässt sich vorwegnehmen: Jenseits von 2030 sind die Datenbank Hana und das ERP-System S/4 nicht mehr zeitgemäß. Betriebswirtschaftlich ist jedes SAP-System von R/3 bis S/4 noch immer das Maß der Dinge in der ERP-Welt. Viele Geschäftsprozesse aus ERP/ECC 6.0 und S/4 sind zum Standard geworden. Wer seine Aufbau- und Ablauforganisation mittels IT abbilden will, steht mit ECC und AnyDB sowie S/4 und Hana auf der sicheren Seite.
Sorgen und Kritik gibt es bezüglich der angewendeten Informationstechnik in der Cloud und On-prem. Eine Technologieführerschaft speziell im Bereich des Cloud Computing wollen nur wenige der SAP zubilligen. Ähnlich verläuft die Diskussion über die aktuelle Benutzeroberfläche. Eine Präsentation eines aktuellen S/4-Systems ist oft weniger erfolgreich, wenn Mitbewerber wie UiPath, Salesforce, ServiceNow oder Workday mitspielen. Die meisten Mitbewerber haben die ansprechendere Oberfläche. Hingegen gewinnt SAP fast immer, wenn es um die Backoffice-Funktionen, die Compliance, den Umfang der Geschäftsprozesse, die betriebswirtschaftlichen Abläufe und Governance geht. Eine fünfzigjährige Erfahrung im Bereich ERP und Betriebswirtschaft ist noch immer einzigartig.
Technik versus Prozesse
Christian Klein hat es in der Bilanzpressekonferenz richtig formuliert: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen Kunden mehr als nur eine technische Implementierung. Sie müssen Geschäftsprozesse ändern und eine Standardisierung ebendieser anstreben. Deshalb verlassen sich viele unserer Kunden auf Rise with SAP.“ Der Erfolg in der SAP-Community ist aber überschaubar, wie eine Studie des Anwendervereins DSAG aus dem vergangenen Sommer zeigt: Das Angebot von Rise halten nur zwölf Prozent der DSAG-Mitglieder für eher bis sehr werthaltig und 39 Prozent sind der Meinung, Rise sei nicht sehr bzw. gar nicht werthaltig. Somit ziehen nur zehn Prozent der DSAG-Mitglieder ein Rise-Engagement auch tatsächlich in Betracht.
DSAG-Fachvorständin Transformation Christine Tussing meinte bei der Präsentation der Studie: „SAP muss den Mehrwert und das damit verbundene Transformationspotenzial von Rise with SAP noch viel deutlicher vermitteln. Denn nur wer diesen Wertbeitrag als Bestandteil seiner Unternehmenstransformation erkennt, wird den Weg auch mit Rise with SAP gestalten.“ Wo nun Christian Klein im vergangenen Jahr seinen Riesenerfolg mit Rise sieht, bleibt ungelöst, gegenüber Finanzanalysten erklärt er aber: „Um wettbewerbsfähig zu sein, brauchen Kunden mehr als nur eine technische Migration in die Cloud. Der schwierigste Teil der Transformation besteht nicht nur in der Implementierung neuer Technik, sondern auch in der Änderung langjähriger Geschäftsmodelle und der Standardisierung von Geschäftsprozessen. Viele Kunden haben Rise mit SAP als ein einzigartiges Angebot entdeckt, das ihnen eine ganzheitliche Unternehmenstransformation ermöglicht. Rise ist eine Reise, auf der die SAP noch näher an ihre Kunden heranrückt, um ihnen drei wichtige Vorteile zu bieten: die Neugestaltung von Geschäftsprozessen, eine Cloud-Migration und kontinuierliche Innovation. Mit Rise wollen wir nicht nur eine technische Umstellung der bestehenden IT-Landschaften erreichen. Wir wollen unseren Kunden helfen, die Komplexität bestehender Systemlandschaften zu beseitigen und zu einem modularen und integrierten ERP-System in der Public Cloud zu wechseln.“
SAP hat in den vergangenen Jahren viele und gute Cloud-Systeme aufgekauft. Stellenweise wurde die Integration in den ERP-Kern vernachlässigt. Aktuell stellt sich die Frage, wie diese Integration zeitgemäß erfolgen könnte. SAP-Chef Christian Klein ist sehr bemüht und betont immer wieder seine Erfolge bei der Konsolidierung der zahlreichen Cloud-Systeme, die sein Vorgänger Bill McDermott angeschafft hat. Das dominierende Thema der vergangenen Jahre war die Integration der SAP’schen Innovation auf einen gemeinsamen Standard. Das Vorhaben ist weit gediehen und zeigt mittelmäßige Erfolge, dennoch muss die Frage gestattet sein: Ist es noch zeitgemäß?
Die Informatik selbst beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Microservices und Containern, um große monolithische IT-Architekturen verwaltbar zu gestalten. Letztendlich geht es um das Management von komplexen ERP-Landschaften. Die digitale Transformation erweitert das Themenspektrum kontinuierlich, sodass zu befürchten ist, Christian Klein kommt mit seinen Bemühungen für eine finale Integration zu spät. Das Bemühen um Integration ist eine Sisyphusarbeit: Kaum ist A mit B integriert, kommt C ums Eck und der ganze Vorgang beginnt von Neuem. Eine Microservices-Architektur und eine Container-Verwaltung sind von Beginn an darauf ausgelegt, alles zu integrieren – komme, was da wolle! Und es werden noch viele Innovationen die SAP-Community treffen. Das Thema Container und Microservices gewinnt bei SAP somit weitere Aufmerksamkeit, dieses Jahr könnte die SAP-Community mit wichtigen Ankündigungen überrascht werden.
Reise in die Cloud
Die Hoffnung stirbt zuletzt: Die Idee mit der Reise in die Cloud hat sich laut DSAG noch nicht erfüllt. Die Mehrheit der DSAG-Mitglieder setzt auch in Zukunft auf S/4 Hana On-premises. Nur knapp die Hälfte der Befragten steht der Cloud positiv gegenüber, ein weiteres Viertel neutral. Die größten Herausforderungen ergeben sich nach Aussage des Anwendervereins aktuell bei den Lizenzmodellen und -kosten. Weiter ausbaufähig ist das Wissen um Rise with SAP. Nur 33 Prozent der DSAG-Mitglieder sind damit bereits vertraut und nur zehn Prozent halten es aktuell für wahrscheinlich, dass Rise with SAP für sie in Betracht kommt. Dennoch bleibt auch SAP-Finanzvorstand Luka Mucic bei der Behauptung, dass Rise ein Erfolg sei: „Rise mit SAP ist ein großer Erfolg und hat wesentlich zu unseren hervorragenden Ergebnissen beigetragen. Wir haben nicht nur 1300 Kunden gewonnen, was deutlich über unseren Erwartungen liegt, sondern auch eine hohe Adoptionsrate bei unseren größten Kunden festgestellt“, erklärte der CFO während der diesjährigen Bilanzpräsentation.
„Rise ist eine Reise, und die hört nicht am Point of Sale auf“, meinte Christian Klein während der SAP-Bilanzpressekonferenz. „Daher sind unsere Anreize viel stärker auf Veränderungen, Time-to-Value und das Beratungsgeschäft ausgerichtet, um unseren Mitarbeitern einen echten Anreiz zu geben, sich um den Kundenerfolg zu bemühen.“ Um die Community zu überzeugen, setzt SAP nicht nur auf die eigenen Mitarbeiter, sondern auch auf Partner wie IBM. Nun wurde bekannt, dass IBM als erster SAP-Partner Cloud-Infrastruktur und technische Managed Services im Rahmen des Angebots Rise bereitstellt.
Ein Jahr nach Ankündigung von Rise with SAP gibt es nun einen SAP-Partner, der über die Beratung hinaus der erste Partner ist, der den kompletten Stack von der technischen Basis (IBM Cloud) über SAP-Migration und Anwendungsbetrieb bis hin zu SAP-Innovation abdecken kann. IBM wird im Rahmen dieser Kooperation Technologie und Beratungsservices bereitstellen, um Kunden sowohl in regulierten als auch in nicht regulierten Branchen den einfacheren Umstieg auf ein hybrides Cloud-Modell und die Verlagerung geschäftskritischer Workloads von SAP-Lösungen in die Cloud zu ermöglichen.
Cloud only – what?
Im Gegensatz zu dem von Christian Klein und Luka Mucic herbeigesehnten „Cloud only“ vermutet IBM, dass immer mehr Kunden auf eine hybride Cloud-Strategie setzen. Um auch Workloads und Anwendungen, die das Rückgrat ihres Geschäftsbetriebs bilden, in die Cloud verlagern zu können, benötigen SAP-Bestandskunden nach Meinung von IBM eine sichere und zuverlässige Cloud-Umgebung. Aktuell wurde die Premium Supplier Option von IBM für Rise with SAP vorgestellt. Sie gibt SAP-Bestandskunden Werkzeuge an die Hand, mit denen sie SAP-Software-Workloads aus ihrer On-prem-Umgebung schneller in die IBM Cloud migrieren können.
Christian Klein ist überzeugt und sagte das auch in der Bilanzpressekonferenz: „Ein großer Teil unserer installierten Basis wird jetzt in die Cloud verlagert. Viele Kunden gehen mit uns, denn wenn man On-prem mit der Cloud vergleicht, haben die Kunden einfach nicht mehr die Zeit, alle sieben Jahre komplexe Upgrades durchzuführen und ihre Systemlandschaften zu verändern. Und natürlich setzen wir unsere Innovationen in der Cloud fort. Die Kunden wollen in die Cloud wechseln, sie wollen nicht zurückbleiben.“
Mit der aktuellen Ankündigung, dass IBM zum Premium Supplier wird, wird IBM künftig der erste Cloud-Anbieter sein, der Services für Infrastruktur, Geschäftstransformation und Anwendungsmanagement bereitstellt. Dafür wurde das Programm „Breakthrough with IBM for Rise with SAP“ vorgestellt. Das Portfolio aus Lösungen und Beratungsservices soll Unternehmen helfen, schneller auf eine S/4-Cloud umzusteigen. „‚Breakthrough with IBM‘ ist eine ideale Ergänzung unseres Angebots Rise with SAP, da es bei unseren Kunden die Voraussetzungen dafür schafft, ihre Transformation in Angriff zu nehmen oder voranzubringen“, bekräftigte Brian Duffy, President of Cloud bei SAP. „Es untermauert zugleich den Mehrwert, den Kunden mit Rise with SAP verbinden, und erweitert die Möglichkeiten, die Rise Unternehmen bietet, die sich auf ihrem Weg in die Cloud befinden.“
End-to-End, aber wie?
„Unsere Stärke im Cloud-Geschäft ist offensichtlich“, meinte Christian Klein zu Beginn dieses Jahres. „Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für SAP, um sich neu aufzustellen, stabile Lieferketten aufzubauen und sich auf dem Weg in die Cloud zu nachhaltigen Unternehmen zu entwickeln. Diese dynamische Entwicklung zeigt sich im gewaltigen Erfolg von Rise with SAP, unserem wichtigsten Cloud-Angebot, sowie im herausragenden Wachstum unseres ganzen Portfolios. Das beschleunigte Wachstum verspricht noch größere Möglichkeiten in der Zukunft.“ Die Möglichkeiten in der Zukunft beruhen demnach auch weniger auf technischen Innovationen als auf einem Reengineering der Geschäftsprozesse – eine wesentliche Herausforderung der digitalen Transformation. Damit war es auch logisch, vor einem Jahr nicht nur das Konzept Rise anzukündigen, sondern auch das Berliner Start-up Signavio zu übernehmen.
Nun hat Signavio einige Trends für dieses Jahr definiert, jedoch ohne explizit auf Rise einzugehen: Diese Trends spiegeln die zunehmend geschäftskritische Bedeutung des Prozessmanagements wider. Ob digitale Transformation, Covid-19 oder unterbrochene Lieferketten: Im vergangenen Jahr standen Unternehmen weltweit vor großen Herausforderungen. Nur wer sich auf Basis effizienter Prozessabläufe schnell an veränderte Markt- und Kundenanforderungen anpassen konnte, war auch erfolgreich in der neuen Normalität. Ein intelligentes Prozessmanagement war somit nötiger denn je, meint man bei Signavio. Aus den negativen Erfahrungen des vergangenen Jahres ziehen viele Unternehmen nun verstärkt die Konsequenzen. Dabei zeichnen sich nach Signavio folgende Entwicklungen beziehungsweise Notwendigkeiten ab, die vor allem den BPM-Bereich (Business Process Management) verändern werden.
Process Excellence und Mining
Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen erkennen, dass Process Excellence die Basis für schnelle Reaktionszeiten ist. Nur so können Unternehmen Abläufe effizient an neue Bedingungen anpassen, Erkenntnisse kurzfristig in geschäftliche Verbesserungen umsetzen und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte drastisch verkürzen. Damit wird Process Excellence zum wichtigsten Faktor für die Agilität eines Unternehmens in diesem und folgenden Jahren, was aber auch bedeuten wird, dass viele SAP-Bestandskunden über den ERP-Tellerrand nach neuen Lösungen jenseits von SAP Ausschau halten werden.
Noch vor zehn Jahren haben Prozessexperten hauptsächlich bestehende Prozesse optimiert, um sie schneller und kostengünstiger zu machen. Inzwischen stehen sie in Unternehmen an vorderster Front und gestalten aktiv die Zukunft. Als Experten für die Themen Veränderung und Flexibilität treiben sie vor allem die Reduzierung der Komplexität von Organisationen voran. Dabei sind Prozessfachleute in vielen Unternehmen oft in leitende Positionen aufgerückt. Die Bedeutung des Themas Prozesse zeigt sich auch im Erfolg des ehemaligen SAP-Partner Celonis aus München. Process Mining kann zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden, wenn auch das betriebswirtschaftliche und organisatorische Wissen vorhanden ist. Signavio ist dafür eine Partnerschaft mit Scheer, dem Urgestein des BPM, Ende vergangenen Jahres eingegangen.
„Kein Unternehmen kann ohne klar definierte und optimierte Geschäftsprozesse erfolgreich agieren. Die Notwendigkeit zur Transformation und zur flexiblen Anpassung an neue Kundenbedürfnisse und geänderte Marktbedingungen kann kein Unternehmen mehr ignorieren“, erklärte Gero Decker, Co-General Manager, Business Process Intelligence, SAP, und Mitgründer von Signavio.
In vielen IT-Trends sind sich die IT-Experten und SAP einig. Während SAP aber ihre Bestandskunden in einen Closed Shop aus Hana und S/4 führen will, wollen viele IT-Anwender Flexibilität, Agilität und Transparenz. Die Möglichkeit, eine SAP-Integration über Microservices und Container zu betreiben, wurde erwähnt. Ein weiterer Schritt wäre die Öffnung zu Open Source, wie es etwa IBM mit Red Hat vorgemacht hat – dieser Schritt fehlt bei SAP. Seit Beginn dieses Jahres läuft eine Diskussion zum Thema: Wie zeitgemäß ist S/4? Genauso muss nachgefragt werden: Wie innovativ ist Hana? Die SAP’sche Datenbankplattform ist über zehn Jahre alt und hat nur eine Runderneuerung durch Ex-SAP-Technikvorstand Bernd Leukert erlebt.
Die Zukunft von S/4 und Hana
Tatsache ist, dass es für Hana keine Community aus Entwicklern und Applikationen jenseits der ERP-Grenzen von SAP gibt. Eine Idee wäre, Hana als Open-Source-Software auf GitHub zu positionieren und zu hoffen, dass sich Interessierte finden, die eine inhaltliche Weiterentwicklung anstreben. Vorstellbar wäre ein Modell ähnlich Linux unter Verantwortung von Suse und Red Hat. In Kombination mit dem IBM-Unternehmen Red Hat wäre eine Standardisierung auf der IBM-Power-Plattform ein weiterer Mehrwert für die SAP-Community. Solange aber Hana das Markenzeichen „S/4 only“ trägt, wird es keine Fangemeinde für diese Datenbank geben.
Diese breite Open-Source-Unterstützung für ein Kernelement der SAP’schen ERP-Strategie wäre aber dringend notwendig. Fachkräftemangel, Innovationsdruck und Nachfragemängel sind nur Teile der zahlreichen Auswirkungen der aktuellen Pandemie. Ihre Folgen erfordern ein Umdenken, auch in der IT-Infrastruktur. Dabei sehen 74 Prozent der von Techconsult befragten Unternehmen, die individuelle Softwarelösungen einsetzen, diesen Einsatz als Grund für ihren Erfolg – eine nun wieder aufkommende Diskussion zwischen Individualsoftware und Standardsoftware. Individuelle Lösungen bieten dabei nicht nur Innovationssprünge, sondern auch Wettbewerbsvorteile gegenüber den Mitbewerbern. Das Research- und Analystenhaus Techconsult hat untersucht, wie deutsche Unternehmen aktuell beim Einsatz von individuellen Softwarelösungen aufgestellt sind und wie derartige Lösungen als Treiber neuartiger und innovativer Technologien eingesetzt werden.
Die Wahl der passenden Software ist also enorm wichtig. Doch ob sich ein Betrieb für eine Standardsoftware entscheidet oder doch lieber selbst entwickelt, ist meist von den jeweiligen Anforderungen des Unternehmens abhängig. Mehr als jedes zweite Unternehmen entscheidet sich für die Entwicklung einer Individualsoftware. Für SAP selbst würde auch darin eine enorme Chance liegen: Kaum ein geplagter CIO wünscht sich eine Rückkehr zum Wildwuchs der Abap-Modifikationen, aber auf der SAP’schen BTP, Business Technology Platform, lassen sich viele Sonderwünsche erfüllen, wenn SAP das Thema Subscription und CPEA, Cloud Platform Enterprise Agreement, in den Griff bekommen würde.
SAP-Bestandskunden und auch der Anwenderverein DSAG sehen im Cloud-Ansatz der SAP mit dem teils teuren und komplexen Lizenzschema noch große Herausforderungen. Bei SAP selbst sieht man die Sache offensichtlich anders: „Ich bin stolz darauf, dass unser Team ein herausragendes Jahr mit starken Ergebnissen erzielt hat, die unsere Erwartungen weit übertreffen. Mit diesem Quartal haben wir das Jahr nach ohnehin bereits extrem starker Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft sehr erfolgreich abgeschlossen. Wir sind überzeugt, dass wir unser Wachstum des Current Cloud Backlog aus dem vierten Quartal in 2022 fortsetzen werden. Die Prognose für das Cloud-Geschäft im Jahr 2022 spiegelt eine weitere Beschleunigung wider, während wir große Fortschritte machen, unsere mittelfristigen Zielsetzungen zu erreichen“, erklärte Luka Mucic, CFO der SAP.