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Quo vadis SAP-Automation? Ein Fall für Ansible

Automation gehört zu den zentralen IT-Themen. Der SAP-Bereich bildet keine Ausnahme. Anforderungen der digitalen Transformation, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Kostenoptimierung kann ein Unternehmen nur mit IT-Automatisierung bewältigen.
Peter Körner, Red Hat
27. August 2020
[shutterstock.com: 1670683531, Kaikoro]
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SAP-Anwender stehen vor vielfältigen Herausforderungen, ganz abgesehen von der Migration bestehender Datenbanken auf SAP Hana und vorhandener Applikationen auf SAP S/4 Hana. Vor allem müssen sie die Modernisierung konsequent vorantreiben, durchaus auch in Richtung der SAP-Vision vom intelligenten Unternehmen. Sie zielt ab auf die Automatisierung von Unternehmensprozessen, die schnelle und flexible Einführung neuer Geschäftsmodelle und letztlich auf die Etablierung von intelligenten End-to-End-Workflows.

Unternehmen sollten zudem vor allem die Geschwindigkeit bei der Anwendungsentwicklung deutlich erhöhen. Eine Projektlaufzeit von einem Jahr von der Idee bis zur entwickelten Applikation mit Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro ist kaum mehr darstellbar. Das Motto lautet vielmehr: von der Idee bis zur Produktion in nur einem Tag.

Ebenso müssen SAP-Anwender berücksichtigen, dass eine Zeit der datengetriebenen Transformation und Modernisierung angebrochen ist. Dabei geht es keineswegs nur um SAP-Systeme, auch Nicht-SAP-Umgebungen sind Teil einer Gesamtstrategie für die Optimierung der Prozesslandschaft.

Automatisierung ist ein Muss

Diese Herausforderungen sind nur mit einer konsequenten Automatisierung zu bewältigen, und zwar von der Bereitstellung über die Wartung und Pflege bis zum Betrieb eines kompletten IT-Stacks im Kontext eines End-to-End-Prozesses.

Und an diesem Punkt kommt immer öfter die Automatisierung mit Ansible ins Spiel, das inzwischen zu den bedeutendsten Open-Source-Projekten im IT-Bereich zählt. Für den Unternehmenseinsatz muss allerdings eine Enterprise-Lösung mit Support genutzt werden, da auch kritische Bereiche automatisiert werden. Eine solche Lösung bietet Red Hat mit Red Hat Ansible Automation Platform.

Prinzipiell können mit Ansible Prozesse über Server, Storage-Geräte, Netzwerk-Devices, Services, Container und Clouds hinweg automatisiert werden, etwa im Hinblick auf Provisioning, Konfigurationsmanagement, Applikationsbereitstellung oder Orchestrierung. Konkret führt An­sible unterschiedlichste Playbooks und Rollen in einem Workflow zusammen. Auf diese Weise kann jeder IT-Bereich seine Kompetenzen in entsprechende Playbooks einbringen, die anschließend in komplexe Prozesse integriert werden.

Der Einsatz von Ansible bietet Unternehmen die Möglichkeit, die gesamte IT-Landschaft mit einem einzigen Tool zu automatisieren. Die Lösung Red Hat Ansible Automation Platform etwa kann mittels RESTful APIs und eines Self-Service-Portals einfach in vorhandene Tools und Prozesse integriert werden; sie ist damit für den durchgängigen Einsatz im gesamten Unternehmen geeignet.

Bezogen auf die SAP-Landschaft ermöglicht An­sible eine schnelle, effiziente und zuverlässige Bereitstellung und Verwaltung von SAP-Workloads. Dadurch werden der Administrationsaufwand gesenkt, potenzielle menschliche Fehlerquellen eliminiert, sich wiederholende manuelle Tätigkeiten beseitigt und eine konsistentere und stabilere Infrastruktur realisiert. Letztlich trägt das automatisierte Workflow-Management auch zu einer erheblichen Kosteneinsparung bei.

SAP und Ansible:Die Entwicklung schreitet fort

Ansible hat sich im SAP-Umfeld bereits seit Längerem bewährt, zum Beispiel bei der Automatisierung von Hana-Deployments und -Konfigurationen. Der zeitaufwändige und komplexe Standard-Installationsprozess bei Hana wird durch die Automation mittels Ansible deutlich optimiert; die Dauer für das Aufsetzen eines Hana-Systems kann so von Tagen auf Minuten reduziert werden. Ansible automatisiert die folgenden Schritte vollständig: die Konfiguration des Betriebssystems, die Installation und Konfiguration von Hana, die Validierung sowie kundenspezifische Anpassungen.

Doch die Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Inzwischen hat sich sehr viel getan. So unterstützt Ansible SAP-Anwender nun auch bei Hybrid-Cloud-Deployments, das heißt bei der automatisierten Bereitstellung und Verwaltung von traditionellen und neuen containerisierten SAP-Workloads sowie von Nicht-SAP-Anwendungen in hybriden Cloud-Umgebungen.

Solche Infrastrukturen gewinnen für viele Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Es betrifft gerade auch die SAP-Welt, denn die weitere Entwicklung ist klar absehbar: SAP-Business-Anwendungen werden containerisiert und das SAP-Ökosystem wird in Richtung Cloud-Architektur modernisiert. Eine hybride Cloud ist dafür die beste Wahl.

SAP-Anwender werden künftig verstärkt einen Mix aus On-premises-, Pri­vate- und Public-Cloud-Services nutzen. In diesem Zusammenhang steigt aktuell auch die Nachfrage nach Red Hat Open­Shift, einer Enterprise-Kubernetes-Plattform, die eine einheitliche Anwendungsentwicklung und -bereitstellung auf einer beliebigen Infrastruktur unterstützt.

Ansible bietet zudem jetzt auch Dev­Ops-Automatisierung im SAP-Bereich, das heißt eine Unterstützung bei der automatisierten Entwicklung, Bereitstellung, Produktivnahme und Verwaltung von SAP-Plattformen. Das DevOps-Konzept mit einer veränderten IT-Kultur prägt auch verstärkt die SAP-Welt. Ziele sind eine höhere Flexibilität und schnellere Reaktionsfähigkeit. Erreicht wird dies dank Ansible durch einen hohen Automatisierungsgrad, der beim beschleunigten Deployment von SAP-Umgebungen und bei der agilen Entwicklung unterstützt.

Neu ist auch der Ansible-Support für Migrationen von Hana 1.0 auf Hana 2.0, die ohne Downtime erfolgen können. Und nicht zuletzt ermöglicht Ansible seit Kurzem eine schnelle und sichere Migration der SAP Hana und SAP S/4 Hana Workloads von Suse Linux Enterprise Server (SLES) auf Red Hat Enterprise Linux.

Unternehmensweite Automatisierung mit Red Hat Ansible Automation Platform (Quelle: Red Hat).

Fünf Argumente für Ansible-Automation

Doch was spricht konkret für eine Ende- zu-Ende-Automatisierung mittels Ansible Tower? Es sind fünf zentrale Features:

  • die zentrale Ablage und Verwaltung von Inventory, Playbooks und Credentials bietet Sicherheit und Kontrolle für die Ansible-Automation
  • der Aufruf von Ansible-Playbooks über APIs, die damit von allen Systemen für alle nutzbar sind
  • die rollenbasierte Zugriffskontrolle und Self-Service-Portale schaffen Abteilungen, Partnern, Dienstleistern und auch Kunden Freiräume für Innovationen
  • der komplette Audit-Trail dient der Erfüllung von Nachweispflichten und der Umsetzung von IT-Compliance und Governance
  • die verlässliche Automatisierung komplexer Workflow-Szenarien mit Einbindung und Berücksichtigung unterschiedlicher Abteilungen, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten.

Ansible wird weltweit in immer stärkerem Maße als Framework für die IT-Automatisierung eingesetzt. Die Automatisierung von SAP-Workloads kann für viele Unternehmen dabei der Einstiegspunkt sein, um sich mit Ansible vertraut zu machen und sich von der Leistungsfähigkeit zu überzeugen.

Mit der SAP-Automation mittels Ansible ist aber bei Weitem noch nicht das Ende erreicht. Sie wird vielmehr nur ein Teil einer umfassenden Strategie für die durchgängige Unternehmensautomatisierung sein. Das mittel- bis langfristige Ziel und Ergebnis wird die vollständige End-to-End-Automation sein.

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Peter Körner, Red Hat

Peter Körner ist Principal Business Development Manager Red Hat SAP Solutions bei Red Hat


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