Power 9 – ein neuer Meilenstein in der Power-Erfolgsgeschichte
Mit der Power-9-Verfügbarkeit im Laufe des Jahres 2018 hat es nicht nur einen Ruck innerhalb der Power-Genealogie gegeben, sondern signifikant auch gegenüber der x86-Welt.
Doppelte Core-Performance und 1,4-mal mehr Memory-Bandbreite versus x86 sprechen für sich. Gegenüber Power 8 verzeichnet Power 9 einen 1,5-fachen Performance-Sprung und punktet mit der doppelten Memory-Bandbreite.
Vom Standpunkt der Funktionalität her sind eine verbesserte Thread Performance, eine Optimierung für analytische Prozesse und „Extreme Big Data“ zu verzeichnen. Auch auf dem Gebiet der Next-Gen-Memory tut sich Neues und die On-Chip-Architektur punktet mit Open CAPI und BW-Verbesserungen.
Power 9 bietet zwei Memory-Architekturen: Scale-out (Direct Attach Memory) mit bis zu 170 GB/s und Scale-up (Buffered Memory) mit bis zu 230 GB/s per Socket und extremer Kapazität: bis zu 8TB/Socket.
Wenn wir dann die Verdoppelung der Bandbreite von Native-PCIe-Gen3 (Power 8) auf Native-PCIe-Gen4 dazurechnen, haben wir bei Weitem das performanteste System auf dem Markt zu bieten. Auch auf dem Gebiet des Multithreading (SMT8) bietet Power 9 etwa 50 Prozent bessere Scalability als Power 8 (Vergleiche zu den noch immer auf SMT2 beschränkten x86-Systemen bieten sich nicht an).
Wenn wir an die ständig wechselnden Workloads einer voll bestückten IT-Landschaft denken, wäre auch noch wichtig zu erwähnen, dass zwischen den verschiedenen SMT-Modes ein dynamischer Wechsel stattfindet, der die Auslastung optimiert und Anwendungen wie Hana immer auf der sicheren Seite hält.
Aus kommerzieller Sicht sind leicht über 50 Prozent Einsparungen innerhalb von zwei bis drei Jahren gegenüber z. B. Power 7 möglich: 3-fache Performance/Core, über 12 Prozent zusätzliche Kapazität gekoppelt mit 60 Prozent Cores-Reduktion reduzieren Lizenz- und Maintenance-Gebühren spürbar.
Ein weiterer Baustein unserer Partnerschaft
Wenn wir den Blick fokussieren und auf unsere erfolgreiche Partnerschaft mit SAP schauen, lässt sich mit Stolz sagen, dass Technologie-Integration und unsere Zusammenarbeit einen neuen Meilenstein erreicht haben.
Power hat sich zu der „platform of choice“ für „mission critical enterprise environments“ gemausert. Und das in knapp drei Jahren! Mehr als 2250 Kunden weltweit stehen Zeuge dafür. Laut unseren eigenen Erhebungen und den verfügbaren Analysten-Daten konnte IBM über 20 Prozent Marktanteil im Hana-Business verzeichnen.
Anfang Mai auf der Sapphire in Orlando verkündete Intel dazu, 75 Prozent Marktanteil zu haben. Im Umkehrschluss würde das unseren Anteil auf 25 Prozent erhöhen. Wir warten gespannt auf unabhängige Markterhebungen, die das bestätigen.
Basierend auf der Erfahrung der vergangenen Jahre im Cognitive-, AI- und SAP-Umfeld ist Power 9 weiter optimiert worden, um die SAP Business Suite zu unterstützen. Nach wie vor ist die gesamte Power-Plattform für Hana zertifiziert (von den Scale- out-Boxen mit bis zu 24 Cores und 4 TB RAM über die Midrange E950 mit bis zu 48 Cores und 16 TB RAM bis hin zu den Enterprise E980 mit maximal 192 Cores und 64 TB RAM).
Es versteht sich von selbst, dass auch traditionelle Workloads wie AIX weiterhin unterstützt werden – hier weist die Roadmap garantierte Wege bis 2028 auf. Auch das gehört zum gewohnten Investment-Protection-Paket und erlaubt es unseren Kunden, langfristig zu planen und Transitionen nach eigenem Gusto zu disponieren.
Da die Migration zur Hana-Plattform langsamer stattfindet als von der SAP selber angenommen (laut Hasso Plattner in der Sapphire-Keynote war er von etwa drei Jahren ausgegangen, jetzt sind schon fünf Jahre ins Land gegangen und noch ist kein Ende in Sicht), stehen wir auch unerschütterlich zur Unterstützung von traditionellen SAP Solutions bis 2025 und darüber hinaus, wenn nötig.
Hinsichtlich Linux ist zu vermerken, dass der Trend zu Little Endian weiter anhält und mit Verfügbarkeit von RHEL 8 nun auch Redhat nebst Suse voll einbezieht. (Im Gegensatz zu Big Endian ist Little Endian ein Format für die Speicherung, bei der das Least Significant Byte (LSB) an erster Stelle kommt und auf der niedrigsten Speicheradresse gespeichert wird.) Wie gewohnt gelten dieselben SAP-Produkt-Release-Dates und -Lifecycles wie für x86. Das trifft auch für die Source- und Release-Pläne zu.
Die oben erwähnte Bewegung zu Little Endian für Linux on Power beschleunigt auch die Annahme der Power-Plattform von 3rd-Party-Betreibern. Das steile Wachstum von Hana auf „Linux on Power“ fördert natürlich auch die Ausdehnung des gesamten SAP-bezogenen Ökosystems.
Diese Erweiterung der Applikationen beinhaltet mittlerweile Schlüssel-ISV-Lösungen. Das wachsende Interesse der ISVs wiederum dehnt die Kreise für Hana on Power (HoP) weiter aus.
Ein weiterer Schlüssel-Faktor ist nach wie vor die unerreichte IBM-Virtualisierung. Sie stellt ein Bindeglied für allerlei SAP-Lösungen dar und ist noch immer „built in and free of charge“.
Und zu guter Letzt noch ein Benchmark- Schmankerl, das wir im Dezember 2018 mit einer voll bestückten Power 9 E980 erreicht haben: Es wurde ein Throughput von 1.149.020 SAPS erreicht, welcher 205.000 simultane S&D-Benchmark-Nutzer unterstützt hat. Das entspricht etwa dem zweifachen Throughput der neuesten Intel-Platinum-basierenden Skylake-Systeme.
Alles in allem zeigen die Power-9-Systeme im Schnitt etwa 25 Prozent mehr SAP- Transaktionsinput per Core verglichen mit den Power-8-Systemen. Erweitert wurden auch die nur der Power-Plattform eigenen Power-Enterprise-Pools, kombiniert mit Elastic Capacity on Demand, das beides sowohl die dynamische Auslastung der Systeme als auch eine beachtliche ökonomische Effizienz zur Folge hat und dazu noch Live-Partition-Mobility anbietet, die Kunden erlaubt, laufende Workloads zwischen Systemen zu migrieren und damit eine ununterbrochene Verfügbarkeit zu garantieren.
Das Hohelied der RAS-Features müssen wir wohl nicht mehr singen. Es ist nach wie vor unerreicht – von Flexibilität bis hin zu Mainframe-vergleichbaren Sicherheitskoeffizienten.
SAP Hana on Power –Trends und Fakten
Noch ein Wort zu der unvergleichlichen Erfolgsgeschichte von Hana auf Power. Vergangenes Jahr bekam IBM den SAP Pinnacle Award „SAP Global Partner of the Year – Infrastructure“ zugesprochen und im ersten Quartal 2019 setzten wir gleich noch eins drauf und heimsten gleich dreimal den SAP Innovation Avard ein: einmal mit der Technischen Universität München „Breakthrough in protein analysis advances war on cancer“, einmal mit der Coop aus der Schweiz „Sustainable shopping and vision of Zero Waste: Coop improving their customer experience with AI“ und nochmals mit der Indus Motors Toyota Company.
Momentan setzen über 60 CSPs und MSPs IBM Power für SAP Workloads ein. Der Cloud-Markt für SAP hat sich zwischenzeitlich deutlich in Richtung IBM Power entwickelt. Um nur einige Referenzen zu nennen: Freudenberg IT, Itelligence, CTAC, Seidor, Dedagroup und D.F.I.
Cloud Computing oder on-premises
IBM hat heute Power-Systeme in der Cloud und wird in diesem Jahr auch Power-9-Systeme für SAP Workloads (inkl. SAP Hana) in der IBM Cloud bereitstellen. Getrieben wurde die Lösung durch massive „Failures“ auf x86 und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gegenüber AWS und anderen.
Sowohl TCO- als auch RAS-Verfügbarkeit sind auf Power überlegen. Und doch höre ich immer wieder von Kunden, dass SAP stiefmütterlich gegenüber einer der Implementierungsmethoden ist – SAP on-premises.
Die wird gewissermaßen in die „Schmuddelecke“ gestellt und alles dreht sich um Cloud. Das war auch der Tenor der diesjährigen Sapphire, direkt vom Pult eines prophetischen Hasso Plattner aus. Dabei wird einiges vergessen.
Zum Ersten:
Das In-memory-Hana-Konzept war ursprünglich auf den Commodity-Markt zugeschnitten und sollte nur auf x86 beschränkt werden. Das rächt sich heute, denn die Appliance-Anfänge sind nicht mehr zeitgemäß (selbst die SAP plädiert für TDI, Tailored Datacenter Integration, wo immer möglich) und Hana platzt aus allen Nähten.
Neue Strategien wie Data Tiering werden als Errungenschaften verkauft und sind doch nur Versuche, ein exponentielles Wachstum, welches sich schon lange abzeichnete, einzudämmen. Und die Cloud mutiert langsam zum mystischen Medium, welches alles und jeden auffängt.
Dabei ist sie einfach so gut und so erschwinglich wie die darunter liegende Infrastrukturplattform. Unternehmen wie Freudenberg IT bauen ihr Cloud-Konzept nicht aus lauter Menschenfreundlichkeit auf Power auf, sondern weil es ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber AWS und dergleichen bietet – technologisch wie kommerziell.
Zum Zweiten:
Die Bindung an eine Cloud-Umgebung kann weitaus langfristiger und unkündbarer sein als je beabsichtigt, von der Frage, wie man sensitive Daten aus der Cloud je wieder rauskriegt, mal abgesehen.
Jeder erfahrene Analyst propagiert darum eindeutig eine Hybrid Cloud Strategy. Und das ist auch unsere Firmenphilosophie. Eine gesunde Mischung von on-premises und Cloud gewährt jedem Unternehmen eine stabile, sichere, kontrollierbare und erschwingliche IT-Strategie.
Wie die Implementierung einer solchen Strategie in der Realität aussieht und welche Herausforderungen sich stellen, kann der Leser aus den Beobachtungen eines unserer erfolgreichsten Partner, der Freudenberg IT, entnehmen.
Wir lassen es nicht nur bei den technologischen und kommerziellen Aspekten bewenden, sondern engagieren uns auch auf akademischem Gebiet. Wir unterhalten seit 2016 eine Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam und seit 1. Mai dieses Jahres läuft deren Onlinekurs „Future in Computing – IBM Power 9 and beyond“ auf OpenHPI.de.
Und jüngst hat das HPI die Marke von 1500 Teilnehmern geknackt. Diese Kooperation ist für IBM sehr wichtig, dient sie doch der Anpassung unserer Angebote an die sich stetig wandelnden Anforderungen der IT, der Kunden und der Geschäftsbedingungen.
Wir möchten mit künftigen Generationen in Dialog treten und von deren unvoreingenommenen Ideen profitieren. In der SAP selbst ist dieser Trend auch stark spürbar, neue und junge Top Executives sind ans Ruder gekommen und viele davon sind Sprösslinge des HPI.
Und alle singen sie das Mantra: „ Innovation, Innovation, Innovation!“
Zusammenfassend können wir auf eine überraschend steile Erfolgskurve unserer SAP/IBM-Kooperation im Hana-Umfeld zurückblicken und streben zuversichtlich auf eine Vergrößerung unseres Marktanteils zu – gemessen an der noch ausstehenden Adoptionskurve der Hana-Plattform erscheinen 50 Prozent Marktanteil in absehbarer Zeit kein abwegiges Ziel zu sein.