Open Source: ein Eckpfeiler der Digitalisierung
Die Adaption neuer innovativer Technologien vollzieht sich in immer kürzeren Zeiträumen. Allein die fast vollständige Durchdringung beispielsweise von Smartphones sowohl im Consumer-Bereich als auch im Business-Umfeld ging schon einigermaßen rasend vonstatten.
Ein Blick zurück fördert aber auch Folgendes zutage: Etablierte Unternehmen aus der Telefon- und Handybranche gehören nicht zu den Playern von heute in der Smartphone-Branche.
Wohlfeile Firmennamen von einst wurden durch neue ersetzt. Der Change hat den Markt für die mobile Kommunikation regelrecht umgekrempelt. Eine disruptive Innovation hat die Spielregeln im Markt neu definiert.
Firmen aus eigentlich allen Branchen haben sich in der einen oder anderen Art und Weise mit der digitalen Transformation oder Digitalisierung auseinanderzusetzen. Mehr noch: Sie sind angehalten, sich zu verändern. Und zwar um das Erreichte weiter zu festigen beziehungsweise auszubauen.
Als Hebel dienen dabei disruptive Innovationen – wie eben Hana und S/4 Hana als „Digital Core“ inklusive einer neuen User-Experience auf der Grundlage von Fiori. Wobei die neue Business Suite sowohl die ERP-Nutzung als auch den Einsatz von Big Data, Analytics, Mobile Computing, Geschäftsnetzwerken oder Internet of Things (IoT) berücksichtigt. Und das im On-premise- und Cloud-Betrieb oder in hybrider Form on-premise/Cloud.
Natürlich bringt die Digitalisierung eine ganze Reihe von Veränderungen mit sich – ein Change in mehrerlei Hinsicht. Die Digitale Transformation stellt eben auch neue Anforderungen an Anwendungen, Anwendungsentwicklung und den Betrieb von Rechenzentren, und zwar basierend auf dem DevOps-Modell.
Hierbei werden Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb bedarfsgerecht und intelligent miteinander verwoben, um neue Applikationen schnell zur Verfügung zu stellen. Mit den SAP Core Data Services rücken übrigens Hana und S/4 noch enger zusammen, was den DevOps-Gedanken unterstützt.
Kernpunkt dabei in Sachen Digitalisierung und IT-Infrastruktur: die Notwendigkeit einer dynamischen und hochflexiblen IT-Infrastruktur samt -Komponenten auf der Grundlage des Software Defined Data Center (SDDC).
Bei der Minimierung der Distanz zwischen Anwendung und Betrieb gewinnt insbesondere das Open-Source-Modell durch den Einsatz offener Standards verstärkt an Gewicht. Im SAP-Umfeld schon seit längerer Zeit. Hierbei unterstützt Suse als Open-Source-Pionier SAP-Kunden mit leistungsstarken und innovativen Softwarelösungen und Services.
Neue Infrastrukturtechnologien
Bei Hana und S/4 Hana sind andere oder neue Infrastrukturtechnologien von großem Belang. Noch stärker spielt hier Linux als Open-Source-Betriebssystemplattform eine Rolle. Auch Open Source: Hadoop als eine wichtige Komponente für Big Data, OpenStack für die Private-Cloud-Server-Provisionierung oder Cloud Foundry als Plattform für die Hana Cloud Platform als Dreh- und Angelpunkt für die App-Entwicklung und -Bereitstellung bei der S/4-Hana-Nutzung.
Hinzu kommen Cloud-Providermodelle wie IaaS (Infrastructure as a Service), PaaS (Platform as a Service) und SaaS (Software as a Service). Und das praktisch ausnahmslos mit Softwarelösungen auf Open-Source-Basis.
Schon lange bietet Suse Linux Enterprise Server (SLES) für SAP-Applikationen (mit der aktuellen Version 12) ein stabiles und flexibles Rückgrat für die SAP-Nutzung – inklusive der integrierten Suse High Availability Extension (HAE) als praxiserprobte Hochverfügbarkeitslösung samt Disaster-Recovery-Funktionalität. Wobei mit SLES übrigens auch die Open-Source-Virtualisierungslösungen KVM und XEN bereitgestellt werden.
Suse SLES hat sich in den nunmehr vielen Tausend SAP-Hana- und S/4-Hana-Installationen ausgezeichnet bewährt. Wie gemacht sozusagen für den SAP-Einsatz. Ausgezahlt hat sich damit das Miteinander mit SAP, besser gesagt: mit dem SAP Linux Lab.
Und zwar immer mit dem Ziel, einen möglichst optimalen Hana-Betrieb (On-premise- und Cloud-Betrieb) im Mission-Critical-Umfeld sicherzustellen. Ergänzt wird SLES um Suse OpenStack Cloud für die Orchestrierung sowie Suse Manager für das System Management.
Hierbei standen und stehen für Suse insbesondere bei der SAP-Hana-Nutzung drei Anforderungen an die bereitgestellten Lösungen im Vordergrund: zum einen eine sogenannte Towards Zero Downtime sicherzustellen, um eben Downtimes deutlich zu minimieren. Zum anderen eine Maximum Performance zu gewährleisten, um bedarfsgerechte Verarbeitungs- und Antwortzeiten zu erzielen.
Und außerdem Simplified-Operations-Features zu bieten, welche Hana-Installationen und den Hana-Betrieb einfach, effektiv und kosteneffizient ermöglichen. Für zahlreiche Kunden steht der SAP-On-premise-Einsatz beim Schwenk in Richtung Hana und S/4 Hana im Blick.
Ein erklecklicher Anteil von R/3- oder ERP-S/4-Hana-Konvertierungen findet somit im firmeneigenen Rechenzentrum statt – trotz einer immer stärkeren Cloudisierung.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass Suse mit der Open-Source-Betriebssystemplattform SLES für SAP-Applikationen als einzige Linux-Plattform für Hana und S/4 Hana sowohl x86-Intel- als auch IBM-Power-on-Hana-Server unterstützt. Und zwar sowohl gemäß Scale-out- und Scale-up-Prinzipien. Darüber hinaus steht Suse SLES für SAP Business One on Hana zur Verfügung, dessen Nachfrage stetig steigt.
Stabilitätsanker Suse Linux
Die Erfüllung von Anforderungen hinsichtlich einer ausgeprägten Data Center Readiness beim SAP-Hana-On-premise-Einsatz steht für Suse schon lange obenan und wurde gemeinsam mit dem Walldorfer Softwarekonzern in die Tat umgesetzt. Vom Stabilitätsanker Suse profitieren SAP-Kunden hier nachhaltig.
Um welche Themenfelder geht es in Sachen Hana Data Center Readiness? Mit welchen Topics haben sich insbesondere IT-Leiter und IT-Betriebsexperten hier vorrangig zu befassen? Und: Welche konkreten Features stellt Suse bereit?
Im Hauptfokus stehen bei der Data Center Readiness folgende Themen- oder Arbeitsfelder, die in Hana- und S/4-Hana-Zeiten keineswegs gänzlich neu, jedoch hier und da anders zu handhaben sind: High Availability, Performance, Virtualisierung, Operations, Backup und Security mit Auditing.
Die neue Suse-Technologie kGraft in Verbindung mit Suse HAE sowie in Kombination mit der Hana System Replication senken massiv die Downtime und bieten spezifische sowie ausgeprägte High-Availability-Funktionalität im SAP-Rechenzentrum der Neuzeit. Sie unterstützen die Zielsetzung „Towards Zero Downtimes“.
Die von Suse entwickelte Technologie kGraft, eine Live-Kernel-Patching-Technologie, ermöglicht das Online-Updaten von Security Patches ohne Reboot oder Warten auf das nächste geplante Service-Fenster. Hervorzuheben sind außerdem sogenannte Hana Resource Agents (RA), die mit SLES for SAP Applications 12 ausgeliefert werden. Damit lassen sich Hana-Datenbank-Instanzen und -Replikationen verwalten, überwachen und steuern.
Open-Source-Pionier
Suse war von Beginn des Walldorfer SAP Linux Lab an mit von der Partie. Ziel seinerzeit: ein Enterprise Linux auf Open-Source-Basis für den Mission-Critical-SAP-Einsatz zu entwickeln. Beim Blick zurück in Sachen SAP und Linux Lab war für Suse das Jahr 2006 ziemlich bedeutsam.
Zum einen wurde Suse Linux Enterprise Server (SLES) für SAP-Anwendungen als einziges OS für die Nutzung des Business Warehouse Accelerator (BWA) von SAP präferiert. Zum andern entschied sich SAP dafür, Suse als Entwicklungsplattform für das Software Development zu verwenden. Vor allem Letzteres führte dazu, dass Suse zum Linux-Technologieführer im SAP-Umfeld avancieren konnte.
Ein Jahr später erblickte mit XEN die erste für den SAP-Einsatz freigegebene Virtualisierungsplattform das Licht der Welt, seit der Version 10 ist XEN in SLES integriert. Wichtig hier: Die Open-Source-Lösung wurde entsprechend den SAP-Vorgaben in das Supportframework eingebunden. Auch 2007: In Verbindung mit dem sogenannten Business-Fast-Start-Programm wurde der Installation Wizard entwickelt; für SAP- und Suse-Installationen.
Ferner wurde SLES von SAP für Business By Design als Standard gewählt und stellt nach wie vor die einzige unterstützte Linux-Plattform dar. Dann fand die Einbindung von Suse in das damals geheime „Projekt Hana“ statt; und zwar im Jahr 2009. Das In-memory-Projekt veränderte SAPs DB-Strategie maßgeblich, und Suses Exklusivität für Hana erstreckte sich über einen Zeitraum von fünf Jahren.
High Availability
Bereits seit 2010 wurde das Thema High Availability in Kooperation von Suse und dem SAP Linux Lab forciert. Ebenso übrigens die Zusammenarbeit mit Amazon Web Services, und zwar mit der SLES-Verfügbarkeit für AWS. Spannend sicherlich das Jahr 2011, als Suse die für SAP Netweaver und SAP Hana – „One Codebase von der SAP Private Cloud bis Hana“ – optimierte SAP-Plattform entwickelte.
Ein Jahr später, 2012, feierte Suse das 20-jährige Bestehen im SAP Partner Port. Auch bedeutsam seinerzeit: die Zertifizierung der Referenzarchitektur für HA im SAP-Umfeld auf Basis der Co-Innovation zwischen SAP und Suse mit der Suse HA Extension (HAE).
Die Verfügbarkeit von Hana und SLES on IBM Power8 Server im letzten Jahr hat Suse durch die Zusammenarbeit mit SAP und IBM im SAP Linux Lab ebenfalls nachhaltig unterstützt. Und ebenfalls ganz neu: die Bereitstellung von Hana auf der Cloud-Plattform Azure von Microsoft mit Suse SLES für SAP-Anwendungen als Betriebssystemplattform.
Abdeckung HA und DR
Wie schon erwähnt bietet seit Jahren die in SLES for SAP Applications bereits enthaltene Suse High Availability Extension (HAE) eine bewährte und führende Hochverfügbarkeitslösung zur Verbesserung der Business Continuity/High Availability sowie Disaster-Recovery-Funktionen für SAP-Lösungen.
Speziell für den Hana-Einsatz wurde die Solution optimiert beziehungsweise weiterentwickelt und stellt eine Art Standard für HA und DR im Hana-Umfeld dar. Von SAP werden für HA insbesondere Hana-System-Replication-(SR)-Mechanismen bereitgestellt, deren Handhabung und Nutzung in aller Regel manuell erfolgt.
Die Erhöhung der SLAs über eine Automation funktioniert mit der Suse High Availability Solution (HAE) von SLES for SAP Applications 12 . Präferiert wird generell als zentrale HA-Lösung für Hana eine Systemreplikation über ein Memory Preload in einem Cluster (z.B. 2-Node-Cluster).
Die Automatisierung der Umschaltung lässt sich mittels Suse HAE komfortabel ausführen; zum Beispiel in einem 2-Node-Cluster mit einem (zweiten) synchron laufenden HA-System für ein Hana-On-Site-System (wäre dann Knoten eins). Für ein DR-Szenario ermöglicht die Hana System Replication eine asynchrone Replikation auf eine weitere Site (zum Beispiel ein weiteres Rechenzentrum), sodass hierüber der Disaster-Fall abgedeckt wird.
Optimale Performance
Bereits seit Längerem adressieren SAP und Suse das Thema „Optimum Performance“ beim SAP-Hana-Einsatz mit konkreten Optimierungsfeatures oder -lösungen. SAP-Kunden erzielen Nutzenvorteile sowohl von der Linux-Erweiterung Page Cache Limit als auch vom Installations-Unterstützungsinstrument Hana Pattern.
Die Linux-Erweiterung von Suse um den Page Cache Limiter trägt wesentlich mit dazu bei, dass mit SLES for SAP Applications eine konstant hohe Verfügbarkeit und Leistung gegeben ist, und das selbst bei maximaler Auslastung von CPU- und RAM-Kapazitäten. Möglich ist dadurch, die verfügbaren Kapazitäten des Arbeitsspeichers so zu steuern, dass Linux und Hana oder Hana-basierte Anwendungen wie S/4 optimal zusammenspielen – und es eben nicht zu Performanceeinbußen kommt.
Im Rahmen der digitalen Transformation stellt Big Data/Analytics ein Kernthema dar. Für SAP-Kunden stehen dabei Hana und die Open-Source-Lösung Hadoop im Blickpunkt. Allerdings nicht stringent getrennt, sondern im Verbund. Und zwar insbesondere auf der Basis der SAP-Lösung und Abfrage-Engine Hana Vora, die Kontextanalysen für Daten in Unternehmenssystemen und anderen verteilten Datenquellen mit In-memory-Technologie bietet.
SAP-Anwender, die bei Big Data auf Hana und Hadoop beziehungsweise auf Hana Vora setzen, profitieren von der Betriebssystemplattform Suse Linux, da SLES sowohl Hadoop als auch Hana und Hana Vora unterstützt.
Bei den Hana Pattern, die mit Suse SLES 12 for SAP Applications bereitgestellt werden, handelt es sich um ein Installationspaket inklusive Feintuningmöglichkeiten, das auch bei Updates herangezogen werden kann und mit dem sich Leistungsverbesserungen erzielen lassen.
Ferner sorgt es für eine Vereinfachung sowie für eine hohe Automatisierung auf der Basis von Best Practices und Workflows, was in der Konsequenz auch eine erhöhte Sicherheit bei SAP-Installationen mit sich bringt.
Vereinfachte Installationen
In SAP-Rechenzentren gehört die Virtualisierung (oder Virtualisierungslösungen) zum Standard. VMware war vor rund zwei Jahren die erste zertifizierte Virtualisierungslösung für Hana. Eine SLES-VMware-Integration ist gegeben.
Von Bedeutung ist, dass bei einer VMware High Availability die Hardware oder Server im Fokus stehen – und nicht die Hana Services. Das heißt, dass sich die Server-Funktionalität über VMware monitoren oder auch steuern lässt.
Bezüglich HA-Management und HA-Feature-Nutzung von Hana Services wie etwa Datenbankfunktionsschutz, Failover-Mechanismen und anderes mehr sind andere Hana-Systemelemente zuständig.
Einen fundamentalen Dreh- und Angelpunkt stellt in Sachen Hana-HA die „SAP Netweaver High Availability Cluster 730 Certification“ dar. Damit hat SAP erstmals eine Cluster-Referenzarchitektur vorgegeben, die Clustering-Leitlinien beinhaltet und an die sich Lösungsanbieter zu halten haben.
An der Entwicklung dieser Clustering-Architektur war Suse beteiligt. Als exklusiver SAP-Hana-Entwicklungspartner hat Suse gemeinsam mit SAP nun schon vor Jahren den Aspekt „Simplified Operations“ diskutiert, evaluiert, dann wurde entwickelt und getestet, um den Hana-Betrieb zu vereinfachen sowie effizient zu gestalten. Alle wichtigen und notwendigen Operations-Themenpunkte beim Mission-Critical-SAP-Hana-Einsatz wurden berücksichtigt.
Ein durchgängiges OS
Bei Big-Data-Anwendungen spielt die Performance eine große Rolle. Durch die enge Zusammenarbeit mit SAP wird von Suse sichergestellt, dass sowohl Hana als auch ein Hadoop-Cluster sowie die Verzahnung von Hana und Hadoop im Falle von Hana Vora auf maximale Leistung getrimmt sind.
Und zwar auf der Grundlage von Suse SLES für SAP-Anwendungen, eben einer durchgängigen Betriebssystemplattform. Doch damit nicht genug. Vieles hängt bei der Nutzung von Big-Data-Anwendungen von einem einfachen, aber wirkungsvollen und durchgängigen Infrastruktursystemmanagement ab, was Suse mit dem Suse Manager vollumfänglich unterstützt. Hana Vora nutzt und erweitert gemäß SAP das Datenverarbeitungs-Framework Apache Spark und ermöglicht so umfassende, interaktive Analysen in der Open-Source-Lösung Hadoop.
Dabei wird die zentrale Plattform Hana durch Hana Vora ergänzt, das durch die Analyse großer Datenmengen von operativen und kontextbezogenen Daten aus Unternehmensanwendungen, Data Warehouses, Data Lakes und IoT-Sensoren in der Netzwerkperipherie neue Erkenntnisse ermöglicht.
Operations for Hana
Das hat dazu geführt, dass mit Suse Linux Enterprise Server (SLES) for SAP Applications heute Tools oder Services bereitgestellt werden, von denen SAP-Kunden ebenfalls vielfach profitieren: von der Installation von Suse-Hana-Systemen über das Aufsetzen einer High Availability (HA) für eine Hana System Replication, dem automatisierten und optimierten Setting von Kernel-Parametern, der Automation der Administration von Linux-Servern via Web und der Automation der Pflege von Release-Ständen für SAP-Basis-Divisions bis hin zu Reduzierungen von Upgrade-Aufwänden.
Konkret unterstützt einmal ein ausgefeilter Installation Wizard eine vereinfachte Installation von Suse-Hana-Systemen. Zusätzlich bieten die sogenannten Hana Pattern bei der Installation Feintuningmöglichkeiten. Diese Art von Pattern stellt insbesondere einen hohen Automatisierungsgrad auf Basis von Best Practices und Workflows sicher. Im Endeffekt bedeutet dies eine erhöhte Sicherheit bei SAP-Hana-Installationen, aber auch bei einer SAP-Installation generell.
(Pflicht-)Parameter werden zum Beispiel automatisch richtig gesetzt und optimale Kernel-Parameter ebenso.
Weiter lässt sich im Rahmen von Simplified Operations die High Availability Web Konsole (HAWK) nutzen. Sie steht für eine Vereinfachung beim Aufsetzen und dem Monitoring der HA auf Basis der Hana System Replication (siehe oben).
Nutzbar ist ferner Web Yast, ein Tool, das die Automation der Administration von Linux-Servern ermöglicht, sowie der Suse Manager, mit dem sich auch das Abbilden eines Staging-Verfahrens für die SAP-Basis (TEST, DEV, PROD) realisieren lässt.
Was nicht mehr, aber auch nicht weniger bedeutet, als dass damit die Automation der Pflege der Releasestände in der SAP-Basis vereinfacht und erleichtert wird. In diesem Zusammenhang liefert eine Reporting Engine Auswertungen. Sie stellen dann die Grundlage für eine Compliance der SAP-Basis zur Verfügung.
Im Zusammenhang mit Simplified Operations ist außerdem von Bedeutung, dass es von Suse einen Extended Service Pack Overlap Support (ESPOS) gibt, der den supporteten Zustand des Service Packs von 24 auf 36 Monate verlängert und gleichzeitig Upgrade-Aufwände um 33 Prozent auf fünf Jahre gesehen reduziert. Und zwar weil so nur zwei Upgrades anstelle von drei erforderlich sind.
Durch das Mitwirken bei den Hana-Entwicklungen sowie aufgrund großer Erfahrungen im Bereich Linux-Security ist Suse in der Lage, ein weitreichendes Security-Package für Suse Linux Enterprise Server (SLES) for SAP Applications bereitzustellen, das alle erdenklichen Sicherheitsaspekte beim Hana-Suse-Einsatz abdeckt.
Security Package für SLES
Erstens erfüllt SLES zahlreiche wichtige Sicherheitszertifikate. Zweitens stellt Suse kontinuierlich Sicherheitsupdates/-patches für SLES zur Verfügung. Und zum Dritten können Hana-Suse-Kunden auf einen dezidierten Security Guide zurückgreifen, der die spezifische Härtung (Hardening) der SAP-In-memory-Datenbank in Verbindung mit SLES handfest beschreibt.
Nutzen lässt sich ferner eine „Suse Firewall for Hana“. Sie wirkt lokalen Netzwerkangriffen oder der Öffnung gewisser Ports von außen entgegen. Überdies können Mechanismen genutzt werden, die aufzeigen, welche Betriebssystem-Packages notwendigerweise verfügbar sein sollten und auf welche gegebenenfalls verzichtet werden kann.
Eine ganz neue Erweiterung in Suse Linux Enterprise Server für SAP-Applikationen stellt Suse Connect dar, die im letzten Monat auf der Sapphire vorgestellt wurde. Hana- und S/4 Hana-Kunden können dadurch auf einen App Store zugreifen und direkt Suse-Partnerlösungen in ihre SAP-Infrastrukturumgebungen einbinden oder nutzen. Auch ist SLES mit den Partnerlösungen verzahnt.
Zu den ersten Partnerlösungen zählt CanaryCode von Datavard, das via Suse Connect in SLES for SAP Applications 12 integriert ist (siehe hierzu auch den Beitrag „Eng verbunden“ ab Seite 55 in dieser E3 Coverstory). Zügig werden weitere Lösungen von Suse-Partnern folgen.
Sehr oft verleihen neue Cloud-Providermodelle der digitalen Transformation quasi Flügel. IaaS, PaaS und SaaS sind längst en vogue. Ressourcenbezug und -nutzung aus der Wolke schaffen Freiräume, Flexibilität, die schnellere Verfügbarkeit von Anwendungen und digitalen Services oder Kosteneinsparungen.
Auch im SAP-Umfeld nimmt die Cloudisierung stetig zu. Wobei SAP-Kunden stark auf hybride Cloud-Umgebungen (Kombination aus Private und Public Cloud) setzen. Hana und S/4 Hana sind auch als Cloud-Lösungen verfügbar; neben den SAP-Lösungen von SuccessFactors, Ariba oder Fieldglass.
Cloudisierung im SAP-Umfeld
Darüber hinaus gibt es die Hana Cloud Platform (HCP) und die Hana Enterprise Cloud (HEC). Wie bei Hana und S/4 Hana war Suse bei der HCP und der HEC in die SAP-Entwicklungen eingebunden und hat diese zusammen mit dem Walldorfer Softwarekonzern forciert.
Mit HCP, SAPs eigener PaaS-Cloud-Lösung inklusive In-memory-Technologie, lassen sich einfach, kosteneffizient und schnell (Web-)Anwendungen und -Lösungen entwickeln und bereitstellen oder ausliefern. PaaS als Cloud-Service setzt bekanntlich auf IaaS auf. Sowohl in Sachen IaaS als auch in puncto PaaS setzt SAP auf Open Source oder offene Standards. Konkret auf OpenStack und auf Cloud Foundry.
OpenStack und Cloud Foundry
Wie die OpenStack Foundation ist die Cloud Foundry Foundation ein freies Projekt, das von zahlreichen namhaften Firmen (derzeit 55) herstellerübergreifend als Non-Profit-Organisation unterstützt wird, beispielsweise von SAP und Suse.
Als erster Linux-Distributor überhaupt ist Suse seit 2012 Mitglied der OpenStack Foundation und stellte im gleichen Jahr mit Suse Cloud die erste Enterprise-OpenStack-Lösung vor. Cloud-Foundry-Foundation-Mitglied ist Suse seit 2015. Die Foundation produziert mit Cloud Foundry und den Cloud-Foundry-Komponenten konkrete Software, und zwar gemäß Open-Source-Entwicklungsprinzipien. Das OpenStack-Gegenstück zertifiziert zudem die verschiedenen PaaS-Lösungen der Cloud-Foundry-Mitglieder.
So wird vor allem sichergestellt, dass Cloud-Plattformen auf der Basis eines einheitlichen und offenen Standards untereinander kompatibel und konsistent sind. Im Blick des Miteinanders von Suse und SAP hier: die Bereitstellung eines OpenStack Cloud Provider Interfaces (CPI).
Das Hauptziel hierbei ist, mittels eines CPIs die Kommunikation zwischen Cloud Foundry und der darunter liegenden OpenStack-Infrastruktur zu vereinfachen beziehungsweise zu automatisieren. So ist man in der Lage, Anwendungs-Apps einfacher zu testen und sie in Private oder Public Clouds umgehend auszurollen und einzusetzen.
Cloud-Umgebungen und Digitalisierung
Mit der Verwendung einer Open-Source-OpenStack-basierten IaaS-Cloud (Private oder On-premise Cloud) für SAP-Anwendungen lassen sich zahlreiche Vorteile erzielen – bis hin zu der Tatsache, dass sich SAP-Lösungen effizient und kosteneffektiv ausrollen lassen. Im Zuge der Digitalisierung lassen sich dadurch Services oder Anwendungen schnell und flexibel bereitstellen.
Hierbei wirken die drei Suse-Open-Source-Lösungen SLES für SAP-Anwendungen (für SAP-Klassik, Hana und S/4 Hana), Suse OpenStack Cloud und Suse Manager in idealer Art und Weise zusammen.
Und zwar insbesondere durch Komplexitätsreduktionen, Kostenminimierungen oder durch Bereitstellung verlässlicher und innovativer Services. Die drei Building-Blocks auf Open-Source-Basis erfüllen alle neuzeitlichen Anforderungen an eine Data Center Readiness mit ausgeprägter Funktionalität, die auf die Notwendigkeiten von SAP-Kunden im Cloud-Umfeld hin optimiert sowie auf den Digitalisierungsbedarf von heute und morgen ausgerichtet ist.