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Mit Lösungen der SAP und der CAS AG zur echten Transparenz

Von Jürgen Werner, Branchenbereichsleiter Retail, und Patrick Pierron, Principal Consultant Retail, beide CAS AG.
Patrick Pierron, CAS AG
Jürgen Werner, CAS AG
21. November 2019
Mit Lösungen der SAP und der CAS AG zur echten Transparenz
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Das Konsumverhalten der Neuzeit hat sich gewaltig geändert. War vor nicht allzu langer Zeit das Einkaufserlebnis in den Kaufhäusern und Supermärkten fast schon ein Wochenritual, so ist es heute in vielen Bereichen eher lästig und überflüssig.

Online, das ist die neue Welt – wobei wirklich neu ist dies natürlich längst nicht mehr, sondern vielmehr das gesamte Online-Erlebnis, die Zuverlässigkeit in der Warenverfügbarkeit, eine attraktive Preisgestaltung, einfache Versandbedingungen und Reklamations- und/oder Retouren-Prozesse, gepaart mit schnellen Lieferzeiten.

Dabei möchte der Konsument nicht auf Beratung, passgenaue Angebote, Empfehlungen und Personalisierung verzichten.

Mit vollkommener Transparenz

All dies führt dazu, dass Unternehmen seit Längerem vor ganz neuen Herausforderungen stehen. Nicht nur, dass interne Prozesse dringend neu ausgerichtet werden müssen – sogar ganz neue Organisationseinheiten werden benötigt, um dem „neuen“ Marktsegment auf Augenhöhe begegnen zu können.

Wenn man also als Unternehmen erkannt hat, worauf es zukünftig ankommt, die eigene Strategie daran ausrichtet und auch Kritiker und Gewohnheitstiere überzeugt, dann kommt man unweigerlich zum nächsten Punkt.

Oftmals sprühen jetzt die Köpfe vor Ideen, das Business ist Feuer und Flamme und es purzeln stündlich neue Ideen heraus, wie man was am besten machen könnte.

Dann folgt oftmals die Ernüchterung, mit einem Blick in die unternehmenseigene Software- und Systemlandschaft, auch bezeichnet als das Architektur-Armageddon.

Im „Keller“ des Unternehmens trifft man auf veraltete Systeme, auf nicht agile Softwarelösungen, die zu allem Übel vielleicht auch noch so „verbaut“ sind, dass Software-Upgrades kaum denkbar sind.

Dabei wird dann auf einen 1:1-Umstieg gebaut, ohne wirklich im ersten Schritt schon neue Funktionalitäten aufzuschalten. Proprietäre Lösungen kombiniert mit Eigenentwicklungen, die Systeme kommunizieren nicht so miteinander, wie es dringend notwendig wäre, um den neuen Anforderungen auch gerecht werden zu können.

Aber wie soll das funktionieren, wenn der Artikelstamm in einem System schlummert, der Online-Shop aber auf ganz andere Datenpools zugreift und wiederum an ein möglicherweise drittes System im Bunde die Daten entsorgt?

Echtzeitanalysen undenkbar, 360-Grad- Informationen zu Beständen oder Kunden nicht machbar. Ausspielung von Angeboten oder Aktions-Content direkt abhängig vom Verhalten des Kunden und das fundiert durch Auswertungen hervorgerufen, die direkt im Kontext stattfinden. Eine schier unlösbare Aufgabe!

Patrick Pirron Autor

Dilemma: Legacy vs. Vision

Doch was nun, wenn die Systeme und die Applikationen diesen Weg nicht unterstützen können? So lange warten, bis alle Systeme umgestellt sind?

Sicher keine Lösung für die Unternehmen, die wohl kaum dabei zusehen möchten, wie Kunden, teilweise auch loyale Stammkunden, zu einem Mitbewerber abwandern.

Dennoch ist die Lage nicht aussichtslos. Der erste Weg aus dem gefühlten Dilemma ist es tatsächlich, das Dilemma zu erkennen und diese Erkenntnis auch zunächst erst mal zuzulassen.

Wenn sich dann die Emotionen gelegt haben, ist es an der Zeit, etwas zu tun. Doch was? Beginnt man mit dem Ablösen alter ERP-Systeme, ändert man komplett die Online-Systeme?

Aber ohne den Unterbau hat dies auch wenig Aussicht auf Erfolg. Oftmals werden dann im Aktionismus einzelne Insellösungen inklusive Kopfmonopolen im Unternehmen etabliert, die zwar einzelne Teilaufgaben lösen, jedoch nicht vernünftig in das große Ganze integriert sind.

Doch dies ist kein langfristig stabiler Weg. Der langfristig solide Weg besteht darin, Prozessinnovation mit der sukzessiven Erneuerung der Back-End-Systeme zu verbinden.

Touchpoints vs. Back-End

Auf der einen Seite stehen die Konsumenten, die Echtzeitanforderungen, die agilen Schichten. Welche als sogenannte Touchpoints auf die Unternehmen prasseln.

Auf der anderen Seite stehen die stabilen Back-End-Systeme, welche scheinbar schwerfällig daherkommen und den direkten Zugriff weder erlauben (sollten) noch die Möglichkeit haben, die Daten so schlank zusammenzufassen, dass diese effizient „konsumiert“ werden können.

Weder können die Ansprüche der einen Seite zurückgefahren werden noch kann man die andere Seite ad hoc befähigen, alles so zu liefern wie benötigt.

Wie immer liegt die Lösung irgendwo dazwischen, nennen wir sie der Einfachheit halber doch „Digitale Zwischenschicht“. Doch was kann das sein?

Juergen Werner

Customer Activity Repository

Betrachten wir dieses mit einem Blick in die Welt der SAP-Systeme. Dort wurde dieser Ansatz vor Längerem ins Leben gerufen und steht mit SAP CAR (SAP Customer Activity Repository) im Software-Regal.

Die Plattform SAP CAR ist genau diese Zwischenschicht, welche nahezu echtzeitfähig ist und mit Replikationstechnologien, z. B. SAP SLT (SAP Landscape Transformation Server), genau das erreicht, was die Unternehmen benötigen.

Relevante Daten werden in eine In-memory- Umgebung gebracht, ohne dass es zu Doppelpflege oder schädlichen Redundanzen kommt. Aber das ist natürlich nicht alles.

Mit den entsprechenden Applikationen auf dieser Datenschicht gelingt es, die entscheidenden Funktionalitäten bereitzustellen, die man braucht. Dazu übernehmen die Applikationen auch die Orchestrierung dieser Daten.

Nehmen wir folgendes Beispiel: Über SAP POS DTA (Data Transfer and Audit) werden alle Abverkäufe und Warenbewegungen online zusammengezogen, die Bestände mit SAP SLT aus dem Retail-ERP-System repliziert und die Funktion Inventory Visibility bietet Echtzeitbestände an, welche durch einen Online-Shop direkt konsumiert und genutzt werden können.

Und dies alles, ohne direkt auf ein bestandsführendes oder „träges“ ERP-System durchzugreifen. Klingt einfach, ist es tatsächlich auch und schon ist die Grundlage für weitere Omnichannel- und Planungsprozesse geschaffen.

SAP Omnichannel

Mittels SAP OAA (SAP Omnichannel Article Availability) werden Bestandsinformationen zyklisch in den Online-Shop übertragen, sodass dort keine eigene Bestandsberechnung mehr durchgeführt werden muss.

Anschließend werden, mit der Sourcing-Komponente von SAP OAA, die Omnichannel-Prozesse bis hin zur Perfektion ausgebaut. Durch diese Komponente von SAP CAR werden massiv die Zahlen an Auftragsabsagen reduziert, weil bereits während des Checkout-Vorgangs live im Back-End-System geprüft wird, von wo und wie der Kunde beliefert wird. Dieser stellt erfreut fest, dass schnelle und termingetreue Lieferungen nicht nur bei Amazon möglich sind.

Forecast und Planung

Aber das ist nicht alles: Wenn die relevanten Daten schon in die Umgebung von SAP Hana und in SAP DDF (SAP Demand Data Foundation) als Datenschicht für die konsumierenden Applikationen von SAP CAR repliziert wurden und alle Abverkäufe gehalten werden, dann ist es ein Einfaches, auch SAP UDF (Unified Demand Forecast) als Forecast-Engine aufzubauen und „einfach“ mitzunutzen.

Diese Forecast-Informationen können dann wieder genutzt werden, um eine wesentlich genauere Unternehmens- und Werbeplanung mittels eines einheitlichen Forecasts durchzuführen oder über SAP AMR (Allocation Management for Retail) die optimale Push- Belieferung der Filialen umzusetzen.

Man sieht also, man muss nur beginnen und die richtigen Weichen stellen. Die Fortführung und der Einsatz der Applikationen und ganz speziell die Reihenfolge obliegen völlig dem Unternehmen.

Mit SAP CAR als Plattform ist dies sehr modular und integriert möglich. So kommt man mit einem Baukastensystem zum Ziel.

Dies scheint gar nicht mehr unmöglich. Das Vorgehen, wie mit einem Baukasten, führt dazu, dass man als Unternehmen auch in die Lage versetzt wird, die „stabile“ Systemlandschaft geordnet in neue Releases oder In-memory-Produkte zu überführen, da man mit der mittleren Datenschicht schon einiges dafür getan hat, um Kunden dort „abzuholen“, wo sie sich gerade aufhalten.

Natürlich stehen hinter entsprechenden Produkten auch immer wieder erhebliche Investitionen. Aus diesem Grund lohnt es sich natürlich auch, die Welt der Cloud-Lösungen zu betrachten und zu prüfen, welche der vorhandenen Services passen.

Neben den SAP-Produkten existieren z. B. auch andere Lösungen, mit welchen es gelingt, digitale Datenlayer zu nutzen, um die „alte Welt“ für die „Neue-Welt-Anforderungen“ zu rüsten.

Da wäre u. a. CAS RDH (Realtime Data Hub) zu erwähnen. Liebevoll genannt: „DIE echtzeitfähige Lösung für die Migration Ihrer Anwendungsszenarien in die digitalisierte Welt“.

Mit moderner Open-Source-Technologie, ansprechenden Benutzeroberflächen und flexiblen Datenmodellen ermöglicht CAS RDH die Versorgung sämtlicher Prozesse mit „Echtzeitdaten“ und diese in die Unternehmensprozesse einzubinden.


Firmenprofil

Die CAS AG schafft seit der Gründung 1988 mit der Kombination von Strategie-, Prozess- und technologischer Beratung nahtlos integrierte Gesamtlösungen zur Verringerung der Komplexität von Geschäftsprozessen.

Als SAP Silver Partner bietet die CAS AG umfassendes Know-how rund um Omnichannel-Lösungen mit SAP CAR und deren konsumierenden Applikationen (SAP UDF, SAP OAA, SAP OPP usw.) sowie der individuellen Entwicklung von Anwendungen für operative Filiallösungen und Analysen mit SAP UI5 und SAP Fiori.

www.c-a-s.de/retail

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Patrick Pierron, CAS AG

Patrick Pierron ist Principal Consultant Retail bei der CAS AG


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Jürgen Werner, CAS AG


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

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Reguläres Ticket:

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Veranstaltungsort

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69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

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Tickets

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