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Marktplatz der digitalen Welt: IoT-Plattformen

Eines der Merkmale einer IoT-Plattform ist deren Offenheit gegenüber Schnittstellen und Dateiformaten. Statt abgegrenzter Plattformen gibt es eine Entwicklung zu offenen Strukturen. Auch SAP kommt hier den Kunden entgegen.
Wolfgang Rüth
9. Mai 2019
Industrie 4.0
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Laut IoT Analytics gab es im Jahr 2017 mehr als 450 Anbieter von IoT-Plattformen, Tendenz steigend. Diese Plattformen verfolgen sehr unterschiedliche Ziele und werden von ganz unterschiedlichen Unternehmen betrieben. Bosch zum Beispiel bewegt sich auf dem breiten Spektrum zwischen Brühtemperaturregelung einer Kaffeemaschine bis hin zu ausgefeilten Lösungen für die digitale Produktion mit Industrie 4.0.

Der Zweck der IoT-Plattformen ist für den Nutzer immer gleich: Erstens Abbilden des digitalen Zwil-lings, um Transparenz über den virtuellen Avatar zu erhalten, und zweitens strukturierte und unstrukturierte Massendaten auszutauschen, zu sammeln, zu korrelieren und zu analysieren.

Das entscheidende Auswahlkriterium für eine bestimmte IoT-Lösung ist neben der konkreten Anwendung vor allem die Offenheit gegenüber Geräten und Datenformaten. Sind IoT-Plattformen an dieser Stelle nicht durchlässig, bedeutet das für Unternehmen, dass sie für verschiedene Anwendungen auf verschiedenen Plattformen arbeiten müssen.

Das widerspricht allerdings völlig dem eigentlichen Sinn vom Internet der Dinge. Hier geht es ja gerade um eine möglichst flächendeckende Verwendung von Daten, weil nur dann gewährleistet ist, dass ein Austausch automatisch und ohne manuelles Eingreifen funktioniert.

Als Anbieter von IoT-Plattformen tut SAP gut daran, diese Offenheit zu fördern. Es ist daher keine Überraschung, dass SAP regelmäßig neue Partnerschaften mit den großen Playern der IoT-Branche bildet.

Als SAP im Februar seine SAP-Leonardo-­IoT-Cloud-Plattform vorgestellt hat, hat das Unternehmen in diesem Zuge außerdem noch eine Partnerschaft mit Microsoft angekündigt, mit der die Kunden die jeweiligen IoT-Angebote verbinden können sollen.

Im Bereich der IoT-Plattformen kann man also momentan eine Konsolidierungswelle beobachten. Protektionismus, wie er teilweise bei Hardwarekomponenten existiert, führt in der Softwarewelt lediglich zu unzufriedenen Kunden.

Mit der Partnerschaft von SAP und Microsoft geben die Unternehmen ihren Kunden nun die Wahl. Das heißt allerdings auch immer, dass Kunden die Möglichkeit haben, sich gegen die IoT-Plattform von SAP zu entscheiden.

Diese Entscheidung von SAP ist nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig. Sie zeigt, dass das Unternehmen sich strategisch nach den Bedürfnissen der Kunden ausrichtet. Daher ist es auch konsequent, dass SAP im gleichen Zuge angekündigt hat, dass diese Partnerschaft mit Microsoft nicht exklusiv ist.

Laut SAP möchte das Unternehmen den Kunden die Wahl geben in Bezug auf Konnektivität und Gerätemanagement. Zentral ist der Kundennutzen. Je breiter SAP sich dabei aufstellt, desto besser sind die Geschäftschancen in Zukunft.

Auch die anderen Angebote von SAP werden für Kunden interessanter, wenn diese sich leicht in schon vorhandene IoT-Strukturen einbinden lassen, da zukünftig der digitale Prozess und nicht mehr das System im Mittelpunkt steht.

Microsoft ist dabei einer der wichtigsten Partner. Laut DSAG-Investitionsreport 2019 planen die meis-ten Unternehmen, die in Non-SAP-Plattformen investieren wollen, eine Investition in Microsoft Azure, gefolgt von Amazon Web Services und der Google Cloud Platform. Diese Plattformen alle miteinander zu verknüpfen ist dringend geboten.

Nachdem die Offenheit und der Austausch zwischen den Plattformen damit schon auf dem richtigen Weg sind, wird die nächste große Frage sein, wie man Daten aus ganz unterschiedlichen Bereichen, von ganz unterschiedlichen Geräten und Anlagen dazu bringt, miteinander zu kommunizieren.

Eine reibungslose Zusammenarbeit über die gesamte Supply Chain funktioniert erst, wenn alle beteiligten Personen, Dinge, Systeme und die dafür notwendigen Prozesse miteinander sprechen können. Für eine transparente und automatisierte Supply Chain braucht es jetzt noch die Möglichkeit, dazwischen zu orchestrieren und zu vermitteln.

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Wolfgang Rüth

Wolfgang Rüth, Leiter Business Development Produktion, Salt ­Solutions.


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