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Lizenztransformation

Das Thema SAP-Lizenzen kennt viele Baustellen: Interpretation der PKL, indirekte Nutzung, Anwendung der Vermessungswerkzeuge, Cloud Full User Equivalent, Historie der Lizenzkäufe und Releasestände.
E-3 Magazin
Ayhan Aslan, KPMG
5. August 2021
Interview: Inkonsistente Daten kosten schlicht Geld
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In einem Exklusivinterview sprach das E-3 Magazin mit Ayhan Aslan, Senior Manager im Bereich CIO Advisory und Lizenzmanagement bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, über die Herausforderungen für SAP-Bestandskunden.

Kein anderes SAP-Thema ist mit ähnlich vielen Emotionen verbunden wie das Lizenzmanagement. Hier treten CFO und CIO gemeinsam gegen SAP an, weil es gilt, das eigene Unternehmen langfristig vor Schaden zu schützen.

E-3: Wo sehen Sie aus Sicht eines SAP-Bestandskunden den dringendsten Handlungsbedarf?

Ayhan Aslan: Aktuell bestehen für SAP-Kunden tatsächlich viele Herausforderungen und Handlungsbedarfe im SAP-Lizenzmanagement. Erstens setzen sich Unternehmen stärker denn je mit der digitalen Transformation und der profitablen Einführung neuer Technologien auseinander. Die Komplexität zeigt sich dabei nicht nur in der praktischen Umsetzung, sondern auch mit Blick auf technische, vertragliche sowie kaufmännische Risiken, die sich entlang verschiedener Dimensionen auswirken.

SAP bietet Bestandskunden unterschiedliche Modelle für die Umwandlung der bestehenden Verträge und Lizenzen in neue Technologien an. Wichtig dabei ist, dass man seine Business-Anforderungen in einen passenden Vertrag umsetzen kann. Grundlage dafür bildet eine gute Vorbereitung der technischen Vermessung hinsichtlich aktueller Nutzung und Architektur, aktueller und zukünftiger Bedarfe, Transparenz hinsichtlich Vertrags- und Lizenzrechten sowie Lizenzinventarliste.

Das Zeitfenster für die Abstimmung mit SAP ist aufgrund der derzeitigen Angebote sowie Verhandlungsbereitschaft günstig. Spannend bleiben der Ausblick und die Nachhaltigkeit des neuen Angebots Rise with SAP und damit verbundene Fragestellungen im Zuge der digitalen Transformation. 

E-3: Was heißt das für den SAP-Bestandskunden in der Vorbereitung für eine Lizenzvermessung und Audit?

Aslan: Grundsätzlich ist eine umfassende Vorbereitung einer Vermessung oder eines Audits entscheidend für das spätere Ergebnis – beginnend mit der Scope-Definition, Aufstellung der Vertrags- und Lizenzhierarchie sowie Ableitung der daraus resultierenden Nutzungsrechte. Im Anschluss kann die Vermessung gemäß den lizenzrechtlichen Bestimmungen umgesetzt werden.

E-3: Die Gefahr einer Unterlizenzierung ist faktisch immer gegeben, wenn der SAP-Bestandskunde nicht neue Software ordert oder in die SAP-Cloud geht, oder?

Aslan: Richtig, unter gewissen Voraussetzungen besteht für SAP-Kunden potenziell immer die Gefahr einer Unterlizenzierung der genutzten Software. Dazu zählt vor allem die Tatsache, dass Themen der Vermessung oder der Audit-Vorbereitung in Unternehmen häufig als Ad-hoc- Aufgabe angesehen werden.

Darüber hinaus ist auch der Weg in der Cloud nicht risikofrei. Fälschlicherweise wird bei Cloud-Anwendungen vielfach angenommen, dass das Risiko einer Fehllizenzierung nicht mehr beziehungsweise nur noch in geringem Maße vorhanden sei. Tatsächlich trägt jedoch weiterhin der Kunde die Verantwortung für die Sicherstellung der Compliance jeglicher Softwarenutzung in der Cloud.

E-3: Welche Fehler machen SAP-Bestandskunden immer wieder und wie lassen sich diese vermeiden?

Aslan: Organisatorisch betrachtet fehlt es, wie erwähnt, vor allem an der Planung und Implementierung eines ganzheitlichen SAM-Governance-Modells für eine kontinuierliche Umsetzung und Verbesserung der Vermessungsabläufe zur Generierung von Mehrwerten. Die Umsetzung eines solchen Modells würde oftmals dazu führen, andere Fehlerquellen proaktiv auszuschließen.

Aus technischer Sicht sind es häufig Details bei der Vermessung von Systemen, die zu abweichenden Ergebnissen führen. Dazu zählen das Einspielen von aktuellen Notes, die fehlende Prüfung von LAW- und USMM-Dateien hinsichtlich der User Statistics und Transaktionsanalyse, Mehrfachanmeldung, hohe Workloads, Anmeldezeiten, ungenutzte Accounts, Duplikate und Potenzialen für indirekte Nutzung und Digital Access.

Die Klassifizierung eines Developer oder Professional User für interne Mitarbeiter und/oder externe Berater stelltUnternehmen vor eine schwierige Frage. Viele dieser Themen lassen sich durch organisatorische und prozessuale Maßnahmen bei On-/Off-Boarding im Usermanagement oder durch ein gutes Berechtigungsmanagement bereinigen.

E-3: Bei diesen bedrohlichen Szenarien, wie können Sie konkret einem SAP-Bestandskunden helfen?

Aslan: KPMG bietet einen SAM Professional Service an, welcher das komplette Aufgabenspektrum von der initialen Vision und Roadmap über Bedarfs- und Kostenplanung, Vermessungen und Lizenzstrategie bis hin zur SAP-Verhandlung abdeckt. Weltweit einzigartig ist dabei die Möglichkeit, zusätzlich zum Professional Service eine Lizenz- und IoT-Garantie abzuschließen.

Diese wird exklusiv von KPMG in Kooperation mit Munich Re angeboten und sichert sowohl interne als auch externe Risiken im Auditfall herstellerunabhängig ab. Dabei werden entstehende Kosten im Schadensfall vollständig inklusive aller Nach- und Strafzahlungen von KPMG übernommen.

Dies ermöglicht es Unternehmen, sich bei vollständiger Kosten- und Planungssicherheit auf ihre Kernkompetenzen fokussieren zu können. KPMG ist seit mehr als 20 Jahren sowohl aus Prüfer- als auch aus Beratersicht im Lizenzmanagement tätig und garantiert stets Aktualität für alle gängigen Softwarehersteller. 

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Ayhan Aslan, KPMG

Ayhan Aslan ist Senior Manager CIO Ad­visory/Lizenzmanagement bei KPMG.


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

21. und 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 1. März 2025
€ 490 exkl. USt.

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
EUR 490 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.