JIT, agil & Demand-driven – Anwendungsfälle
Anwendungsfall: Pharmaindustrie
Für ein führendes Pharmaunternehmen hat Camelot einen vierstufigen Ansatz entwickelt, mit dessen Hilfe im Rahmen von Demand-driven SCM ein integriertes Supply-Chain-Betriebsmodell etabliert wurde.
Um die Herausforderung fragmentierter Supply-Chain-Prozesse und limitierter Verantwortlichkeiten zu überwinden und für Transparenz und Sichtbarkeit in der Supply Chain des Pharmaherstellers zu sorgen, galt es zunächst, globale Unternehmensprioritäten zu setzen.
Unerlässlich dabei war die Etablierung eines globalen End-to-End-Supply-Chain-Planungsprozesses, der alle relevanten Parteien miteinbezieht. Innerhalb des Prozesses war es von Bedeutung, dass global definierte Ziele, wie vor allem die Ausrichtung am tatsächlichen Kundenbedarf, die komplette Supply Chain steuern.
Im nächsten Schritt ging es darum, die End-to-End-Sichtbarkeit und Transparenz innerhalb der Supply Chain herzustellen. Ein wichtiger Baustein war hier die Einführung einer zentralen und konsistenten Planungsplattform. Mit SAP SCM konnte der global definierte Planungsprozess in der IT-Infrastruktur abgebildet werden.
Da SAP SCM eine etablierte Standard- Software für eine Standard-Planung ist, wurden weitere intelligente Planungsmethoden eingeführt, um eine vollständige Demand-driven Supply-Chain-Planung zu erreichen, hier vor allem die SAP-basierte Camelot Demand-driven Lean Planning Suite (CLS).
Mit dem DDMRP-Modul der CLS optimierte der Pharmahersteller weltweit seine Bestände. Dies allein führte zu einem Reduktionspotenzial in der Höhe von 240 Millionen US-Dollar.
Ein machbarer, zuverlässiger und optimierter Produktionsplan wurde mithilfe des Produktionsmoduls der CLS, Demand-driven Rhythm Wheel Planning (DDRWP), erreicht, das Schwankungen in der Produktion glättet.
Innerhalb nur eines der Produktionswerke konnte so ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 100 Millionen US-Dollar generiert werden. In der Tablettenproduktion wurde die Variabilität um 60 Prozent gesenkt.
Für die Zukunft evaluiert das Unternehmen die Umsetzung von DDMRP und DDRWP auf Basis von S/4 Hana und SAP Integrated Business Planning.
Ein Schlüsselaspekt für den Erfolg des Projekts war die Verankerung des Demand-driven Mindsets im Unternehmen durch neue Rollen, die sowohl die Kapazität als auch die Befugnis haben, den Wandel von einer reaktiven zu einer proaktiven Supply-Chain-Planung umzusetzen.
Erzielte Benefits
- Integrierte Demand-driven Supply Chain
- 240 Millionen US-Dollar Potenzial durch Bestandreduzierung
- 60 Prozent weniger Variabilität in der Tablettenproduktion
- Zusätzliches Umsatzpotenzial von 100 Millionen US-Dollar
Anwendungsfall: Konsumgüterindustrie
30 bis 60 Prozent weniger Fertigwarenbestände: ein beachtliches Ergebnis für ein führendes Unternehmen der Konsumgüterindustrie, bei dem die Supply-Chain-Optimierung seit 15 Jahren ganz oben auf der Agenda steht und das die Bestandsreichweite im selben Zeitraum bereits fast halbieren konnte.
In den letzten Jahren waren weitergehende Verbesserungen allerdings nur noch bedingt möglich. Der Grund: eine zunehmend komplexere Supply Chain und eine immer schlechtere Planbarkeit der Nachfrage.
Höchste Zeit, die bisherigen Optimierungsansätze auf den Prüfstand zu stellen und die Supply Chain konsequent auf die neuen Herausforderungen eines zunehmend unsicheren und volatilen Umfelds auszurichten.
Im Mittelpunkt der neuen Strategie standen die Fokussierung auf die Kundenanforderungen und die Fähigkeit, flexibel und schnell auf Veränderungen der Nachfrage reagieren zu können. Ein wesentlicher Baustein der Strategie ist eine bedarfsgesteuerte, also „Demand-driven“ Supply-Chain-Planung.
Zu Beginn dieses Jahres wurde diese auf Basis des Demand-driven MRP-Konzepts in einem ersten Teilbereich der Distribution eingeführt.
Nach fünf Monaten fällt die Bilanz mehr als positiv aus. „Unsere Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt“, bilanziert der für das Projekt verantwortliche SCM-Leiter. Die Lagerbestände in den Regionallägern konnten um fast 50 Prozent gesenkt werden, und das ohne Einbußen der Lieferfähigkeit.
Für die Mehrzahl der Fertigprodukte lagen die Bestände nach fünf Monaten zwischen 30 und 60 Prozent unter den Werten der Vorjahresperiode. Gleichzeitig hat sich die Transparenz über Lagerbestände, Prioritäten und Optimierungspotenziale verbessert.
Entscheidend für die schnelle Umsetzung und die Akzeptanz bei den Supply-Chain-Planern war, dass das neue Konzept mithilfe der von Camelot ITLab entwickelten Erweiterungslösung Demand-driven Lean Planning Suite vollständig in dem vorhandenen und global genutzten SAP-SCM-System umgesetzt werden konnte.
Als SAP-APO-Nutzer der ersten Stunde war die Integration in das vorhandene SAP-Planungssystem für den Konsumgüterhersteller eine zentrale Voraussetzung.
Die größten Herausforderungen des Projekts lagen allerdings nicht in der Technik, sondern in den Köpfen der Mitarbeiter. DDMRP ist ein Paradigmenwechsel im Supply Chain Management und erfordert ein Umdenken im Unternehmen.
Für den bereits beschlossenen Rollout des neuen Supply-Chain-Planungskonzepts wird daher das Thema Change Management eine größere Rolle spielen.