Jeder dritte Server ist ein Zombie


Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Stanford University und der Anthesis Group werden rund ein Drittel aller in Rechenzentren betriebenen Server nicht benötigt und sind damit nutzlose Stromverbraucher.
Die Studie bezeichnet diese Server als „komatös“ und hat den weltweiten Energiebedarf dieser Systeme auf vier Gigawatt hochgerechnet.
Die Hauptursachen für das Auftreten derartiger Zombie-Server liegen im Betrieb ungenutzter oder redundanter Anwendungen, in Applikationen, die nur noch aus „historischen“ Gründen weiterlaufen, oder in Anwendungen, die in komplexe Abläufe eingebunden sind und die niemand im Unternehmen mehr versteht. Für solche „untote“ Anwendungen werden dann möglicherweise sogar mehrere untote Server eingesetzt.
„Der sinnlose Energieverbrauch ist nur ein Problem, das sich aus dem Betrieb von Zombie-Servern ergibt“
erklärt Peter Dümig, Senior Server Product Manager bei Dell in Frankfurt am Main.
„Im Systemmanagement werden diese Systeme natürlich weiter berücksichtigt: Sie werden verwaltet, verfügbar gehalten, es werden Backups gemacht, ja womöglich werden sogar noch Updates durchgeführt.
Und wenn es ganz unglücklich läuft, wird die Zombie-Hardware im Rahmen der regulären Beschaffungszyklen auch noch regelmäßig erneuert. Unterm Strich entstehen ein hoher Arbeitsaufwand und erhebliche Kosten ohne jeden Nutzen.
Und wenn wir hier von etwa 25 bis 40 Prozent aller Server eines Rechenzentrums sprechen, dann geht es dabei wirklich nicht um Peanuts.“
Virtuelle Zombies
Virtualisierung ist nicht die Antwort auf das Phänomen der Zombie-Server, denn was nicht benötigt wird, muss auch nicht virtualisiert werden; das würde das Problem nur auf eine andere Ebene verlagern.