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Ist das Strategie oder kann das weg?

Mir ist in letzter Zeit öfter aufgefallen, dass unser Business-Vokabular relativ martialisch orientiert ist: „Ich habe ein Attentat auf dich vor“, „Wir müssen jetzt an allen Fronten kämpfen“ oder „Die Aufgaben sind nicht kriegsentscheidend“.
Julia Rettig, Nagarro
27. Mai 2025
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Unsere Kommunikation ist geprägt von Metaphern – und auch die Strategie macht hier keinen Halt. Die Strategie war eine Kernkompetenz von Heerführern zur Abschreckung – das wusste schon Perikles in der griechischen Antike. „stratos“ heißt Heer, „agos“ Führer. Auch im 19. Jahrhundert war das Wort noch militärisch geprägt, bevor es sich Mitte des 20. Jahrhunderts in der Wirtschaft etablierte.

Wohin wollen wir und wie?

Aber was ist denn Strategie genau, warum fehlt sie so häufig, und wie schaffen wir es, sie nicht mit Taktik zu verwechseln? Auch hier gibt es keine einheitliche Definition. Ganz allgemein bedeutet Strategie die Entwicklung und Durchführung einer Gesamtkonzeption, die auf ein mittel- oder langfristig angestrebtes (Gesamt-)Ziel gerichtet ist. Meist ist sie in der Unternehmensführung verankert. Wo wollen wir hin und warum wollen wir das? Taktik bezeichnet wiederum die Art und Weise, in der versucht wird, ein bestimmtes Ziel zu erreichen; sie verläuft schrittweise und setzt ein Gesamtkonzept um oder durch. Strategie ist also übergreifender und Taktik konkreter und sichtbarer – das eine funktioniert nicht ohne das andere.

Cloud-First-Strategie

Bei der SAP müssen sich langjährige Kunden immer öfter mit neuen Strategien auseinandersetzen, aktuell jener, die sich unter „Cloud First“ zusammenfassen lässt. Dafür sprechen die neue Business Suite in der Cloud, die Business Data Cloud und die bereits länger bekannte Business Technology Platform als technisches Fundament. 

SAP will eine Cloud Company werden und alle Maßnahmen zahlen auf dieses Ziel ein. Entsprechend strategisch stellt sich dann auch das SAP-Ökosystem auf. Größere Neuerungen, wie zuletzt der konzerneigene KI-Chatbot Joule, sollen künftig nur noch exklusiv in der Cloud angeboten werden. Auch wenn viele (Bestands-)Kunden mit diesem Ansatz nicht einverstanden sind, kann man der SAP eins aktuell nicht vorwerfen: dass sie keine klare Strategie verfolgen würde.

Eine Strategie ist nicht alles

Eine solche Strategie ist deswegen so wichtig, da sie nachweislich zu mehr Unternehmensgründungen, Wachstum und Rentabilität führen kann. Doch sie zu entwickeln, ist bekanntlich nicht alles – es braucht wie immer auch eine konsequente Umsetzung und eine zielgruppengerechte Kommunikation. Damit verbunden: klare Verantwortlichkeiten, Entscheidungen und Prioritäten, und das Engagement der Stakeholder. Sonst droht das Ganze zu scheitern.

Am Beispiel von SAP ist das oft am eigenen SAP-Beraterleib zu spüren. Es wird deutlich, wo das Unternehmen hinwill, und trotzdem tun die Kolleginnen und Kollegen aus Walldorf uns und sich selbst keinen Gefallen, wenn sie in regelmäßigen Abständen ihre Produkte und Offerings umbenennen. So hießen Teile um die SAP Business Technology Platform schon einmal SAP Cloud Platform und vorher Hana Cloud Platform. Der zentrale Dreh- und Angelpunkt und auch markenstrategisch ein wichtiges Mittel, das durch die neuen Namensgebungen (auch der enthaltenen Services) jedoch an Wirkung verliert. 

Strategie oder Taktik?

Die häufige Verwechslung der Strategie mit Taktik tut dann ihr Übriges. Will SAP eine Cloud-First–Company werden, dann sollte sie konsequent Offerings am Markt platzieren, die auf dieses Ziel einzahlen, wie beispielsweise Rise oder Grow – und dies dann konsistent an die Zielgruppe herantragen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass alle das Gleiche meinen, aber von unterschiedlichen Dingen sprechen und sich dann die Frage stellen: Ist das Strategie oder kann das weg?


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Julia Rettig, Nagarro

Julia Rettig ist zuständig für das SAP Go-to-Market und Portfolio bei Nagarro. Sie beschäftigt sich fast ausschließlich mit SAP und einschlägigen Buzzwords.


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 10. Juni, und
Donnerstag, 11. Juni 2026

Early-Bird-Ticket

Reguläres Ticket

EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.