Industrie 4.0
Wir stehen vor einem radikalen Wandel, denn Fertigungs- und Produktionsprozesse verändern sich. Die reale und digitale Welt verschmelzen.
Große Industrie- und IT-Unternehmen sowie Branchenverbände sind sich sicher, dass der Einfluss innovativer Informationstechnologie einen ähnlich starken Effekt auf unsere Gesellschaft hat wie die Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts.
Acatech, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, prägte den Begriff der vierten industriellen Revolution, kurz Industrie 4.0.
Was ist neu und welchen Beitrag kann SAP leisten? Unter Industrie 4.0 ist die Verschmelzung der Informationstechnologie (IT) und Automatisierungstechnik zu verstehen.
IT rückt stärker als bisher ins Zentrum von Fertigung und Produktion, weil traditionelle Lieferketten sich in digitale Lieferketten bis hin zu flexiblen Wertschöpfungsketten wandeln. Sowohl für produzierende Unternehmen als auch für IT-Unternehmen bieten sich riesige Chancen, aber es ergibt sich auch Handlungsbedarf.
Chancen ergeben sich zum Beispiel durch eine zunehmende Transparenz im Wertschöpfungsprozess sowie eine Flexibilisierung bestehender Unternehmensnetzwerke. Auf der anderen Seite können IT-Unternehmen durch neue Software und Dienste für diese neuen Geschäftsmodelle Umsatzpotenziale realisieren.
SAP ist ein gesuchter Gesprächspartner für Kunden und Partner, um individuelle Lösungen für die Produktion der Zukunft gemeinsam zu entwickeln. In Workshops, Beratungsprojekten und Pilotanwendungen entstehen neue Lösungsansätze auf dem Weg zur digitalen Fabrik.
Als unabdingbar zeigt sich dabei die Zusammenarbeit im SAP-Ökosystem, um die Vielfalt möglicher Szenarien abzudecken und die Standardisierung voranzutreiben. Szenarien reichen von Antizipation von Ereignissen in der realen Welt, zum Beispiel durch Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung), bis hin zur kundenindividuellen Produktion von Konsumgütern.
Eine bisher nicht gekannte Transparenz in Echtzeit über Vorgänge in der realen Welt wird völlig neue Geschäftsmodelle ermöglichen wie zum Beispiel eine Umorientierung von Produkt zu Service.
So wird ein Hersteller von Kompressoren weniger einzelne Geräte verkaufen, sondern vielmehr Dienstleistungen rund um komprimierte Luft, die neben den Maschinen auch die Wartung und Garantie einer 24-stündigen Verfügbarkeit einschließen. Durch die Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg reduziert sich Komplexität mit dem Ergebnis von Optimierung und Effizienzsteigerung.
Mehrere Schlüsseltechnologien werden benötigt, um dies zu verwirklichen. Darunter spielen Big Data, Cloud und Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) sowie mobile Technologien die Hauptrolle, um die Vision des Internets der Dinge, dem Internet of Things (IoT), zu ermöglichen.
Die Fabrik der Zukunft wird sich schneller und individualisierter dem Bedarf und Konsumverhalten des Einzelnen anpassen. So wie personalisierte Angebote bei Onlinebestellungen als selbstverständlich erachtet werden, werden in Zukunft personalisierte Produkte bestellbar sein.
Produktionsunternehmen müssen diese Flexibilität – auf der Ebene einzelner Endprodukte – erfüllen können. Hier setzt Industrie 4.0 an. Gleichzeitig werden Produkte intelligenter sowie Prozesse effizienter und nachhaltiger.
So ermöglichen intelligente Produkte auch die Rückverfolgung ihrer Bauteile oder sogar Rohstoffe: Eine falls überhaupt notwendige Rückrufaktion eines Automobilherstellers wird dann nicht an die Käufer einer bestimmten Charge gehen, sondern die betroffenen Fahrzeuge und ihre Halter direkt informieren.
Ein Beispiel, dessen flächendeckende Anwendung bald Realität sein wird, ist der 3-D-Druck. Diese Technik erlaubt es uns bald, die Produktion von Ersatzteilen an jede Stelle der Welt zu verlagern, was herkömmliche Logistikprozesse fast obsolet macht.
Zusammenfassend gesagt: Erstens hilft SAP ihren Kunden und Partnern, Herausforderungen für produzierende Unternehmen zu bewältigen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Durch die Bedeutung und Komplexität von IT in einer globalisierten Welt mit immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen, komplexen Produktions- und Logistikprozessen sowie einer steigenden Marktdynamik sind Unternehmen gefordert, flexibler und schneller auf diese Anforderungen zu reagieren. Zweitens: Die Digitalisierung ermöglicht erst eine wirklich vernetzte Wirtschaft und radikal neue Geschäftsmodelle. Sie ermöglicht zunehmend Serviceangebote rund um individuellere Produkte.
Die SAP hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Produkte, Prozesse und Services noch enger gemeinsam mit Kunden und Partnern zu erarbeiten. Und drittens rückt die Individualisierung den Menschen in den Mittelpunkt. Das liegt der SAP-Strategie fest verankert zugrunde.