Incident Response gegen Cyber-Attacken

Bisherige Sicherheitslösungen reichen nicht aus, um Angriffe zu stoppen. Stattdessen heißt es nun, die Folgeschäden zu minimieren. Dies belegt eine aktuelle Studie des Marktanalyse- und Beratungsunternehmens PAC.
E-3 Magazin
2. Juli 2015
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Unternehmen wollen ihre Ausgaben und Aktivitäten für Cyber Security künftig stärker auf Lösungen und Verfahren zur Erkennung von Störfällen und entsprechenden Reaktionen (Incident Response) verlagern.

Unternehmen geben derzeit 77 Prozent ihrer IT-Sicherheitsbudgets für herkömmliche Präventions- und Schutzmaßnahmen wie „Endpoint“-Lösungen und Firewalls aus.

Doch lassen sich dadurch die Cyber-Attacken nicht immer aufhalten. Allein in den letzten zwölf Monaten registrierten 67 Prozent der von PAC befragten Unternehmen Sicherheitsverletzungen, über einen längeren Zeitraum betrachtet war sogar jedes Unternehmen schon einmal Opfer eines externen Angriffs.

Für die Studie „Incident Response Management. How European Enterprises are Planning to Prepare for a Cyber Security Breach“ wurden 200 IT-Entscheider und Sicherheitsverantwortliche aus Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern in Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt, die zusammen 60 Prozent des westeuropäischen Cyber-Security-Marktes ausmachen. Unterstützt wurde die Studie von FireEye, HP, Telefonica und Resilient Systems.

75.000 Euro direkter Schaden

Mit den Sicherheitsverletzungen steigen auch die dadurch verursachten Kosten. Sie liegen laut Untersuchung aktuell bei durchschnittlich 75.000 Euro an direkten Kosten – ganz zu schweigen von Geschäftsausfällen und Imageschaden. Ein bis sechs Mannmonate sind nach eigenen Aussagen nötig, um sich von einem Angriff zu erholen.

Umso wichtiger ist es daher, wenn schon nicht den Angriff so doch zumindest den verursachten Schaden einzudämmen. Dem entgegen steht indes, dass 69 Prozent der Unternehmen die Sicherheitsverletzung teilweise erst nach bis zu sechs Monaten bemerken.

Entsprechend wächst das Interesse an Lösungen und Verfahren, die bereits erfolgte Sicherheitsverletzungen schnell erkennen und darauf reagieren (neudeutsch: Incident Response).

So entfallen mittlerweile laut PAC-Studie 23 Prozent der IT-Sicherheitsausgaben von Unternehmen auf entsprechende Lösungen. In den kommenden zwei Jahren sollen es 39 Prozent sein.

„Die Firmen finden sich damit ab, dass Cyber-Angriffe unvermeidbar sind“

kommentiert Duncan Brown, Research Director bei PAC und verantwortlicher Autor der Studie.

„Sie geben nicht länger einen Großteil ihrer Sicherheitsbudgets für Prävention aus, sondern planen ausgewogenere Budgets für den Umgang mit Cyber-Attacken.“

Die Unternehmen müssten sich außerdem grundsätzlich besser auf Angriffe aus dem Internet vorbereiten, fordert Brown.

„86 Prozent der Firmen glauben, auf einen Cyber-Angriff vorbereitet zu sein, aber 39 Prozent haben keinen Bereitschaftsplan für Sicherheitsverletzungen aus dem Internet!“„Cyber-Attacken werden immer stärker individuell angepasst, wodurch die Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb der betroffenen Unternehmen viel nachhaltiger sind“

bestätigt auch Greg Day, EMEA VP & CTO, FireEye.

Outsourcing von Incident Response ist die Regel

Mit der steigenden Nachfrage nach Incident-Response-Lösungen ist laut Untersuchung auch das Interesse an entsprechenden externen Dienstleistern gewachsen, um so Kosten zu reduzieren und schnell auf das erforderliche Fachwissen zugreifen zu können.

Im Gegensatz zur Bereitstellung von Ressourcen für Cyber Security in den meisten Firmen ist der Bezug von Incident Response von Drittanbietern laut Studie heute der Regelfall.

„69 Prozent der Unternehmen nutzen externe Ressourcen, um auf Cyber-Angriffe zu reagieren“

so Brown.

„Diese Nutzung von externen Incident-Response-Dienstleistungen ist eine langfristige Strategie. Die Firmen planen, bei Bedarf auf Spezialisten zurückzugreifen.“

Zwar hätten die meisten CISOs (Chief Information Security Officers) Bedenken, die Sicherheit auszulagern, da sie einen Verlust von Visibilität und Kontrolle befürchten.

Bei Incident Response sei es aber besser, über externe Ressourcen zu verfügen – eventuell auf Vorschussbasis –, statt internes Personal im Fall eines Angriffs von seinen Hauptaufgaben abzuziehen.

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