Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

HR- und Finance- Usability, Mobility und Singularität

Exklusivinterview mit Workday Group Vice President DACH Christopher Knörr.
E3-Magazin
6. Oktober 2023
avatar

Einen hohen Mehrwert für die Anwender erzielt der HR- und Finance-Anbieter Workday aus seiner stringenten und singulären Cloud Architektur. Hier gibt es kein Wildwuchs. Und welchen Mehrwert hat Workday für SAP-Bestandskunden?

Die SAP-Community ist irritiert von der SAP-Cloud-Strategie, die zwischen Hybrid, Private und Public keinen passenden Weg findet. Cloud-native-Anbieter wie Workday können jedoch aus einer konsequenten Strategie mit einer singulären Architektur erheblichen Mehrwert für die Anwender generieren. Auch SAP-Bestandskunden steht der Weg in die Workday-Cloud offen. Das E3-Magazin sprach mit Christopher Knörr, Managing Director und Workday Group Vice President DACH, über Chancen und Optionen für SAP-Bestandskunden.

E3: Sehr geehrter Herr Knörr, Sie selbst kommen aus der SAP-Szene und speziell im deutschsprachigen Raum spricht Workday viele SAP-Bestandskunden erfolgreich an. Was gefällt einem SAP-Anwender an Workday?

Christopher Knörr, Workday: Aus Anwendersicht unterscheidet sich Workday in den Punkten Usability, Durchgängigkeit der Lösung und Mobility. Das Design und die Lösungen sind sehr intuitiv und auf den Anwender abgestimmt. Darüber hinaus ist es auch die Geschwindigkeit. Workday ist durch die zugrunde liegende Architektur sehr schnell: Die Lösungen sind extrem performant, agil und skalierend.

E3: Ein Beispiel dazu?

Knörr: Wenn man beispielsweise einen Report aufruft, kann man mit wenigen Klicks in die Details gehen und alle dazugehörigen Daten über Applikationsbereiche hinweg abrufen und Aktionen durchführen – und das in Rekordgeschwindigkeit. Das macht einem Anwender Spaß und treibt die Adoption voran. Zudem bieten wir mit der Workday-App die Möglichkeit, schnell, einfach und mobil auf alle Funktionen zugreifen zu können.

Christopher Knörr, Workday

Unsere Lösungen sind in der Cloud geboren. Im Gegensatz zu anderen Anbietern ist unsere Technik sowohl Cloud only als auch Cloud native. Workday bietet eine zentrale Cloud-Plattform.

E3: Und wie sehen es Ihre Kunden?

Knörr: Aus Unternehmersicht sind es folgende Punkte: Workday steht für eine hohe Qualität. Es wird erwartet, dass die Implementierungen erfolgreich sind, und diese werden bei Workday mit einer hohen Qualität ausgeliefert. Die Mehrzahl aller Implementierungsprojekte wird als Fixpreis und Fix-Scope durchgeführt und ist „on time and on budget“.

E3: Thematisch und strategisch sind Sie wie aufgestellt?

Knörr: Man schätzt die klare Strategie. Workday beherrscht die Themen HR und Finance exzellent. Das Unternehmen verfolgt seit 18 Jahren eine klare Strategie und hält, was es verspricht. Anstelle von Strategiewechseln und Produktabkündigungen erhalten unsere Kunden eine verlässliche und zukunftsorientierte Produktstrategie für HR und Finance. Diese Transparenz und Klarheit sind für viele unserer Kunden in einem wirtschaftlich sehr volatilen Umfeld ein Entscheidungskriterium und ein Garant für Vertrauen. 

E3: Workday kann als Cloud native bezeichnet werden. SAP versucht Cloud only zu werden. Was unterscheidet aus Ihrer Sicht Workday von SAP?

Knörr: Unsere Lösungen sind in der Cloud geboren. Im Gegensatz zu anderen Anbietern ist unsere Technik sowohl Cloud only als auch Cloud native. Workday bietet eine zentrale Cloud-Plattform – das bedeutet eine Datenquelle, ein Sicherheitsmodell, eine Reporting- und Workflow-Engine, eine einheitliche User-Experience, ein Lösungsdesign und eine Version, auf der alle Kunden weltweit arbeiten. Upgrades, Sicherheits-Patches und neue Funktionen werden so an jeden Kunden einheitlich und regelmäßig ausgeliefert. Alle Informationen sind im Datenkern verfügbar. Zudem unterscheidet sich Workday durch die hohe Kundenzufriedenheit und den realisierten Kundennutzen. Das ist das, was mich persönlich an Workday von Anfang an fasziniert hat.

E3: Wie nahe sind Sie an den Herausforderungen der Anwender?

Knörr: Vom Interessenten bis zum langjährigen Kunden ist es unser Ziel, Workday greifbar, nahbar und erlebbar zu machen. Schon in den Erstgesprächen unterscheiden wir uns, denn jeder unserer Experten geht bei der Anfrage extrem in die Tiefe und wir nehmen uns viel Zeit, um den Kunden und seine Bedürfnisse wirklich umfassend zu verstehen. Diese detaillierte Evaluierung gibt uns die Basis, um auf die individuelle Situation eingehen zu können. Denn wenn wir etwas nicht können oder etwas im Moment nicht geplant ist, sagen wir das auch immer. Da wird nichts verschwiegen. So ist auch das Feedback der Kunden: Wenn ich frage, warum haben Sie sich für Workday entschieden, kommt immer diese Ehrlichkeit im Entscheidungsprozess, die viele beeindruckt hat.

E3: Wie können Sie sich des Erfolgs letztendlich sicher sein?

Knörr: Ein weiterer Grund für die nachweislich hohe Kundenzufriedenheit von über 95 Prozent ist unsere Erfolgsmessung. Das heißt, wir überprüfen nach einer gewissen Zeit, ob der Business Return auch monetär realisiert werden konnte. Dazu muss man wissen: Wir erstellen vor jedem Abschluss einen individuellen Value Case für den Kunden, wo wir genau aufzeigen, was die Investition ist und was der Business Return in Bezug auf Prozesse, Technologie, Produktivitätsgewinne und Effizienzsteigerungen sein wird. Und wir gehen dabei immer sehr konservativ vor. Aber wir rechtfertigen eine Investition immer sehr gezielt mit einem personalisierten Value Case. Und dann überprüfen wir unsere Prognosen. Wir messen genau, ob und wie wir unsere Versprechen gehalten haben.

E3: Mit welchen konkreten Angeboten geht Workday auf die SAP-Bestandskunden zu?

Knörr: Im Fokus steht die Modernisierung der Personal- beziehungsweise HCM-, Finanz- und Planungsprozesse auf eine marktführende Lösung, in welcher der Mitarbeitende im Zentrum steht und fortlaufend Mehrwerte durch Innovationen erzielt werden können. Workday als moderne HR- und Finanzplattform gliedert sich nahtlos in bestehende System- und Prozesslandschaften ein. Durch unsere einheitliche Plattform und unsere Konfigurations-Frameworks kann der Kunde Änderungen selbst vornehmen. Die weitere Wartung und Erweiterung durch eine Konfiguration liegt damit in Kundenverantwortung. 

E3: Wie wird sich der Markt 2024 entwickeln und welche Pläne hat Workday für 2024?

Knörr: Generell sehen wir in der DACH-Region eine sehr hohe Nachfrage nach HR-Lösungen, da die Digitalisierung im Personalbereich in vollem Gange ist. Das betrifft den Mittelstand, der mit Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel konfrontiert ist. Aber auch im Großkundensegment sehen wir großes Potenzial, in dem viele Unternehmen sich bereits auf den Weg zur Digitalisierung gemacht haben. 

E3: Was sind dabei die HR-Trendthemen?

Knörr: Themen wie Learning, Re- und Upskilling sind für viele HR-Abteilungen zu Kernthemen geworden und die Nachfrage nach passenden Lösungen wird immer größer. Talente finden, gewinnen, aber auch binden und weiterentwickeln – hier können wir unsere Kunden mit Lösungen wie der Skills Cloud abholen. Skills Cloud ist eine universelle Ontologie von Mitarbeiterfähigkeiten. Die Basis ist in das zugrunde liegende Framework von Workday Human Capital Management, also HCM, integriert und nutzt Machine Learning und Graphentechnologie, um nicht nur diese wachsende Liste von Fähigkeiten zu verwalten, sondern auch zu erfassen, wie eng Fähigkeiten miteinander in Beziehung stehen.

E3: Und konkreter?

Knörr: Gerade in Branchen wie der Pharma-, Automobil- oder Fertigungsindustrie verändern sich die Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeitenden: Die Pharmaindustrie braucht laufend qualifizierte und zertifizierte Mitarbeitende. Aber auch der Ausbau der E-Mobilität bedingt eine Neuausrichtung hin zum Softwareunternehmen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Automatisierung braucht entsprechend ausgebildete Mitarbeitende. 

E3: Was kann also die Workday-Lösung dem Anwender bringen?

Knörr: HR-Lösungen wie die von Workday helfen Unternehmen, folgende Fragen mit wenigen Klicks zu beantworten: Welche Skills haben meine Mitarbeitenden? Welche Kompetenzen braucht mein Geschäftsmodell in Zukunft? Welche Art von Aus- und Weiterbildung ist für diese Kompetenzen notwendig? Und wie kann ich personalisierte Lern- und Trainingsmodule für die Mitarbeitenden bereitstellen?

E3: Was ist der nächste Schritt nach der Beantwortung dieser Fragen durch die Workday-Software?

Knörr: Wir sehen auch eine steigende Nachfrage nach unserer Finanzlösung bei unseren bestehenden Kunden, die bereits unsere HCM-Lösung im Einsatz haben und die die Vorteile der einheitlichen Plattform noch besser für sich nutzen können. Der CFO hat vor einigen Jahren eine Investition in Workday freigegeben. Er arbeitet selbst damit und sieht jetzt den Return on Invest-ment. Und wenn er einen Plan für die Umstrukturierung des CFO-Bereichs hat, dann sind wir jetzt als Workday immer häufiger mit am Tisch. 

E3: Meinen Sie damit auch einen notwendigen Transformationsprozess?

Knörr: Ja, viele große Unternehmen haben bereits vor einigen Jahren mit Investitionen in die digitale Transformation begonnen und diese Unternehmen analysieren jetzt sehr genau, ob und was ihnen diese Investitionen gebracht haben und ob es noch andere Lösungen zur Erreichung ihrer Ziele gibt. Und diese Unternehmen, die bereits solche Investitionen getätigt haben, zu gewinnen ist unsere ganz klare Strategie für 2024. Und da werden wir als Workday mit unserem Technologievorsprung und auch mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz entscheidend punkten können. Denn hier liegt ein enormes Effizienz- und Produktivitätspotenzial.

E3: Wollen Sie das allein schaffen?

Knörr: Es ist ein intensiver Ausbau des Workday-Partnersystems geplant. Das Partner-Ökosystem ist über die Jahre kontinuierlich gewachsen und wird in Zukunft intensiver ausgebaut. Bereits heute zählen wir Accenture, Alight, Collaborative Solutions, Deloitte, IBM, Kainos, Mercer, MHP und PricewaterhouseCoopers zu den Partnern in der DACH-Region, die die Workday-Kunden bei ihrer initialen Implementierung, Change Management und digitaler Transformation unterstützen.

E3: Was ist dann Ihre Aufgabe?

Knörr: Als Unternehmen achten wir dabei stets auf eine hohe Qualität in der Zusammenarbeit, um die „Markenidentität“ und das Service-Versprechen sicherzustellen, das zu den Kunden transportiert wird. Durch eine strikte, durch Workday an offizielle Partner vergebene Zertifizierung konnten wir ein Netzwerk gleichgesinnter Partner entstehen lassen, das den Weg für den zukünftigen Erfolg ebnet. Mit ihrer umfassenden Expertise, Investitionen in die Beraterteams und Branchenspezialisierung leisten unsere Partner einen entscheidenden Beitrag, damit wir auf eine hohe Kundenzufriedenheit weiter stolz sein dürfen. 

E3: Sie veranstalten im November in Barcelona Ihre alljährliche User-Konferenz, was dürfen Besucher von dieser Veranstaltung erwarten? Warum soll man nach Barcelona fahren?

Knörr: Auf unserer Jahresveranstaltung, der Workday Rising Europe, die von 14. bis 16. November in Barcelona stattfindet, geben wir Blicke in die Zukunft der Arbeit und wie generative AI die HR von morgen gestalten wird. Dabei geht es aber nicht nur um ein Trendsforum, sondern wir wollen Kunden und Interessenten die Möglichkeit geben, einen ehrlichen Einblick in Workday zu bekommen, sich mit unserem globalen und regionalen Management auszutauschen, aber auch persönliche Kontakte innerhalb der Community zu knüpfen.

E3: Was ist das Ziel des Workday-Events in Barcelona?

Knörr: Das Event findet ein Mal im Jahr statt, bei dem Interessenten und Kunden über neueste Innovationen informieren, mit Workday-Entwicklern sprechen und sich als Kunden untereinander direkt austauschen. Und auf unseren Kundenveranstaltungen machen wir beispielsweise auch Closed Sessions, in denen wirklich Kunden nur mit Kunden sprechen, da ist Workday nicht dabei. Wir sprechen nicht nur von Transparenz, wir leben auch Transparenz.

E3: Und wie profitieren Sie von dem Event?

Knörr: Das Event bietet Workday die Möglichkeit, direkt Feedback aus der Kunden-Community zu bekommen: Was brauchen die Kunden, was haben wir noch nicht? Und dann ist relativ schnell eine Anpassung der Roadmap möglich. Wie zum Beispiel der Wunsch aus der Community nach einem Rechenzentrum in Deutschland – so konnten wir kurz nach der Workday Rising -Europe eine Allianz mit AWS verkünden. Seitdem können DACH-Kunden unsere AWS-Rechenzentren in Frankfurt nutzen.

E3: Danke für das Gespräch und auf ein Wiedersehen in Barcelona.

Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.