Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

ERP im Dilemma

Bevor ich die SAP’sche Servicequalität kritisiere, ein Vergleich mit SAP-Bestands-kunde Lufthansa: Bei Miles & More wird in der Servicehotline aufgelegt, wenn man nicht mehr weiterweiß. Ich wollte Flugmeilen nachbuchen.
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11. Oktober 2018
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Monopole – und dazu zähle ich SAP und Lufthansa – entwickeln eine unmissverständliche Eigendynamik: Für Lufthansas Miles & More scheint es ein betriebswirtschaftlicher Vorteil zu sein, die Fluggäste mit einer Bonuskarte zu binden, dann aber so wenig Meilen wie möglich gutzuschreiben.

Wenn sich das Problem meiner Meilengutschrift nicht lösen lässt, werde ich gemäß EU-DSGVO alle meine gespeicherten Daten anfordern, aus dem Club austreten und die nachweisliche Löschung beantragen.

Selbst Herr über ein weitverzweigtes und komplexes SAP-System, weiß ich, dass das die Lufthansa Tausende von Euro kosten wird. Ein lieber Bekannter (Rechtsanwalt in München und mit unserem Verein DSAG freundschaftlich verbunden) wird mir dabei helfen.

ERP im Dilemma:

Die Kombination aus monopolartigen Strukturen und komplexen ERP-Systemen hat SAP in eine schwierige Situation manövriert. Unser R/3 war eine „Blackbox“ mit Abap-Modifikationen.

ERP/ECC 6.0 inklusive NetWeaver änderte die Infrastruktur: Unser SAP-System wurde Teil der Corporate-IT. Unsere und die SAP’schen Kernprozesse harmonierten und arbeiten auf Basis von IBM DB2 und Oracle zufriedenstellend.

Aber SAP hat sich mit dem monopolistischen Gehabe „Hana“, „S/4“ und jetzt „C/4“ sehr weit von uns Bestandskunden entfernt. Gleichzeitig wurden der Service und die Weiterentwicklung der klassischen Kernkomponenten bei SAP zugunsten von Hybris, Ariba, Concur, SuccessFactors, Leonardo, Fieldglass und der SAP Cloud Platform (SCP) vernachlässigt.

Das SAP-Reich ist für uns Bestandskunden und wahrscheinlich auch für SAP selbst komplex und kaum mehr überblickbar geworden. Ein Beispiel: HR/HCM-On-premise versus SuccessFactors-HCM-Suite in der SAP’schen Wolke – wer da noch durchblickt: bitte melden! Unsere SAP-Basis arbeitet seit Monaten zusammen mit unserer globalen HCM-Abteilung an einer Machbarkeitsstudie.

SAP versucht aus dem „ERP-Dilemma“ mit einer Vorwärtsstrategie in Richtung Cloud Computing, Blockchain, KI und IoT zu entfliehen. Man ist sich bewusst, dass noch viele Anwender, wie wir, auf einer Business Suite mit IBM DB2 oder Oracle sitzen und dass es ebenso viele Klein- und Mittelständler gibt, die den MS-SQL-Server im Einsatz haben.

Die Datenbank Hana ist unausweichlich, aber noch lange nicht für jeden SAP-Bestandskunden administrierbar – was AWS und Microsoft freut und deren Cloud-Geschäft beflügelt. Auch das versprochene CRM mit dem innovativen Namen C/4 wird keine Welle in der SAP-Community erzeugen.

Aber ein Thema wird sich diesen Herbst und zu unserem DSAG-Kongress in Leipzig auftun, das das Potenzial für einen Game Changer hat: autonome Systeme und autonomes ERP.

Natürlich ist auch der Sammelbegriff „autonomes ERP“ nicht wirklich neu. Es erinnert an selbstheilende Software und RPA (Robotic Process Automation). Aber mit neuen Informatiktricks aus der KI-Schatzkiste Machine/Deep Learning könnte ich mir ein autonom fahrendes ERP-System gesteuert von KI-Robotern vorstellen. Ob es auch unsere Probleme im Z-Namensraum löst, sei dahingestellt.

Zu befürchten ist hingegen, dass SAP mit KI aus dem Leonardo-Baukasten keine Business Suite retten kann, sondern nur etwas positive Stimmung vermitteln will. „Autonome Systeme und autonomes ERP“ könnten somit ein ähnlicher Marketinggag wie C/4 werden. Viele Ideen, viele Baustellen und keine Roadmap! Und RPA bekommt man mittlerweile überall angeboten.

Abschließende Bemerkung: Wer meinen Text sorgfältig gelesen hat, wird bemerkt haben, dass ich in diesem ausführlichen Gebrauch von Anführungszeichen machte – ja, ich gestehe: Wir leben in unsicheren Zeiten!

Nicht nur unser Verein DSAG hat mit der Sommerumfrage und dem Kongress- thema „ERP im Dilemma“ ins Schwarze getroffen. Auch in Walldorf und bei vielen SAP-Partnern spürt man die Orientierungslosigkeit und Unsicherheit.

Es fehlt in der ganzen SAP-Community an klaren Aussagen, verifizierten Strategien und Vertrauen auf eine gemeinsame Zukunft.

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Unser geheimnisvoller, anonymer Kolumnist.


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.