Electronic Shelf Labels
Anwendungsfälle für den Handel mit V-Cloud, Captana und SAP-Systemen
Sogenannte Electronic Shelf Labels lassen sich vielfältig einsetzen. Groß- und Einzelhändler gehören zu den Unternehmen, die bei der digitalen Transformation besonders weit vorangeschritten sind. Mit aktuellen Technologietrends und -entwicklungen wie Omnichannel-Services, bei denen Filialen, Zentrallager, Onlineshop und Social Media in Echtzeit miteinander verbunden sind, wollen Händler ihren Kunden über alle Kanäle hinweg ein attraktives und nahtloses Einkaufserlebnis bieten.
Sichtbar werden die Veränderungen auch an den Regalen. Die alten Preisschilder auf Papier sind in vielen Geschäften gegen moderne Electronic Shelf Labels (ESL) ausgetauscht. Der Grund: Papierschilder bedeuten einen hohen manuellen Aufwand. Mit jeder Aktualisierung müssen neue Schilder gedruckt und von den Mitarbeitenden am Regal angebracht werden. Das kostet Zeit, bindet Kapazitäten und kann zu Fehlern führen. So stimmen die Preise am Schild und an der Kasse häufig nicht schnell genug überein; manchmal gehen neue Auszeichnungen sogar ganz unter. Kundenbeschwerden und zusätzlicher Aufwand für das Personal an der Kasse sind die Folge. Kommen solche Probleme öfter vor, kann sich das im schlimmsten Fall auf die Reputation des Händlers auswirken.
Electronic Shelf Labels hingegen tragen dazu bei, die Arbeit zu erleichtern beziehungsweise Freiraum für wichtigere Aufgaben zu schaffen, beispielsweise Verkaufsgespräche, die Bereitstellung von Ware oder Serviceleistungen. Was wiederum zur Kundenzufriedenheit beiträgt. Aus den Einsparungen im Preisauszeichnungsprozess und den freien Kapazitäten ergibt sich auch die Wirtschaftlichkeit von Electronic Shelf Services. Zusätzlich rechnet sich der Einsatz durch Use Cases wie Pick-by-Light und Nosbos (not on Shelf but on Stock). Außerdem sind digitale Anzeigen umweltfreundlicher: Die dahinterstehende Software verbraucht kaum Strom, erfordert wenig Wartung und hat eine lange Nutzungsdauer.
Electronic Shelf Labels können verschiedene Funktionen erfüllen. Dazu gehört selbstverständlich, die klassischen Funktionen eines Regaletiketts elektronisch abzubilden. Das heißt: Sie zeigen ebenfalls den Produktnamen und den Preis an sowie bedarfsweise weitere Informationen. Zusätzlich werden sie mit dem ERP-System des Handelsunternehmens gekoppelt. Dadurch wird eine zentrale Steuerung der Labels möglich, ohne dass Mitarbeitende jedes Etikett gesondert anlaufen müssen. Außerdem können die Informationen auf den Regaletiketten in Echtzeit mit den Daten im ERP-System wie zum Beispiel SAP S/4 abgeglichen werden.
Erweitert werden kann diese Funktion um integrierte NFC-Chips. Die Chips ermöglichen beispielsweise die Kommunikation mit Smartphones. Kunden können dann etwa zusätzliche Informationen abrufen oder – sofern Regalreihen leer sind – Produkte im Webshop vorbestellen.
Potenzial bieten die in Electronic Shelf Labels integrierten LED-Lämpchen, die sich in bestimmte Geschäftsprozesse wie Pick-by-Light und Put-by-Light einbinden lassen. Damit können Mitarbeitende unterstützt werden, indem etwa Produkte beziehungsweise Vorbestellungen aus dem Onlinebereich im Ladengeschäft farbig markiert werden. Unterschiedliche Farben können dabei verschiedene Kunden(-aufträge) anzeigen. Denkt man dieses Konstrukt weiter, lassen sich sogar Laufwege mit den LEDs anzeigen, damit Mitarbeitende Vorbestellungen ideal verpacken können.
Not on Shelf but on Stock
Digitale Lösungen gelten als unerlässlich, um auch in Zukunft im Handel erfolgreich zu bleiben. Das ERP-System wird für Retail dabei zur zentralen Stellschraube. Mit einem zeitgemäßen ERP als Basis lassen sich viele digitale Lösungen integrieren, um Prozesse im Handel zu optimieren. Mit Navi Nosbos gibt es eine erprobte Software im Bereich Electronic Shelf Labels, die parallel zur Vusion-Retail-IoT-Cloud-Plattform läuft und hauptsächlich die Lösungen V-Cloud, Captana und SAP-Systeme miteinander verbindet. Die Software vereint die fortschrittlichste ESL-Technologie, IoT-schwachstromgesteuerte Kommunikationsinfrastrukturen, hochauflösende Farbdisplays, Sensoren, aktives NFC, ultraschnelle Datenübertragung, LED-Leuchtsysteme und Computer Vision. So wird der stationäre Einzelhandel zu einem digitalen Asset.
Die Integration der Software erfolgt häufig in das bestehende SAP-ERP-System, sodass keine Insellösungen entstehen. Navi kann pro Standort innerhalb weniger Wochen und im laufenden Betrieb implementiert werden. In diesem Zuge werden alle Etiketten gegen elektronische Anzeigen ausgetauscht und mit Livedaten sowie Informationen zu aktuellen Preisen und Aktionen versehen. Die Electronic Shelf Labels werden über einen speziellen Accesspoint via Funk angesprochen.
Auf die Einführung folgt eine Testphase. In dieser Zeit werden Erfahrungswerte zur Alltagstauglichkeit, Geschwindigkeit, Zeitersparnis und Zuverlässigkeit gesammelt. Auf Grundlage dieser Daten starten Unternehmen erfahrungsgemäß weitere Umrüstungsprozesse. Oft kommt die elektronische Preisauszeichnung bei Um- und Neubauten bestehender Standorte standardmäßig zum Einsatz und ist dann auch das Tor zur weiteren Digitalisierung der Verkaufsfläche. Denkbar ist zum Beispiel, einen Mitarbeitermodus zu integrieren: Dieser zeigt, durch Umschalten des Etiketts auf eine zweite Ebene, wichtige interne Informationen rund um den Artikel auf wie aktueller Bestand, Dispokennzeichen, Bestellbestand und Abverkaufszahlen.