Die perfekte Rezeptur im Lager

Nur mit einem leistungsfähigen ERP-System kann Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette in der Schokoladenerzeugung sichergestellt werden. Eine lückenlose Chargenrückverfolgung, transparente Logistikprozesse und ein präzises Monitoring der Warenbewegungen sind dabei unverzichtbar.
E-3 Magazin
2. Juli 2015
Inhalt:
2015
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Chocolat Frey mit Sitz in Buchs legt großen Wert auf Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette. Der Schokoladenhersteller Frey bekennt sich in Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation „UTZ Certified“ zu nachhaltig, sozial- und umweltverträglich angebautem Kakao.

Das Unternehmen ist die Nummer eins im Schweizer Schokoladenmarkt. Die rund 2.400 Artikel umfassende Produktpalette des Traditionsunternehmens beinhaltet alles, was das Herz der Schokoladenliebhaber höher schlagen lässt.


Eine zentrale Stammdatenpflege, transparente Prozesse, verringerte Materialsuchzeiten und so gut wie keine Inventurdifferenzen mehr. Das erzielte Chocolat Frey, indem sie ihre SAP-Landschaft harmonisierte und den MSB Mobisys Solution Builder einführte.

Mit dem SAP-Add-on konnte das Unternehmen seine gesamte Intralogistik mit einer schlanken Lösung mobil abbilden, damit durchgängig optimieren und effizienter gestalten. Der Konzern setzte dabei auf die langjährige Expertise seines strategischen Partners Trimaster.

Mobile Intralogistik

Geht es um die Optimierung und Anpassung der im Einsatz befindlichen SAP-Infrastruktur, vertraut Chocolat Frey seit Jahren auf die Expertise und Beratung von Trimaster.

Die Schweizer SAP-Consulting-Manufaktur war auch mit von der Partie, als es darum ging, den Logistikbereich des Konzernes effizienter zu gestalten. Die Rahmenbedingungen hatte Chocolat Frey in einem präzisen Projektplan ausgegeben:

Organische Strukturen in der kompletten Intralogistik sollten aufgebrochen, einzelne Lagerbereiche vereinheitlicht, Prozesse optimiert und zu guter Letzt die SAP-Infrastruktur harmonisiert werden.

Martin Städele, Head of Logistics bei Chocolat Frey, umschreibt die Ausgangsposition folgendermaßen:

„Wir waren an einem Punkt angelangt, an dem wir uns flexibler und auch effizienter aufstellen mussten, um den stetig steigenden Marktanforderungen gerecht zu werden und den damit verbundenen Kostendruck zu mindern.“

Diese Herausforderungen ließen sich nur meistern, indem Chocolat Frey zusammenbringt, was zusammengehört. Den Nutzen, den sich Städele davon verspricht, fasst er so zusammen:

„Indem wir eine mobile Lösung für unsere gesamte Intralogistik nutzen, haben wir erforderliche Daten schneller zur Hand, können Fehler minimieren und Suchvorgänge im Lagerbereich signifikant reduzieren.“

In vier Schritten zu einheitlichen und transparenten Logistikprozessen

Chocolat Frey entschied sich für die Integrationsplattform MSB Solution Builder des Walldorfer SAP-Software-So­lution-Partners Mobisys. Sämtliche Pro­zesse lassen sich damit in der Intralogistik mobil abbilden.

Dabei zeichnete sich das SAP-Add-on unter anderem dadurch aus, dass das interdisziplinäre Team in einem ersten Schritt ohne großen Aufwand alle erforderlichen Prozesse, Mengen und Werteflüsse im Distributionslager scannergestützt über den MSB-Client in der bestehenden SAP-Landschaft abbilden konnte.

Im zweiten Projektschritt wurde die Aufgabenstellung schon etwas komplexer: Es folgte die Ablösung des Scanner-Altsystems im Rohstoff- und Verpackungslager.

„Indem wir unsere in die Jahre gekommenen Altsysteme abgeschafft und den MSB-Client eingeführt haben, konnten wir überflüssige Middleware einsparen, dadurch unsere Logistikprozesse weiter optimieren und die Bestandsqualität erhöhen“

so Martin Städele.

Denn ab diesem Zeitpunkt erfolgte nun auch die Online-Verbuchung sämtlicher Positionen im Rohstoff- und Verpackungslager direkt im SAP-System.

Chargenrückverfolgung mit Biss

Im Anschluss an die Prozessoptimierung im Distributions-, Rohstoff- und Verpackungslager stand im dritten Projektabschnitt namens Chark die lückenlose Chargenrückverfolgung auf dem Plan.

Mit dieser kann Chocolat Frey die Rückverfolgbarkeit lückenlos sicherstellen. Die perfekte Einbindung der MSB Plattform in das SAP-System ermöglicht es, diesem enormen administrativen und logistischen Aufwand Herr zu werden.

Die Rückverfolgbarkeit der Waren ist für Chocolat Frey ein Muss. Aufgrund der Tatsache, dass das Unternehmen nur UTZ-zertifizierten Kakao in seiner Produktion verarbeitet, ist dieser Schritt erforderlich, da ansonsten das Gütesiegel nicht aufrechterhalten werden kann.

Die Umsetzung einer lückenlosen Rückverfolgung ging einher mit erheblichen Prozessauswirkungen in der Produktion. Indem der komplette Produktionsbereich dafür sensibilisiert wurde, dass auch er zahlreiche Logistikschritte mitverantwortet und Hand in Hand mit der Logistik zusammenarbeiten muss, konnte das Team mit Chark den Grundstein für eine lückenlose Chargenrückverfolgung legen.

„Das Umdenken unserer Mitarbeiter war dabei beispielhaft“

berichtet Städele.

Produktion zieht mit

Seither nutzen auch zahlreiche Mitarbeiter in der Produktion den mobilen MSB-Client. Per Scanner buchen sie präzise den Rohstoffverbrauch je Prozessauftrag direkt im SAP-Backend und auch Rückschübe von nicht benötigten Komponenten zurück ins Lager lassen sich so bequem und zuverlässig anstoßen.

Selbst die Warenverteilung von Fertigungserzeugnissen können die Mitarbeiter nun per Handheld schnell und unkompliziert im Wareneingang verbuchen und den Transport ins Distributionslager anstoßen.

Dadurch wird das Ergebnis des Chargenverwendungsnachweises noch genauer, da nun Paletten genau zurückverfolgt werden können. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund transparenter Prozesse und des gesteigerten Verantwortungsbewusstseins der Mitarbeiter konnte Chocolat Frey seine Inventurdifferenzen erheblich reduzieren.

Identische Prozesse – unterschiedliche Lagernummern

Nach der Vereinheitlichung der Logistikprozesse und deren mobiler Anbindung über den MSB-Client folgte der Startschuss zum Projekt Connexus, dessen Ziel es war, die beiden produktiven Lagernummern zu vereinheitlichen. Städele erklärt:

„Wir hatten nun zwar schlanke und identische Prozessabläufe, aber immer noch zwei historisch gewachsene Lager mit unterschiedlichen Lagernummern in Betrieb, auf die wir unsere Warenbewegungen verbuchten.“

Im Rahmen von Connexus wurden die zwei Lagernummern in einer zentralen SAP-Lagerorganisationsebene auf nunmehr eine Lagernummer in einem SAP-System zentralisiert.

Auf diese Weise ließen sich die Stammdaten erheblich reduzieren und konsolidieren. Damit konnte Chocolat Frey den Administrationsaufwand in der Stammdatenpflege erheblich verringern und Fehler im Vorfeld ausschließen.

„Mit erfolgreichem Abschluss von Connexus sind unsere Stammdaten wesentlich schlanker, jederzeit aktuell, fehlerfrei und vollständig“

so Städele.

Ausblick: Kontinuierlich verbessern

Vom Einkauf der qualitativ hochwertigen Kakaobohnen bis zur Distribution des fertigen Produkts bildet Chocolat Frey mit der Integrationsplattform des MSB Mobisys Solution Builder jeden einzelnen Produktionsschritt transparent und sicher ab.

Rund 130 Clients sind mittlerweile unternehmensweit im Einsatz und sorgen über WLAN für Datenaustausch in Echtzeit – vom Handheld bis hin zu Staplerterminals.

Die integrierte Systemlandschaft mit einer einheitlichen Datenhaltung und flexiblen, mobilen Logistikprozessen hat einen enormen Vorteil: Jederzeit sind detaillierte Informationen darüber abrufbar, wo bestimmte Warengruppen eingelagert sind und an welche Stelle Erzeugnisse zurückgelagert werden.

Ein moderner und flexibler Maschinenpark vervollständigt die effiziente Herstellung und Verpackung des breiten Schokoladen- und zuckerfreien Kaugummisortiments bei Chocolat Frey.

„Es ist enorm, wie sehr sich mit dem technologischen Wandel auch unsere komplette Arbeitsweise und Philosophie geändert haben“

so Martin Städele.

„Wir haben die Komplexität unserer Systemlandschaft reduziert, sind schnell, verfügen über effiziente, sichere Logistikprozesse und haben uns papierlos aufgestellt. Der manuelle Abgleich mit ausgedruckten Listen in der Logistik gehört endgültig der Vergangenheit an“

zieht er Zwischenbilanz. Denn mit der Modernisierung seiner IT ist das Unternehmen noch längst nicht am Ende.

Vielmehr ist mit der erfolgreichen Umsetzung der einzelnen Teilprojekte eine solide Basis geschaffen, auf der sich kontinuierliche Verbesserungen in der Zukunft realisieren lassen. Der Schweizer Schokoladenhersteller hat somit auch für seine IT die perfekte Rezeptur gefunden.

 


 

Anforderungen von Chocolat Frey

  • Höchste Qualitätsansprüche an Produktion und Logistik
  • Umsetzung von Nachhaltigkeit
  • Hohe Marktanforderungen und steigender Kostendruck
  • Organische Strukturen in der Intralogistik aufbrechen
  • Optimierung und Anpassung der im Einsatz befindlichen SAP- Infrastruktur

 

Vorteile der MSB-Lösung

  • Präziser Projektplan dank Imple- mentierungspartner Trimaster
  • Vereinheitlichung von Lagerbe- reichen
  • Lückenlose Chargenrückverfol- gung
  • Transparente Logistikprozesse
  • Präzises Monitoring
  • Fehlerminimierung
  • Mobile Abbildung sämtlicher Prozesse in der Intralogistik
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E-3 Magazin

Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community.


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