Die Hybrid-Cloud-Macher
Seit einigen Jahren hört man von SAP und Partnern ein Entweder-oder, was oft nicht der Realität in der SAP-Community entspricht. Es scheint, dass der SAP-Bestandskunde mehr an hybriden Systemen interessiert ist.
„Statt eines Entweder-oder wird es ein Miteinander, gleichsam ein Verschmelzen von Rechenzentrums- und Public-Cloud-Infrastrukturen geben“
postuliert zu Beginn des E-3 Gesprächs der Nutanix-Manager Peter Goldbrunner:
„Im Ergebnis entsteht eine Hybrid Cloud, die im Übrigen 87 Prozent der im vergangenen Jahr von uns befragten IT-Entscheider in Deutschland als das ideale Betriebsmodell ansehen.“
Damit einher geht eine Modernisierung in den Rechenzentren, weg von traditionellen Infrastrukturen, deren Anteil laut einer Nutanix-Studie in den kommenden drei bis fünf Jahren von fast 60 auf zwölf Prozent zurückgehen wird.
Spiegelbildlich dazu planen die IT-Entscheider, die Nutzung einer hybriden Cloud von elf auf dann 55 Prozent zu steigern.
„Das machen wir mit unseren Lösungen möglich“, erklärt Goldbrunner.
„Eine echte Hybrid Cloud zeichnet sich dadurch aus, dass der Technologie-Stack der Public Cloud auch im Rechenzentrum implementiert wird, dass die Übergänge dazwischen gleichsam unsichtbar werden und sich das Management beider Welten inklusive App-Mobilität zentral steuern lässt“
beschreibt Markus Pleier das erfolgreiche Nutanix-Szenario.
Dafür braucht es das Prinzip der Softwaresteuerung, die komplett von der darunter liegenden Hardware abstrahiert.
„Genau das ist in der Public Cloud der Fall“
betont Nutanix-Manager Pleier.
„Und genau das bringen wir mit unserer hyperkonvergenten Infrastruktursoftware in die Rechenzentren der SAP-Bestandskunden.“
Im Ergebnis bedeutet diese Portierbarkeit das Ende der IT-Silos, zu denen jede in sich abgeschlossene Umgebung und Infrastruktur, einschließlich der Public Cloud, zu werden droht. Die Portierbarkeit gilt auch für die Lizenzen oder Abonnements, die SAP-Bestandskunden bei Nutanix erwerben.
„Aber lassen Sie mich noch einmal ganz grundsätzlich betonen, wie wichtig den Unternehmen das eigene Rechenzentrum ist“
betont Peter Goldbrunner in der E-3 Diskussion.
„Einerseits sehen wir den bereits erwähnten Modernisierungsschub. Andererseits gaben 76 der von uns befragten IT-Entscheider an, Workloads aus der Public Cloud in die eigene Umgebung zurückzuholen.“
Sicherheit, Compliance, aber auch die Kosten und generell die Kontrolle werden von Experten aus der SAP-Community als Gründe genannt. Es war und ist eine Illusion, zu glauben, dass langfristig alle Workloads in die Public Cloud abwandern werden. Warum?
„Weil die Cloud kein Ort, sondern ein Betriebsmodell ist. Welchen Ort die Kunden für dieses Betriebsmodell am Ende wählen, wollen sie auf Basis geschäftlicher Kriterien wie Schutz des geistigen Eigentums oder Kosten entscheiden. Mit unseren Lösungen ermöglichen wir ihnen das“
antwortet Goldbrunner.
Resilienz
Auf dem Weg der digitalen Transformation: Muss sich der SAP-Bestandskunde zwischen Flexibilität und Starrheit entscheiden, damit er Stabilität bekommt?
„Wenn mit Stabilität Starrheit gemeint ist, dann müsste er sich tatsächlich für die Flexibilität entscheiden. Der Grundsatz ,never touch a running system‘ gilt nicht mehr“
meint Peter Goldbrunner im E-3 Gespräch.
Die Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre IT schnell an die Veränderungen im Geschäft anzupassen, und so meint Goldbrunner, dass Stabilität und Flexibilität kein Gegensatzpaar sind.
Vielmehr ist eine flexible IT heute geradezu die Voraussetzung für geschäftliche Stabilität. Somit stellen sich folgende Fragen:
War die IT in der gegenwärtigen Krise in der Lage, die Arbeit schnell und unter Beachtung der Leistungsanforderungen und Regularien hinsichtlich Sicherheit und Compliance in das Homeoffice zu verlagern? Kann die IT flexibel geschäftliche Maßnahmen wie Zu- und Verkäufe als Reaktion auf die Krise unterstützen?
Kann die IT einen Beitrag zu allgemeinen Kostensenkungen leisten, um die Folgen der Krise zu meistern, ohne auf strategische Initiativen verzichten zu müssen oder bestimmte geschäftliche Anforderungen nicht mehr unterstützen zu können?
Ist die IT in der Lage, trotz anderslautender kurzfristiger Prioritäten das Ziel der digitalen Transformation nicht aus den Augen zu verlieren? Und: Ist die IT flexibel genug, mithilfe der kurzfristigen Maßnahmen die Voraussetzungen für mittel- und langfristige Vorhaben zu verbessern?
Das sind entscheidende Fragen, die sich stellen, wenn man über das richtige Verhältnis zwischen Flexibilität und Stabilität nachdenkt. Peter Goldbrunner und Markus Pleier erklären gemeinsam: „Aus unserer Sicht gibt es einen Begriff, der beides zum Ausdruck bringt: Resilienz.“
Hana und S/4
Hana und S/4 sind für den klassischen SAP-Bestandskunden gewaltige Herausforderungen: Für seine Suite 7 mit AnyDB und Abap/Java-Stack braucht er Robustheit, Einfachheit und Automatisierung mit einer Option für die S/4-Zukunft. Klingt nach der Quadratur des Kreises.
„Das kommt nur so lange einer Quadratur des Kreises gleich, wie es nicht gelingt, eine gemeinsame Basis für beide Welten, für die aktuelle Landschaft und die kommende S/4-Umgebung, zu schaffen“
sagt Markus Pleier und er zeigt: Solange für eine S/4- und Hana-Landschaft ein komplett neuer Stack inklusive Infrastruktur geschaffen werden muss, stellt die Transformation auf die neue Software- und Datenbankgeneration aus der Sicht der IT eine Art Schock dar.
„Deshalb braucht es eine neue, resiliente Infrastruktur, die diesen Schock abfedert und Robustheit, Einfachheit und Automatisierung sowohl für bestehende als auch künftige SAP-Umgebungen und Digitalisierungsinitiativen bietet.“
Peter Goldbrunner:
„Wir entlasten mit unserem Angebot nicht nur die SAP-Teams von zeitraubenden Infrastrukturaufgaben, sondern helfen ihnen darüber hinaus, Kosten zu sparen. Denn statt umfangreiche Vorabinvestitionen leisten zu müssen, um unsere Infrastruktur einzuführen, können SAP-Bestandskunden sie einfach abonnieren. So verlagern wir die Kosten nach dem Vorbild der Public Cloud weg von Kapital- hin zu Betriebsausgaben.“
Bei allem Willen zur Veränderung: Der SAP-Bestandskunde will natürlich die Aufwände für Hana und S/4 so gering wie möglich halten, dennoch aber eine maximale Wertschöpfung erzielen.
„Die betriebswirtschaftlichen Vorteile, die unsere hyperkonvergente Infrastruktursoftware bietet, gelten für jede Applikationslandschaft und -generation. Die Betriebsteams können Updates auf Knopfdruck einspielen, ohne sich um Abhängigkeiten auf Infrastrukturebene kümmern zu müssen“
beschreibt Peter Goldbrunner das Nutanix-Universum.
Die Releasezyklen werden kürzer, das Sicherheitsniveau steigt. Entwickler können aus Blueprints für Test- und Entwicklungsumgebungen auswählen und diese Umgebungen auf Knopfdruck implementieren.
Hyperkonvergente Infrastruktur
„Unsere Infrastruktur skaliert linear“
betont Markus Pleier.
„Auch das kennt man aus der Cloud. Unsere Verwaltungssoftware prognostiziert den künftigen Ressourcenverbrauch und macht Vorschläge zur Erweiterung. Auf dieser Basis fügt dann die IT einfach weitere Knoten, also Kombinationen aus Rechen- und Speicherressourcen, hinzu, die den Ressourcenpool nahtlos erweitern. Möglich wird dies durch die verteilte, ausfallsichere Architektur unserer Infrastruktursoftware.“
Details dazu sind im Nutanix-Beitrag von Bas Raayman auf Seite 46 nachzulesen. Weder für die Erweiterung bestehender Business-Suite-Landschaften noch für die Implementierung von S/4 und Hana muss eine neue Infrastruktur installiert werden.
Digitalisierungsgewinne
Peter Goldbrunner kommt im Gespräch auf die aktuellen Herausforderungen zu sprechen:
„Kurzfristig geht es sicher um die Kosten, ferner um die Unterstützung der unmittelbaren geschäftlichen Prioritäten. Kurz- und mittelfristig besteht die Herausforderung darin, schnelle Digitalisierungsgewinne zu erzielen, ohne dafür die komplette Applikationslandschaft auswechseln oder alles in die Cloud verlagern zu müssen.“
Goldbrunner und Pleier sind sich einig, dass es mittel- und langfristig schließlich um die Transformation auf Hana und S/4 geht, die den kurzfristigen Zielen nicht geopfert werden darf, weder zeitlich und technisch noch organisatorisch oder betriebswirtschaftlich.
Wenn die Transformation also aus naheliegenden Gründen zurückgestellt werden muss, geht es darum, diesen Zeitverlust später wieder wettzumachen, ohne Kostenexplosion oder zusätzlichen Personalbedarf.
Der SAP-Bestandskunde ist immer sehr auf Kontinuität, Stabilität und Investitionsschutz bedacht. Peter Goldbrunner:
„Mittel- und langfristig stehen die Kunden vor der demografisch bedingten Herausforderung, nur mit Mühe oder sogar nur teilweise den Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs decken zu können.
Der Fokus muss bei SAP-Bestandskunden also ganz klar auf Produktivitätssteigerungen und einer Konzentration auf Tätigkeiten mit hoher Wertschöpfung in der IT liegen.“
In der SAP-Community weiß man, dass es für eine hohe Wertschöpfung nicht nur die Technologie braucht, sondern auch Weiterbildung.
„SAP-Bestandskunden können viele Aufgaben, die bislang nur ausgewiesene Spezialisten, zum Beispiel für Datenbanken oder für Speichermedien und -technologien, erledigen konnten, mithilfe unserer Software automatisieren“
beschreibt Peter Goldbrunner einen Lösungsweg. Das bedeutet, dass die Spezialisten im Rahmen der Modernisierung für die Aufgaben der Zukunft fit gemacht werden müssen.
„Was den Investitionsschutz anbelangt, haben wir sehr gute Argumente“
weiß Goldbrunner.
„Zum einen unterstützen wir über unser Partner- und Zertifizierungsprogramm die Hardwareplattformen zahlreicher Anbieter, zum anderen müssen die SAP-Bestandskunden nicht gleichzeitig auf neue Softwaregenerationen von SAP umsteigen, wenn sie sich für unsere HCI-Software entscheiden.“
Der Nutanix-Investitionsschutz wirkt langfristig. Mithilfe der Softwareplattform können Kunden die Schritte in Richtung Private oder Hybrid Cloud problemlos weitergehen, denn genau dafür wurde das Angebot gebaut.
ROI: 534 Prozent
Marktforscher IDC hat die Gesamtbetriebskosten bei Nutanix-Kunden errechnet: Diese konnten mithilfe der Enterprise- Cloud-Software ihre Gesamtbetriebskosten um 60 Prozent senken und einen Return on Investment von 534 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren erzielen.
Zudem haben Nutanix-Kunden den Zeitaufwand für die Administration ihrer IT-Landschaft um 60 Prozent und die Zahl ungeplanter Systemstillstände um satte 97 Prozent reduziert.
„Der letztgenannte Wert belegt meiner Meinung nach eindrucksvoll die Stabilität im Sinne von Resilienz, die SAP-Bestandskunden mithilfe unserer Infrastruktursoftware erreichen können“
betont Peter Goldbrunner.
SAP-Partnerschaft
„Nutanix ist ein SAP Global Technology Partner und weltweites Mitglied des SAP Co-Innovation Lab, kurz SAP COIL“
erklärt Markus Pleier.
„Das gibt uns den direkten Zugriff auf eine vollständige Proof-of-Concept-Umgebung, sodass wir alle Neuerungen auch für SAP-Landschaften testen und optimieren können. Außerdem können wir dadurch kundenspezifische Anforderungen bestmöglich adressieren.“
Wie eng die Zusammenarbeit mit SAP im Alltag ist, belegt die Tatsache, dass sich jede Woche Nutanix-Softwareingenieure mit SAP am Stammsitz in Walldorf abstimmen und permanent über fünf Nutanix-Cluster im SAP-Rechenzentrum laufen, auf denen entwickelt, getestet und validiert wird.
„Darüber hinaus verbindet uns eine Vereinbarung zum gemeinsamen technischen Support von SAP-Bestandskunden“
ergänzt Goldbrunner.
„Dadurch können wir verhindern, dass es Unstimmigkeiten oder Missverständnisse bei den Verantwortlichkeiten gibt, ein aus Kundensicht extrem wichtiger Punkt. Gerade auf die Qualität unseres Supports sind wir sehr stolz.“
Zukunft
„Ich denke, die größte Herausforderung besteht darin, den Umstieg auf eine neue ERP-Generation so einfach, schnell, reibungslos und wirtschaftlich wie möglich zu gestalten“
betonen Pleier und Goldbrunner.
Das gilt auch für den Fall, dass SAP-Bestandskunden die Transformation auf die neue Produktgeneration aus Walldorf kurzfristig zurückstellen. Denn dann müssen die gegenwärtigen Maßnahmen einen solchen Umstieg bestmöglich vorbereiten und dürfen ihn nicht nachträglich komplizierter machen und verteuern.
Mit den Softwarelösungen von Nutanix bringen SAP-Bestandskunden ihre kurzfristigen und langfristigen Ziele in Einklang und schaffen eine optimale Grundlage für die Transformation. Goldbrunner:
„Lassen Sie mich betonen, dass unsere Enterprise-Cloud-OS-Software für Hana, den S/4-Anwendungsserver, NetWeaver und auch relationale Datenbankmanagementsysteme auf NetWeaver zertifiziert ist.“