Die Automatisierung automatisieren


Bei der Automatisierung im SAP-Kontext hat sich eine stufenweise Einführung als Best Practice herauskristallisiert mit dem Ziel einer durchgängigen End-to-End-Automatisierung. In der ersten Stufe geht es um die Automatisierung einzelner Systeme und Prozesse, etwa bei Provisionierung und Konfiguration. Darauf folgt die Skalierung über Teams und Architekturen hinweg sowie eine zentrale Verwaltung von Inventory und Playbooks. Die höchste Stufe ist die durchgehende Automatisierung über Silogrenzen hinweg – von SAP-Systemen bis hin zu Umsystemen wie Ticketsystemen oder Authentication-Providern. Schon auf der ersten Stufe lassen sich Quick Wins erzielen, deren Effizienzgewinne idealerweise in strategische Ziele reinvestiert werden. Ziel ist eine ganzheitliche Automatisierung, nicht die punktuelle Optimierung. Funktionsübergreifende Use Cases, zum Beispiel die Zusammenarbeit von Infrastruktur-, Basis- und Virtualisierungsteams, sind dabei essenziell. Nutzen einzelne Bereiche isolierte Toolchains, bleiben Skalierungspotenziale ungenutzt.
Automatisierungsstrategie mit Ansible
Ein sehr gutes Beispiel ist die Umsetzung einer Automatisierungsstrategie mit Ansible, wie sie im Rahmen einer Kundenimplementierung beim letzten Ansible-Anwendertreffen präsentiert wurde. Hier wird sogar die Automatisierung automatisiert: Interne Kunden nutzen ServiceNow zur Erstellung eines neuen Ansible-Projektes. Alle nötigen Templates, Rollen, Anbindungen und Kostenstellenzuordnungen werden automatisiert angelegt. Mehrere Hundert Projekte, Workflows und Tausende Hosts sind inzwischen eingebunden. Die Schritte zur Zentralisierung von Automatisierungsprozessen und Orchestrierung ganzer Automatisierungsworkflows werden im SAP-Umfeld aber oft nicht gegangen, da zum Teil ein Knowledge Gap vorhanden ist und zudem auch ein etwas höherer Planungsaufwand erforderlich ist. Das Potenzial sollte allerdings nicht ungenutzt bleiben.
Gerade die neueste Version von Red Hat Ansible Automation Platform bietet hier zahlreiche Optimierungen, die Unternehmen eine entscheidende Entlastung bieten. Dazu gehört eine verbesserte Oberfläche für eine konsistente Benutzererfahrung für Operatoren, Entwickler und Plattform-Administratoren. Ein wichtiges neues Feature ist auch Quick Starts, einer interaktive Schritt-für-Schritt-Anleitungen für einen schnellen Einstieg in wichtige Aufgaben und Funktionen von Red Hat Ansible Automation Platform.
So können neue Nutzer im Unternehmen einfach und schnell in die Verwendung der Plattform einsteigen. Zudem stehen flexiblere Konfigurations- und Installationsmöglichkeiten auf Container-Basis auch für SAP zur Verfügung. Die Integration von silospezifischen Tools ist mit der neuen Version ebenfalls deutlich besser umsetzbar als in der Vergangenheit.
Weitermachen auf halber Strecke
Der Leistungsumfang von Ansible wird dabei kontinuierlich größer – mit inzwischen weit mehr als hundert Content Collections. Zu den neuen
„Out of the Box“-Collections gehören unter anderem erweiterte Funktionen für die optimale Nutzung von Event-Driven Ansible und eine effektivere Zentralisierung von Authentifizierung, Autorisierung und Accounting.
Hinsichtlich Automatisierung ist bei SAP-Anwendern schon einiges erreicht. Niemand sollte aber auf halber Strecke stehen bleiben, sondern die Möglichkeiten von Ansible umfassender nutzen. Idealerweise treffen Unternehmen also schon heute die strategische technologische Grundlagenentscheidung, dass sie die ersten Phasen der Automatisierung verlassen und das Ziel einer End-to-End-Automatisierung verfolgen. SAP-Anwender können sich ein Beispiel nehmen aus der Welt außerhalb SAP, in der dieser Weg oft bereits überaus erfolgreich eingeschlagen wurde.
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