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BTP, Integration Suite, EIC und die KI-Strategie: Use Your Own Data

In einer Welt, in der Unternehmen immer größere Mengen an Daten verarbeiten, steht die intelligente Nutzung im Mittelpunkt der digitalen Transformation. Die BTP, die Integration Suite und EIC sind Schlüsselkomponenten, um eine sichere skalierbare, KI-gestützte IT-Landschaft aufzubauen.
Friedrich Krey, Suse
Hussein Keilani, Fsas Technologies
24. April 2025
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Eine leistungsfähige KI-gestützte Unternehmensarchitektur aufzubauen ist aufwändig und komplex: Daten müssen sicher verarbeitet, Hochverfügbarkeit sichergestellt und Systemausfälle minimiert werden. Für Unternehmen, die eine hybride SAP-Strategie verfolgen und ihre On-prem-Systeme sicher und effizient mit der SAP Cloud und anderen Cloud-Anwendungen integrieren möchten, spielt die SAP Edge Integration Cell (EIC) eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es ihnen, APIs und Integrationsdienste lokal im eigenen Rechenzentrum oder in einer Private-Cloud-Umgebung auszuführen. Ein wesentlicher Vorteil der EIC besteht darin, dass Unternehmen die Kontrolle über sensible Daten und Schnittstellen innerhalb der eigenen Infrastruktur behalten. Gleichzeitig wird der Aufbau von KI-Lösungen unterstützt – sowohl in SAP- als auch in Nicht-SAP-Umgebungen –, sodass sich Innovationen flexibel über unterschiedliche Plattformen hinweg realisieren lassen.

PI-, PO-Nachfolgerin

Die Integration Suite und EIC stellen die strategischen Nachfolgelösungen für die SAP-Middleware-Lösungen SAP Process Integration (PI) und Process Orchestration (PO) dar, deren Wartung 2027 ausläuft. Technologisch basiert die EIC auf modernen, cloudnativen Prinzipien und nutzt Kubernetes sowie Open-Source-Frameworks. Sie ermöglicht die Containerisierung und Orchestrierung von Integrationsdiensten und schafft so eine flexible, skalierbare Laufzeitumgebung innerhalb der privaten Infrastruktur des Unternehmens. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Fähigkeit zur Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks – also dort, wo die Daten entstehen. Durch diese Edge-Verarbeitung können Informationen effizient analysiert und weitergeleitet werden, was die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht und Echtzeitanalysen erleichtert.

Suse hat mit SAP die erste On-prem-Referenzarchitektur für EIC dem Markt zur Verfügung gestellt. Die „Suse Rancher for SAP Applications“-Plattform hat sich zum Ziel gesetzt, die SAP-Anforderungen im Bereich der Containerisierung optimal für den Kunden umzusetzen. Zusammen mit Suse hat Fsas Technologies diese Referenzarchitekturen für SAP EIC auf einer robusten Datenintegration, die auf Verfügbarkeit, Sicherheit und niedrige Latenzen ausgerichtet ist, aufgebaut. Gerade für Unternehmen mit Manufacturing Execution Systems (MES) oder kritischen Echtzeitanwendungen ist es entscheidend, dass Daten jederzeit und sicher on-premises verarbeitet werden.

Datenschutz und Compliance

In Zeiten zunehmender Digitalisierung wird die Integration von Daten über verschiedene Systeme und Plattformen hinweg zu einer zentralen Herausforderung für Unternehmen. Gerade im industriellen Umfeld, wo Produktionsprozesse in Echtzeit gesteuert und Entscheidungen schnell getroffen werden müssen, ist ein reibungsloser und sicherer Datenfluss unerlässlich. Suse nutzt im Rancher Stack die BSI-Zertifizierungen der Suse-OS-Plattformen und die validierte Supply-Chain-Security nach FIPS für den Kubernetes-Teil, um die maximale Sicherheit im Betrieb zu gewährleisten.

Doch genau hier stoßen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Insbesondere bei international agierenden Konzernen ist es entscheidend, dass geschäftskritische Daten nicht unkontrolliert in globale Wissensdatenbanken von Drittanbietern gelangen, sondern lokal verarbeitet werden – nachvollziehbar, geschützt und regelkonform. Gleichzeitig dürfen Integrationsplattformen keine Schwachstelle für die Systemverfügbarkeit darstellen. Ausfälle – ob durch Störungen im Rechenzentrum oder Downtime von Cloud-Diensten – können gravierende Folgen haben, wenn sie zen­trale Geschäftsprozesse lahmlegen. Business Continuity ist daher mehr als ein Schlagwort: Sie ist Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg. Auch die technische Performance spielt eine Schlüsselrolle. In modernen Produktionsumgebungen müssen Systeme in der Lage sein, mit minimaler Latenz auf eingehende Daten zu reagieren. Nur wenn Maschinen und Prozesse in Echtzeit miteinander kommunizieren, lassen sich Effizienz, Qualität und Wirtschaftlichkeit dauerhaft sicherstellen.

Mehr als Middleware

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Unternehmen mehr brauchen als klassische Middleware-Lösungen. Mit der SAP Integration Suite in Verbindung mit der Fsas-Technologies-SAP-EIC-Architektur (Edge Integration Cell) steht Unternehmen eine leistungsfähige Plattform zur Verfügung, die genau auf diese Herausforderungen zugeschnitten ist. Die Architektur ist speziell für den Einsatz in Hy­brid-Cloud-Umgebungen konzipiert – also dort, wo lokale Systeme nahtlos mit Cloud-Anwendungen zusammenarbeiten müssen. Die Lösung vereint Sicherheit, Verfügbarkeit und Echtzeitfähigkeit auf einer gemeinsamen Plattform. Daten können dort verarbeitet werden, wo es aus regulatorischen oder technischen Gründen notwendig ist – lokal, in der Cloud oder hybrid. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von einer standardisierten, wartungsarmen Architektur, die sich flexibel an bestehende IT-Landschaften anpassen lässt.

Fsas Technologies und Suse für SAP

Fsas Technologies bietet mit seinen plattformübergreifenden Serverlösungen und Beratungsansätzen eine zuverlässige Infrastruktur für SAP-Systeme, während Suse als führender Anbieter für SAP-zertifizierte Linux-Umgebungen die technische Basis für hochverfügbare und skalierbare SAP-Plattformen bereitstellt.

SAP auf Linux: Fsas Technologies bietet in Zusammenarbeit mit Suse Lösungen, die SAP-Anwendungen auf Linux-basierten Systemen, insbesondere mit Suse Linux Enterprise Server (SLES), betreiben. Suse gilt als ein führender Anbieter für Linux im Unternehmensumfeld und die Plattform ist speziell für den Betrieb von SAP-Anwendungen optimiert.

SAP auf Kubernetes: Die Partnerschaft umfasst auch Kubernetes, eine Open-­Source-Plattform zur Orchestrierung von Containern. Fsas Technologies und Suse bieten Lösungen, um SAP-Workloads auf Kubernetes zu betreiben. Dies ermöglicht eine hochgradig skalierbare und flexible Infrastruktur, die speziell für moderne, cloudnative Anwendungen geeignet ist.

Cloud und On-prem: Die Lösungen sind sowohl für den Betrieb in der Cloud als auch on-premises geeignet, was Unternehmen ermöglicht, ihre SAP-Infrastrukturen entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen zu skalieren.

Herausforderung Datenintegration

Die Kombination aus Fsas Technologies und Suse bietet bei der Datenintegration einen strategischen Lösungsansatz, der auf konkrete Praxisanforderungen zugeschnitten ist. Im Mittelpunkt stehen dabei Data Intelligence, eine leistungsfähige Systemarchitektur, und der sichere, autonome Einsatz von künstlicher Intelligenz. Ein zentraler Vorteil der Zusammenarbeit liegt in den daten- und applikationsgetriebenen Assessment-Tools, die Fsas Technologies bereitstellt. Mit der LeanIX-SystemInspection erhalten Unternehmen eine detaillierte Analyse ihrer bestehenden IT-Landschaft. Das Tool identifiziert Schwachstellen und Optimierungspotenziale und liefert konkrete Handlungsempfehlungen für die Migration zu S/4 Hana sowie zur Integration in die SAP Business Technology Platform. Ergänzt wird dies durch spezialisierte Plattform-Server-Deployment-Tools, die eine schnelle und reibungslose Bereitstellung neuer SAP-Umgebungen ermöglichen – standardisiert und skalierbar.

Die Kombination aus Fsas Technologies und Suse stellt ausgefeilte Refe­renz­architekturen für SAP EIC (Edge Integration Cell) zur Verfügung. Fsas Technologies liefert dabei eine individuell anpassbare Architektur, die eine reibungslose Verzahnung von Cloud- und On-prem-Datenquellen erlaubt – eine entscheidende Voraussetzung für hybride IT-Strategien. Suse ergänzt diese Infrastruktur mit einer hochperformanten, sicheren Referenzarchitektur, die speziell für SAP EIC optimiert wurde. Das Resultat ist eine zuverlässige, leistungsfähige und gut abgesicherte SAP-Umgebung. Durch den Einsatz von Suse AI, basierend auf der SuseRancher-Plattform, können KI-Modelle lokal gehostet, trainiert und optimiert werden. Künstliche Intelligenz wird dabei auf Basis eigener Unternehmensdaten entwickelt und eingesetzt – unabhängig von externen KI-Diensten oder globalen Datenpools.

Inhouse-KI

Joule bringt generative KI, doch viele Firmen setzen zusätzlich auf eigene, datennahe Modelle. So kann verhindert werden, dass sensible Verhaltensmuster oder historische Daten in öffentliche KI-Modelle überführt werden, und die Unternehmen behalten die volle Kontrolle über ihre Informationen. Damit schaffen Unternehmen die Basis für eine moderne, zukunftssichere SAP-Landschaft. Sie profitieren nicht nur von intelligenter Analyse und automatisierter Bereitstellung, sondern auch von einer Architektur, die den Spagat zwischen Cloud-Innovation und lokaler Kontrolle meistert. Die Business Technology Platform bietet dafür die technologische Grundlage, etwa durch vorgefertigte Services für maschinelles Lernen, Prozessautomatisierung und Analyse. Doch damit KI-gestützte Anwendungen in SAP-Landschaften nachhaltig erfolgreich eingesetzt werden können, braucht es mehr als nur APIs.

Entscheidend ist eine stabile, skalierbare und sichere In­frastruktur – und genau hier kommen Suse und Fsas Technologies ins Spiel. Suse liefert mit dem SAP-zertifizierten Betriebssystem „Suse Linux Enterprise Server for SAP Applications“ die technische Basis für viele SAP-Systeme – darunter auch solche, die eng mit der BTP verzahnt sind. Mit der Container-Management-Plattform Suse AI können SAP-Anwender KI-Anwendungen und Large Language Models (LLMs) direkt in die SAP-Landschaft integrieren – entweder als eigenständige Container-Services oder in enger Verbindung mit den KI-Funktionen der BTP. Die Kombination ermöglicht unter anderem die Analyse großer Datenmengen, die Automatisierung komplexer Geschäftsprozesse oder die Nutzung generativer KI-Modelle zur Entscheidungsunterstützung. Suse schafft damit eine Brücke zwischen SAP-Systemen und modernen KI-Technologien – auf einer Plattform, die hohe Verfügbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit gewährleistet.

Fsas Technologies ergänzt diese technologische Grundlage um strategische Beratung und Infrastruktur. Als SAP Global Partner mit tiefgreifender Expertise in hybriden IT-Architekturen hilft Fsas Technologies Unternehmen dabei, ihre SAP-Landschaft gezielt für KI-Anwendungen fit zu machen. Besonders wichtig: Die lokale Verarbeitung sensibler Unternehmensdaten bleibt gewährleistet. Fsas Technologies ermöglicht es Unternehmen, eigene KI-Anwendungen auf internen Systemen zu entwickeln und zu betreiben – eingebettet in SAP-Prozesse, aber unabhängig von externen Cloud-Diensten. Das stärkt die Datensouveränität.

EIC und BTP

Ein weiterer Vorteil liegt in der engen Verzahnung mit der SAP BTP. Fsas Technologies bietet Referenzarchitekturen für Enterprise Intelligent Connectivity (EIC), die den nahtlosen Datenaustausch zwischen Cloud- und On-premises-Komponenten ermöglichen – eine Grundvoraussetzung für intelligente KI-gestützte Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Zusammenarbeit von Suse und Fsas Technologies zeigt: KI im SAP-Umfeld ist nicht nur eine Frage des Ob, sondern des Wie. Mit stabiler Infrastruktur, offenen Plattformen und klarer strategischer Ausrichtung ermöglichen die beiden Partner eine praxisnahe, sichere und zukunftsfähige KI-Integration in SAP-Systemlandschaften. Unternehmen, die den Einsatz von KI mit der BTP planen, finden in dieser Allianz einen zuverlässigen Wegbereiter. Mit Fsas Technologies und Suse erhalten Unternehmen nicht nur eine robuste Plattform für ihre SAP-Systeme, sondern auch die nötige Flexibilität, um den nächsten Schritt in der digitalen Evolution zu gehen.

Fazit

Mit der Kombination aus Suse und Fsas Technologies werden die aktuellen Architektur-Strategien für eine SAP-Hybrid-­Cloud basierend auf S/4 Hana, BTP und On-premises-Erweiterungen sicher und robust mit jahrelanger Erfahrung angereichert, sodass jede Deployment-Option für den Kunden bestmöglich und individuell umsetzbar ist. Gerade für zukünftige Investitionsentscheidungen ist es wichtig, dass die Partner für Innovation offen sind und diese als Techno­logy Leader vorantreiben.

fsastech.com


Zum Partnereintrag:

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Friedrich Krey, Suse

Friedrich Krey ist Head of SAP Alliances and Partners EMEA Central SUSE Linux GmbH sowie einer unserer geschätzten E3 SAP Community Magazin Kolumnisten.


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Hussein Keilani, Fsas Technologies

Hussein Keilani ist SAP Solutions Business Manager bei Fsas Technologies.


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

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Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

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Donnerstag, 11. Juni 2026

Early-Bird-Ticket

Reguläres Ticket

EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.