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BI von und für SAP – was war, was ist und was kommen wird

Ich habe in meinem letzten Artikel im E-3 Magazin (S.12, September 2016) eine kurze Historie zu SAP und verwendeten BI-Lösungen von Drittanbietern erzählt. Die Erkenntnis, dass sich mittlerweile immer mehr SAP-Anwender zu Microsoft-Frontend-Lösungen hingezogen fühlen, ist nach wie vor gültig. Grundsätzlich hat der gesamte BI-Zug rund um SAP Fahrt aufgenommen und er wird nicht langsamer.
Alfred Grünert, FWI
15. Mai 2017
BI von und für SAP – was war, was ist und was kommen wird
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Folgende drei Tendenzen habe ich für mich isoliert:

Erstens:

SAP BW wird zunehmend an Bedeutung verlieren: Vielleicht ist es Unkenntnis oder selektive Wahrnehmung, aber ich habe SAP BW immer als furchteinflößende, monströse Applikation gesehen.

Nicht falsch verstehen: Ich glaube, dass es für viele zum gegebenen (vergangenen) Zeitpunkt einfach keine Alternativen am Markt gab – was es gab, waren bestenfalls ähnliche Applikations-Monster.

Mit agilen Lösungen, Self-Service-Applikationen, Data Discovery und den sonstigen Schlagworten hatte das aber wenig zu tun. Meine Prognose ist: Wer bis heute noch kein SAP BW im Einsatz hat, wird es auch in keinem wesentlichen Umfang mehr neu einführen.

Unternehmen mit bestehenden Architekturen stehen vor der Herausforderung, wie sie mit der Problematik von Erweiterungen auf Basis dieser Technologie umzugehen haben.

Mein Rat: Bereits jetzt neue Möglichkeiten prüfen und den Ausbau kritisch hinterfragen.

Zweitens:

SAP-DB-Integration wird einfacher: Hier hat SAP zwei entscheidende Themen umgesetzt.

Zum einen ist ab NetWeaver 7.4 ein Abgriff von SAP-Daten über OData realisierbar. Das erfordert zwar das eine oder andere Setting durch den kundigen Administrator, ev. auch die Einrichtung eines eigenen geeigneten OData-Endpunktes, das sind aber (auch finanziell gesehen) Kleinigkeiten im Vergleich zu benötigter Treibersoftware (Theobald, Cubeware …) in der klassischen Datenintegration.

Die zweite Option ist die Migration der bestehenden Datenbank (SQL, Oracle, MaxDB) auf Hana. Ich meine nicht den Umstieg auf S/4, sondern den Betrieb des bestehenden ERP auf Hana.

Mir ist bewusst, dass dies ein substanzielleres Vorhaben ist, das niemand wegen BI allein macht. Die verbesserten Zugriffsmöglichkeiten auf Hana wären ein toller Mitnahmeeffekt aus der DB-Migration.

Drittens:

Eine eigene BI-Datenbank muss nicht immer zwingend sein:  Zugegeben, dies klingt seltsam, wenn ich das als Verfechter von Data-Warehouse-Lösungen schreibe. Dennoch, der Trend geht in Richtung der Verwendung von In-memory-Informationen.

Beide oben genannten Varianten der Datenintegration (OData und Verwendung Hana) bieten sich für die Verwendung von flüchtigen Abfrageergebnissen an.

Eine gute Idee der Verwendung sind Near-Realtime-Informationen, die keinen allzu großen Tabellenkreis im SAP betreffen, eine überschaubare Komplexität in der Abfrage haben und eine überschaubare Menge an Ergebniswerten liefern.

Das sind zwar einige Einschränkungen, dennoch bleibt die Anzahl der vernünftigen Anwendungen relativ groß.

Was daraus folgt

BI-Lösungen für SAP werden einfacher, schneller und agiler: Die Schnelligkeit bezieht sich auf die Nähe zu Realtime, aber auch auf die Geschwindigkeit in der Umsetzung möglicher Applikationen.

Die Einfachheit liegt in der Möglichkeit zum Zugriff. Im einfachsteb Fall benötige ich eine OData-URL von meinem SAP-System und Excel oder Power BI.

Die Agilität bezieht sich vor allem auf die Gestaltungsmöglichkeiten der analytischen Sichten auf meine SAP-Umgebung – ein echter Fortschritt, der schon am Weg ist.

SAP wird offener: Die Möglichkeit über OData ist schon ein erster relevanter Schritt, der mit Hana noch konsequenter in Offenheit der Lösung umgesetzt wird. SAP wird tatsächlich einfach les- und analysierbar.

BI-Lösungen von SAP- und Non-SAP-Anbietern werden faktisch gleichgestellt: Es gibt keine Unterscheidung in Schnittstellenprotokolle für SAP- und Non-SAP-BI-Produkte mit den neuen Zugriffsmöglichkeiten über OData und Hana.

Fazit:

Vieles was war, hat weiterhin seine Berechtigung – vor allem der klassische Data-Warehouse-Ansatz.

Dennoch, wer zukünftig ausschließlich auf den alten Pfaden wandelt, wird zunehmend auf Effizienz seiner Lösungsmöglichkeiten verzichten müssen und manche neueren Ansätze und Erweiterungen wie Machine Learning oder Realtime Analytics gar nicht mehr zum Einsatz bringen können.

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Alfred Grünert, FWI

Als ehemaliger Geschäftsführer von On_next ist Alfred Grünert heute Leiter der Business Unit BI bei FWI.


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