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SAP beabsichtigt Börsengang von Qualtrics

Kurz vor der Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2020 hat SAP bekannt gegeben, dass sie den Börsengang von Qualtrics in den USA beabsichtigt.
E-3 Magazin
23. Oktober 2020
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SAP beabsichtigt, Mehrheitsaktionär von Qualtrics zu bleiben. Der Börsengang hat als vorrangiges Ziel, Qualtrics zu stärken und damit das volle Marktpotenzial von Experience Management besser auszuschöpfen. Diese größere Unabhängigkeit soll Qualtrics in die Lage versetzen, innerhalb des SAP-Kundenstamms und weit darüber hinaus erfolgreich zu wachsen.

„Die Übernahme von Qualtrics durch SAP ist ein großer Erfolg, sie hat mit Cloud-Umsatzwachstum von über 40 Prozent im Jahr 2019 alle Erwartungen übertroffen. Dies zeigt das herausragende Leistungsvermögen des aktuellen Setups“, sagte Christian Klein, Vorstandssprecher der SAP.

Im zweiten Quartal 2020 wuchsen die Erlöse im Segment Qualtrics um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 168 Millionen Euro (währungsbereinigt bedeutet dies einen Anstieg um 32 Prozent). Etsy, Blue Cross and Blue Shield of Alabama, Kendra Scott Design, Tableau und andere Unternehmen haben sich im zweiten Quartal für Qualtrics entschieden.

Weiters erklärt Klein: „Wir sind gemeinsam zum Schluss gekommen, dass ein Börsengang die besten Chancen für Qualtrics bietet, das Wachstum der Kategorie Experience Management weiter zu beschleunigen, näher am Kunden zu agieren, eine eigene Akquisitionsstrategie zu verfolgen und weiter attraktiv für die besten Talente zu sein.

SAP bleibt auch nach einem Börsengang der größte und wichtigste Go-to-Market- und Entwicklungspartner von Qualtrics. Gleichzeitig erhält Qualtrics eine größere Unabhängigkeit, um mit Partnerschaften ein eigenes Ökosystem für Experience Management aufzubauen.“

Als Teil des SAP-Cloud-Portfolios hat Qualtrics schon bisher weit selbstständiger operiert als zuvor akquirierte Unternehmen von SAP. Der Gründer Ryan Smith und das derzeitige Managementteam leiten Qualtrics auch künftig. Doch was ist mit der Integration in SAPs Kernsysteme?

Christian Klein versichert: „Es gibt keine Nachteile, da wir Qualtrics weiter in unsere Strategie des Intelligent Enterprise einbetten werden. Im Rahmen unserer Produktstrategie haben wir uns neben dem Human Experience Management vier weitere Kategorien ausgedacht, die wir in den nächsten Quartalen auf den Markt bringen werden und die wir auch gemeinsam verkaufen werden. Es gibt also keine Veränderung durch den teilweisen Börsengang.“

Auch Ryan Smith, Gründer und CEO von Qualtrics, beteuert: „Wenn überhaupt, dann intensivieren wir unsere Partnerschaft dadurch. SAP hat wirklich eine phänomenale Arbeit geleistet, um die Gründer und das ursprüngliche Team von Qualtrics hierzubehalten, was all dies erst möglich macht.“

SAP hält derzeit 100 Prozent der Aktien von Qualtrics. Es besteht keine Absicht, diese Mehrheitsbeteiligung auszugliedern oder anderweitig zu veräußern. Ryan Smith beabsichtigt, der größte Einzelaktionär seiner Firma zu werden. SAP bleibt engster und wichtigster Innovations- sowie Go-to-Market-Partner von Qualtrics.

Eine endgültige Entscheidung über den Börsengang, die Konditionen und den Zeitplan steht noch aus und ist abhängig vom Marktumfeld.

Während eines Analysten-Webcast zu den Ergebnissen des Halbjahres und des zweiten Quartals 2020 betonte CFO Luka Mucic: „Was die Größenordnung des Börsengangs betrifft, so wissen wir es ehrlich gesagt noch nicht genau. Ich meine, wenn Sie die Benchmark betrachten, die für US-Tech-IPOs typisch ist – sie schwebt bei einer Rate von irgendwo zwischen zehn und 15, vielleicht eine Stufe darüber.

Und wir werden nicht meilenweit davon entfernt sein. Es ist also klar, dass die SAP auch nach dem Börsengang die klare Mehrheit der Aktienanteile halten wird. Was die Verwendung der Erlöse betrifft, verfolgen wir hier zwei Hauptziele. Erstens wollen wir sicherstellen, dass Qualtrics gut kapitalisiert wird, sodass sie ihre Investitionspläne verfolgen und die Chancen, die sich auf dem Markt bieten, richtig nutzen können.

Aber wir erwarten natürlich auch, dass nach Erfüllung dieses Zwecks Erlöse an SAP fließen werden. Und diese Erlöse werden wir zur Förderung unserer eigenen strategischen Wachstumsprioritäten verwenden, sei es organisch oder vielleicht auch durch selektive M&A-Aktivitäten. Und was den Zeitpunkt einer Börsennotierung betrifft, so ist das wirklich etwas, was wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren können.“

SAP wird als Mehrheitsaktionär Qualtrics weiterhin vollständig konsolidieren. Es sind daher keine Auswirkungen der Transaktion auf die finanziellen Ziele von SAP für 2020 oder darüber hinaus zu erwarten.

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