IoT und E2E
Das Unternehmen TiSC ist die aktuelle Antwort auf eine digitale Transformation, die durch Industrie 4.0, IoT, Suite on Hana, S/4 und letztendlich die Hana Cloud Platform angetrieben wird. Das Unternehmen ist noch nicht einmal ein Jahr jung.
Die handelnden Personen haben jedoch teils jahrzehntelange Erfahrung im ERP-Geschäft und der SAP-Community: Michael Schuster, Vorstandsvorsitzender der TiSC AG und Mitbegründer von GIB, Dr. Myriam Jahn, TiSC-Vorstandsmitglied, Nadine Rahman, TiSC-Vorstandsmitglied, Markus Fresslé, TiSC-Vorstandsmitglied und Qosit-Firmengründer, sowie Dr. Thomas May, TiSC-Vorstandsmitglied und IFM-Geschäftsführer.
TiSC steht im IoT- und Industrie-4.0-Bereich für End-to-End-Prozesse (E2E).
„Der Weg vom Sensor ins ERP wird für unsere Kunden schon bald greifbare Realität sein.“
Die Themen sind somit durch Sensorik, Automatisierung sowie Logistik und Disposition vorgegeben. Die Basis wird sowohl on-premise als auch Cloud Computing sein, das primär durch die SAP’sche Hana Cloud Platform realisiert wird.
TiSC-Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender Michael Schuster betont auf Seite 60 dieser E-3 Coverstory:
„Das Kerngeschäft der GIB ist und bleibt das Dispo-Cockpit. Es gilt auch weiterhin mit der größten Priorität dieses Geschäft weiterzuentwickeln und auszubauen.“
Das Internet der Dinge mit den zu erwartenden Millionen von Sensoren wird viele theoretische Geschäftsprozesse und -modelle in Produktion und Logistik in die Praxis überführen: Die Werkzeuge für die digitale Transformation entstehen jetzt bei den SAP-Partnern und der SAP selbst.
Zwar ergibt sich je nach Branche und Unternehmensgröße ein unterschiedliches Umsetzungstempo, doch fast drei Viertel der von Telekom Deutschland Ende 2016 befragten Unternehmen bewerten die Digitalisierung als bedeutend für ihre Firma und Branche. Nahezu die Hälfte realisiert bereits einzelne Transformationsprojekte, 27 Prozent haben eine übergreifende Digitalisierungsstrategie.
Den mittelständischen Unternehmen sind die Vorteile bekannt: 53 Prozent versprechen sich mehr Innovationskraft, 54 Prozent wollen sich neue Kunden und Märkte erschließen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Mittelstand mit der Digitalisierung schon deutlich weiter ist, als vielfach angenommen wird.
Ein Erfolgsrezept für die mittelständischen Unternehmen war es seit jeher, neue Herausforderungen anzunehmen und sich flexibel anzupassen. Das zeigt zum Beispiel die frühe Automatisierung in der vom Mittelstand geprägten produzierenden Industrie.
Auch die Globalisierung haben die meisten Firmen erfolgreich gemeistert. Für sie ist die Digitalisierung also ‚nur‘ eine weitere Etappe der Veränderung.“
Der Firmenverbund TiSC AG (siehe auch Seite 60) steht für Automatisierung und Internationalisierung.
Automatisierung & Kybernetik
Sensoren und die Vision einer E2E-Lösung von der Fabrik übers Lager ins ERP – also die Verbindung von Blue Collar Worker und White Collar Worker – sind nicht Selbstzweck, sondern Ausdruck einer notwendigen Automatisierung. Produktion, Logistik, SCM und ERP brauchen eine neue Kybernetik.
Dieser Begriff leitet sich aus dem Altgriechischen ab und steht für die Steuermannskunst, also das Beherrschen und Lenken komplexer Prozesse.
Im alten Griechenland galt es als hohe Kunst, ein Schiff sicher durch den Sturm ohne Beschädigung und Verlust in den Hafen zu bringen.
Wikipedia:
„Kybernetik ist nach ihrem Begründer Norbert Wiener die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen und wurde auch mit der Formel ,die Kunst des Steuerns‘ beschrieben.
Der Begriff als solcher wurde Mitte des 20. Jahrhunderts nach dem Vorbild des englischen cybernetics ‚Regelungstechniken‘ in die deutsche Sprache übernommen.
Der englische Begriff wiederum ist ein Kunstwort, gebildet aus dem substantivierten griechischen Adjektiv κυβερνητικός ‚steuermännisch‘, das sich aus den entsprechenden Subjektiven κυβερνήτης ‚Steuermann‘ und κυβέρνησις ‚Leitung‘, ‚Herrschaft‘ ableitet.“
Digitalisierung ist Chefsache
Aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Automatisierung gehören laut der Telekom-Deutschland-Studie 2016 Industrieunternehmen zu den digitalen Vorreitern. Es folgen die professionellen Dienstleister, die ihren Kunden sogar bereits digitale Produkte anbieten können.
In der Baubranche ist der Wunsch nach mobilem Datenzugriff ein wichtiger Motivator. Obwohl vor allem der Handel durch große Player wie Amazon, Zalando & Co. unter erheblichem Wettbewerbsdruck steht, kann er zu den Schrittmacher-Branchen Industrie oder Dienstleister noch nicht aufschließen.
Digitalisierung ist Chefsache: Die Telekom-Studie zeigt auch, dass es noch diverse Barrieren gibt. So befürchten 41 Prozent der Befragten hohe Investitionskosten; 36 Prozent sorgen sich wegen zusätzlicher IT-Sicherheitsrisiken.
„Schon das Thema Investitionskosten macht Entscheidungen rund um die Digitalisierung zur Chefsache. Zudem wird der Geschäftserfolg künftig immer stärker mit dem Umsetzungsgrad korrelieren. Daher müssen Geschäftsführer die Treiber sein“
So zeigt sich im Index bei den Top-Digitalisierern schon jetzt ein deutlicher Zusammenhang zwischen Transformation und Profitabilität.
In 63 Prozent der befragten Betriebe ist die Digitalisierung Chefsache, als starker Treiber agiert – vor allem in größeren Unternehmen – zudem die IT-Abteilung.
Das Tempo der digitalen Transformation ist sehr unterschiedlich. Was daran liegt, dass nicht alle Aspekte der Digitalisierung für alle Firmen gleich interessant sind.
Eine Firma mit drei Mitarbeitern etwa braucht nicht zwingend eine Collaboration-Plattform – der Austausch klappt beim (analogen) Kaffee mindestens genauso gut.
Ein anderer, vielleicht wichtigerer Grund ist aber, dass die Firmen noch viel mehr von- und untereinander lernen müssen.
In 63 Prozent der von Telekom Deutschland befragten Betriebe ist die Digitalisierung Chefsache. Und das muss auch so sein.
Digitale Transformation ist nicht irgendein neues Software-Update. Es ist eine strategische Neuausrichtung, ja ein neues Denken. Der Unternehmer, der Geschäftsführer müssen sie treiben, sonst wird es ganz schwierig.
Die Geschäftsführung ist für die Steuermannskunst verantwortlich. Neben Konsolidierung, Harmonisierung und Automatisierung kommt nun die Kybernetik hinzu.
TiSC verfügt über die Hard-, Soft- und Brainware, die Automatisierung und Kybernetik in Produktion und Logistik umzusetzen.
Eine kontinuierliche Digitalisierung neuer Geschäftsprozesse und -modelle scheint hier wichtig zu sein: Laut einer IDC-Studie im Auftrag der SAP achtet der Mittelstand bei der Einführung neuer Technologien vor allem auf einen unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb.
Dafür nehmen Unternehmen verspätete Vorteile in Kauf: Nur ein Drittel der Entscheidungsträger sieht in kurzfristig verbesserten Prozessen den Hauptaspekt bei der Investition in neue Technologien.
Etwa die Hälfte der KMU in Deutschland bevorzugt eine schrittweise, aber möglichst einfache Implementierung neuer Lösungen. Im Vergleich dazu setzen nur zehn Prozent der KMU auf umfangreichere Projekte mit schnellen Prozessverbesserungen.
Zwei Fünftel favorisieren einen Mix aus kurz- und langfristigen Lösungen.
„Die Studie zeigt, dass der deutsche Mittelstand nach neuen Lösungen sucht, mit denen sich der digitale Wandel weiter vorantreiben lässt.
Die Unternehmen setzen dabei auf sehr durchdachte Lösungsmodelle, die eher langfristige und nachhaltige Effekte erzielen.
Wer heute einen Wettbewerbsvorteil erkämpfen will, muss in die existierende IT-Infrastruktur investieren. Nur so bleiben Mittelständler konkurrenzfähig zu großen Konzernen“
Integrated Business Planning
IoT und Industrie 4.0 können nur in einem digitalisierten E2E-Prozess erfolgreich implementiert werden. Und zu IoT/E2E gehört auch eine integrierte Planung.
„Hier muss man ganz klar das Thema IBP hervorheben. Allerdings nicht zwingend in Form der IBP-Lösung der SAP, sondern eher in dem Bewusstsein unserer Kunden und Interessenten in puncto Relevanz einer integrierten Planung.
Seit Jahren vertreiben wir mit unserem Dispo-Cockpit eine Suite zur Optimierung der logistischen Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Angefangen von der Absatzplanung über die Bestandsplanung hin zur Produktionsplanung. Allerdings nutzten unsere Kunden eher die einzelnen Module, um den Absatz und unabhängig davon den Bestand und die Produktion zu planen. Also eher das Optimieren in Silos.
Mit der neuen Lösung der SAP, der IBP, schafft die SAP ein tiefes Verständnis für das Auflösen der Silos und die Notwendigkeit einer integrierten Planung über Abteilungsgrenzen hinweg.
Das kommt uns klar zugute und ist sicher der Megatrend der nächsten Jahre.“
Rund 60 Prozent der DACH-Unternehmen beurteilen die strategische Planung der digitalen Agenda jedoch als eine sehr facettenreiche Aufgabe, für die es eine Vielzahl von Kompetenzen braucht, die im eigenen Unternehmen wirtschaftlich nicht abzubilden sind.
Das ist das Ergebnis der CSC-Studie „Digitale Agenda 2020“, die im Juni 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurde.
TiSC ist demnach auf dem richtigen Weg: Wenn es vor diesem Hintergrund um die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern geht, sehen sich die Manager bei Digitalisierungsvorhaben recht gut aufgestellt.
Nur knapp jedem Fünften fehlen hauseigene Ansprechpartner als Schnittstelle, um mit externen Partnern zusammenzuarbeiten.
Eine Ausnahme bildet allerdings die Lage in Österreich. Hier bemängelt rund jeder dritte Manager, dass Mitarbeiter für externe Kooperationen fehlen.
Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland:
„Das Tempo des digitalen Wettbewerbs in Deutschland, Österreich und der Schweiz fordert eine konsequente Umsetzung der digitalen Agenda in den Unternehmen“
„Wie die Praxis zeigt, braucht es dabei ein enges Zusammenspiel von interner und externer Kompetenz, um die digitalen Chancen für das eigene Geschäftsmodell zügig zu erschließen.“
Wie wird demnach das Zusammenspiel bei TiSC mit den Unternehmen GIB, Qosit und IFM aussehen? Gibt es Synergien?
„Hier sind drei unterschiedliche Unternehmen an einem Tisch zusammengekommen, die jedes für sich absolute Spezialisten auf ihrem Themengebiet sind“
erklärt Björn Dunkel im Gespräch mit E-3 Chefredakteur Peter Färbinger.
„Die Synergien sind schier unendlich und führen am Ende für unsere Kunden zu einer einzigartigen Konstellation.
Einer ganzheitlichen Lösung vom Sensor über die Infrastruktur bis hin ins SAP, und das alles aus einer Hand“
ergänzt der GIB-Geschäftsführer.
Mit 52 Prozent glaubt über die Hälfte der Firmenchefs, in fünf Jahren gäbe es ihr Unternehmen in seiner derzeitigen Form vermutlich nicht mehr.
Grund dafür sind die Folgen der digitalen Revolution. Das ist ein Ergebnis einer weltweiten Studie von Fujitsu.
Während sich nahezu alle darüber im Klaren sind, dass ihr Unternehmen bereits von der Digitalisierung beeinflusst wird und sich daran auch so schnell nichts ändert, glauben 92 Prozent, dass sie sich noch wesentlich besser darauf einstellen müssen.
Immerhin zwei Drittel sind der Überzeugung, dass sich ihre jeweilige Branche bis 2021 entscheidend verändern wird.
„Wir haben in den vergangenen zehn Jahren die GIB zum Pseudonym für mittelstandsgerechte Softwarelösungen zur Optimierung logistischer Prozesse auf SAP-Basis aufgebaut“
betont Björn Dunkel.
„Die Marke GIB wird selbstverständlich fortbestehen und darüber hinaus weiter gestärkt. Auch sind wir schon seit 2005 mit SAP auf Basis NetWeaver als Entwicklungsplattform als Partner aufgestellt.
Eventuell wird sich der Partnerstatus einer GIB in den kommenden Jahren verändern, aber GIB ist und bleibt auch gegenüber den Partnern komplett eigenständig.
In fünf Jahren sehe ich die GIB in vielen Ländern dieser Welt etabliert Lösungen verkaufen, die neben der klassischen Optimierung der logistischen Prozesse einen nicht unwesentlichen Anteil sensorgesteuerter Dienste im Umfeld Predictive Maintenance und Shop Floor Integration bereitstellen.“
IoT & Industrie 4.0
SAP hat ein Programm für ihr Portfolio rund um die Lösungen für das Internet der Dinge vorgestellt, das Kunden helfen soll, in die neue Welt intelligenter Geräte einzusteigen, Personen und Prozesse zu verknüpfen und einen klaren Geschäftsnutzen zu realisieren.
Das IoT-Portfolio SAP Leonardo bündelt Big-Data-Anwendungen und Konnektivität zu einem geschäftsbereichsübergreifenden Paketangebot mit Anwendungsszenarien für vernetzte Produkte, Anlagen und Infrastruktur bis hin zu Fuhrparks, Märkten und Personen.
Vor Kurzem hatte SAP bereits angekündigt, in den nächsten fünf Jahren zwei Milliarden Euro in IoT zu investieren. Somit befindet sich TiSC auf dem richtigen Weg der SAP-Community.
Die neue Firmenkonstruktion entspricht exakt dem von SAP vorgegebenen Megatrend.
Dr. Tanja Rückert’ subtitle, Executive Vice President für Digital Assets & IoT bei SAP:
„Bei der Vision ,Things to Outcomes‘ geht es um neue Geschäftsprozesse wie Industrie 4.0, neue Geschäftsmodelle sowie neue Arbeits- und Lebensmodelle“
„Mit SAP Leonardo verbinden wir einerseits Dinge mit Geschäftsprozessen und machen diese damit unmittelbar und proaktiv. Andererseits bringen wir auch Dinge und Menschen zusammen, damit sie dank erweiterter Intelligenz und autonomer Systeme effizienter arbeiten können, Mit dem IoT-Portfolio SAP Leonardo lösen wir unser Versprechen ein, Kunden besonderen Mehrwert durch IoT-Innovationen zu bieten.“
Wie gut ist somit SAP im IoT- und Industrie-4.0-Umfeld aufgestellt?
Dazu meint Björn Dunkel:
„Mit der Hana Cloud Platform ist der Weg geebnet für alle erdenklichen Lösungen im Umfeld Industrie 4.0 und IoT, allerdings wird es hier auch einen großen Teil an Lösungen von Partnern benötigen, die auf dieser Plattform entwickelt werden, um mittelstandsgerechte Lösungen anbieten zu können. Also eine Spielwiese für Partner wie GIB. Allerdings wird nicht jede Industre-4.0- und IoT-Lösung den Umweg über die HCP nehmen müssen. Wir werden auf Basis von SAP ERP und S/4 auch Lösungen im Core schaffen!“
Mit dem neuen IoT-Programm sollen Unternehmen Anwendungsfälle schneller identifizieren und validieren können. Sie werden dabei von Geschäftsbereichs- und Branchenexperten von SAP und den Partnern wie TiSC beraten.
Das Programm setzt sich aus mehreren Phasen zusammen und nutzt die Design-Thinking-Methode (unter anderem auf den GIB SuccessDays 2016 vorgestellt), um die IoT-Innovationen an die Strategien und Ziele der Kunden anzupassen – in machbaren Schritten und mit klarer Wertschöpfung.