

Agentenbasierte KI-Systeme bergen laut einer aktuellen Studie des Capgemini Research Institute ein wirtschaftliches Potenzial von bis zu 450 Milliarden US-Dollar bis 2028. Dieses Wachstum basiert vor allem auf Umsatzsteigerungen und Effizienzgewinnen. Der größte Mehrwert entsteht, wenn Menschen aktiv eingebunden bleiben.
Autonome KI-Agenten
Das Vertrauen in vollständig autonome KI-Agenten ist innerhalb eines Jahres von 43 auf 27 Prozent gesunken – Gründe sind Datenschutz- und Ethikbedenken. Dennoch erwarten Unternehmen, dass KI-Agenten in den nächsten drei Jahren in den meisten Geschäftsprozessen eine Rolle spielen werden. Führungskräfte rechnen bei erfolgreicher Mensch-KI-Zusammenarbeit mit einer 65-prozentigen Steigerung wertschöpfender Aufgaben, einem Kreativitätszuwachs von 53 Prozent und einer Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit um 49 Prozent.
Bisher haben nur 2 Prozent der Unternehmen KI-Agenten vollständig skaliert. Knapp ein Viertel testet in Pilotprojekten, 14 Prozent befinden sich in der Implementierung. 93 Prozent der Entscheider sehen in der Skalierung innerhalb von zwölf Monaten einen Wettbewerbsvorteil – fast der Hälfte fehlt aber eine Umsetzungsstrategie.
Datenreife entscheidend
Der erwartete Mehrwert hängt stark vom Reifegrad ab: Unternehmen mit skalierten Implementierungen könnten in den nächsten drei Jahren durchschnittlich 382 Millionen US-Dollar gewinnen, andere nur rund 76 Millionen US-Dollar. Kurzfristig werden KI-Agenten vor allem im Kundenservice, in der IT und im Vertrieb eingesetzt, mittelfristig auch in Betrieb, Forschung und Entwicklung sowie Marketing. Herausforderungen bestehen bei Infrastruktur und Datenreife: 80 Prozent verfügen nicht über eine ausgereifte KI-Architektur, weniger als 20 Prozent über hohe Datenreife. Datenschutz (51 Prozent), algorithmische Verzerrungen und mangelnde Erklärbarkeit bremsen zusätzlich – oft ohne ausreichende Gegenmaßnahmen.
„Das Potenzial von KI-Agenten ist enorm. Entscheidend sind strategische Neuausrichtung, Ethik und Sicherheit sowie eine Organisation, die Mensch-KI-Zusammenarbeit fördert“, betont Philipp Wagner, Vice President bei Capgemini Invent Deutschland. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem klaren Fokus auf Ergebnissen und der Neugestaltung von Prozessen mit einem AI-first-Mindset. Vertrauen in KI entsteht durch verantwortungsbewusste Entwicklung – mit Ethik und Sicherheit als Grundpfeilern. Gleichzeitig müssen Unternehmen so organisiert werden, dass eine effektive Mensch-KI-Zusammenarbeit möglich ist – mit dem Ziel, menschliche Urteilsfähigkeit zu stärken und bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.“
