Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Workday HR und SAP ERP

Eine umfassende Betriebsführung und Organisation beruhen in der mittelständischen Wirtschaft oft auf Software von SAP. Für ausgewählte Themenfelder wie die Personalplanung und HR gibt es eine Alternative von Workday.
E3-Magazin
30. Januar 2025
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Traditionell hat der Bereich HR und HCM bei den SAP-Bestandskunden eine Sonderstellung. Offensichtlich ist HR ein Bestandteil einer ERP-Suite und auch SAP bietet hier seit über fünfzig Jahren entsprechende Lösungen. Weil aber die technischen und organisatorischen Anfor­de­rungen für moderne Aufbau- und Ablauforganisationen in den vergangenen Jahren starken Veränderungen unterlagen, verlangen die SAP-Bestandskunden nach neuen Antworten: Als Cloud-only-Anbieter mit umfassendem HR-, Finanz- und KI-Wissen wurde Workday zu einem führenden Softwarelieferanten in der SAP-Community. Mit Alexandra Hartung, Head of Medium Enterprise Germany bei Workday, Ana Mislitchi, Head of Value Management EMEA bei Workday, und Sebastian Rüting, Territory Vice President Continental bei Workday-Partner Kainos, führte E3-Chefredakteur Peter Färbinger ein Gespräch am virtuellen runden Tisch als YouTube-Videostream.

Den Videostream des Round Table gemeinsam mit Workday und Kainos gibt es kostenfrei auf dem E3-YouTube-Kanal.

HR-Round-Table

Im Folgenden gibt es eine Zusammenfassung des E3-Videostreams, der im Original kostenfrei auf dem E3-YouTube-Kanal abrufbar ist. Thema ist das Personalmanagement, die Auswirkungen auf Finanzen und auch ein wenig das Controlling im Mittelstand. Im deutschsprachigen Raum gibt es viele Hidden Champions und die Herausforderungen im Personalbereich sind in jeder Hinsicht groß. Im E3-Gespräch geht es um Work-Life-Balance, aber auch um Implementierung, Technik, Finanzierung und das Zusammenspiel von Workday mit dem SAP-System.

Die SAP-Community blickt über den Tellerrand und evaluiert auch andere innovative Cloud-Lösungen. Dazu gehört Workday. Viele Wirtschaftsbetriebe aus dem Mittelstand haben im Finanzbereich oder in der Buchhaltung ein SAP-System stehen. Der Systemwechsel auf das Cloud Computing hat neue Organisationsformen ermöglicht und hervorgebracht. Workday als Cloud-only-Anbieter ist damit zu einem wichtigen Partner der SAP-Community geworden.

Im aktuellen Gespräch wird der Fokus auf den Mittelstand gerichtet. Also nicht auf die ganz großen SAP-Bestandskunden, die Workday im HR-Bereich im Einsatz haben. Gibt es da Besonderheiten? Unterscheidet Workday zwischen der großen Industrie, den DAX-Unternehmen, und dem Mittelstand in der DACH-Region? Gibt es Unterschiede zwischen dem Mindset im Mittelstand und bei Großkunden? „Die Antwort ist ja und nein.

Beides“, meint ­Alexandra Hartung. „Denn wenn wir auf die Unternehmensgröße blicken, dann ist es das Leistungsspektrum, was wir über die angesprochene HR-Suite, aber auch die Finance-Lösungen bieten. Wir bieten unseren mittelständischen Kunden den vollen Umfang der Lösungen, genauso wie den Großkunden. Und das ist tatsächlich auch etwas, was unsere mittelständischen Kunden sehr schätzen. Im Vergleich zu reinen mittelständischen Lösungsanbietern sagen sie oft: Wir partizipieren an den Innovationen, vielleicht im Bereich künstliche Intelligenz, Digitalisierung – Angebote in diesem Bereich, die die Großen viel stärker vorantreiben können, als es ein kleinerer Mittelständler kann. Und wir können daran auf der gesamten Workday-Plattform partizipieren.“

Alexandra Hartung betont im E3-Gespräch aber auch Unterschiede, wie Workday diese HR-Gesamtlösung dann den mittelständischen Kunden zur Verfügung stellt. „Da agieren wir im Mittelstandsteam auch anhand von Paketen, um eine bessere Verdaubarkeit zur Verfügung zu stellen“, erklärt die Workday-Managerin. Denn in dieser Unternehmensgröße braucht es vielleicht zu Beginn nicht sofort die gesamte Suite, sondern es ist erst einmal wichtig, ein Fundament herzustellen – ein Einstiegs­paket sozusagen, mit dem dann weitergewachsen und skaliert werden kann, entsprechend den unternehmensspezifischen Anforderungen.

Branchen und Lösungen

Gibt es branchenspezifische Unterschiede? Beispielsweise hat Workday eine Lösung im Bereich Professional Services Automation speziell für die Dienstleistungsbranche. Ein Element, das in diesen Unternehmen zur Anwendung kommt, ist die Projektorganisation und -verwaltung. Der HR-Bereich profitiert hier nachhaltig, wenn die Skills der Mitarbeiter zielorientiert und effizient eingesetzt werden. Die Projektzeiten sollten automatisch erfasst werden und an den Finanzbereich übergeben werden: Wie werden die Projekte abgerechnet? „Und das ist ein Lösungsbaustein, den wir speziell in der Dienstleistungsbranche zur Verfügung stellen“, erklärt Alexandra Hartung. Insbesondere auch in mittelständischen Unternehmen. Das ist ein Top-down-Ansatz. Wenn Workday die Erfahrung aus der Großindustrie bei DAX-Unternehmen nimmt, wo diese Implementierungen seit vielen Jahren existieren, dann fließt ein wenig Erfahrung und Know-how auch in den Mittelstand ab.

Workday ist eine Enterprise-Plattform, die Unternehmen bei der Verwaltung ihrer wichtigsten Assets – ihrer Mitarbeiter und der Finanzen – unterstützt. Die Workday-Plattform basiert auf künstlicher Intelligenz, die Kunden dabei hilft, ihre Mitarbeiter zu fördern, ihre Arbeit zu optimieren und ihr Unternehmen immer weiter voranzubringen. Workday wird von mehr als 10.500 Unternehmen weltweit und branchenübergreifend eingesetzt – vom Mittelstand bis hin zu mehr als 60 Prozent der Fortune 500. Das Geschäftsmodell von Workday basiert unter anderem auf einer starken und erfolgreichen Partner-Community. Ein Implementierungspartner ist Kainos.

Im E3-Gespräch ist Sebastian Rüting, Territory Vice President Continental von Kainos, anwesend. „Kainos kennt man vielleicht nicht als den großen Brand. Deswegen: Wir sind ein IT-Beratungshaus aus dem schönen Nordirland mit 3000 Mitarbeitern, inzwischen global. Wir sind ein spezialisierter Workday-Partner. Das heißt, wir haben uns wirklich darauf fokussiert. Mit über 1000 Beratern, die alle zertifiziert sind, wickeln wir die Implementierung entsprechender Größenordnung an. Und entsprechend hier auch für den Mittelstand nach dem sogenannten Launch-Ansatz“, erklärt Sebastian Rüting in der E3-Runde.

Welche Lernkurven oder welche Erkenntnisse kommen aus den Workday-Großprojekten? Genau das ist der Punkt, den Kainos immer wieder miteinbringt. „Wir starten nirgendwo auf der grünen Wiese, sondern mit vorkonfigurierten Systemen“, betont Sebastian Rüting. „Das heißt, Geschäftsprozesse sind bereits vorhanden, wir haben ein Rollenkonzept mit dabei. Und diese Ansätze bringen wir für den Mittelstand mit, sodass es einfacher wird, eine Implementierung entsprechend auch vorzunehmen.“

Integration und Schnittstellen

Interessant erscheint für zukünftige Workday-Anwender der einfache Zugang zum System, wie es Sebastian Rüting beschreibt: „Das Schöne ist, dass wir gar nicht diese große Unterstützung brauchen. Der Vorteil auf der Workday-Seite ist, dass wir innerhalb von Workday gar keine Integration brauchen. Alle Funktionsbereiche können direkt nahtlos miteinander reden. Wir müssen jetzt einfach nur noch sehen, wie bekommen wir die richtigen Datenschlüsse nach außen – also raus aus Workday, aber auch natürlich in Workday wieder rein. Und das ist ein Punkt, an dem auch wir nirgendwo auf der grünen Wiese starten. Workday hat schon sehr viel Vorarbeit dort geleistet. Das bedeutet, wir starten mit vielen Konnektoren, die wir als Basis nehmen können, um Systeme anzubinden.“

SAP-Integration ist natürlich ein wenig schwieriger, weiß Sebastian Rüting aus seiner beruflichen Praxis, aber es gibt wieder einen Connector auf der Workday-Seite, der für das Mapping und den Abgleich der Felder entsprechend bis zu 80 Prozent die manuellen Arbeit abnimmt. Das heißt, dass eingehend und ausgehend die Systeme direkt angebunden werden können. Ob das jetzt ein simpler Connector zu einem Active Directory oder ein Single-Sign-On ist, es funktioniert nahtlos.

Ana Mislitchi, Head of Value Management EMEA bei Workday, ergänzt die Aussage bezüglich des Zielpublikums und der Partnerschaft für eine einfache Installation: „Bei Workday definieren wir den Mittelstand anhand der Mitarbeiteranzahl: Unternehmen mit bis zu 3500 Mitarbeitenden zählen dazu. Umsätze spielen dabei keine Rolle, anders als bei manchen anderen Anbietern. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie Kainos ist dabei sehr eng abgestimmt. Bereits vor Vertragsabschluss arbeiten wir eng zusammen, um die Herausforderungen des Unternehmens zu verstehen und die beste Lösung zu finden.“

Workday-Partner-Community

Kainos übernimmt in der Regel die Implementierungsarbeit vor Ort. Dabei sorgt Workday, dass die Teams während der gesamten Implementierungsphase involviert bleiben. Nach dem Go-live betreut das Workday-Customer-Success-Team die Kunden weiterhin langfristig. „Wichtig ist uns vor allem, dass die Unternehmen den Mehrwert unserer Lösungen wirklich realisieren und nicht nur die Software besitzen“, betont Ana Mislitchi, Head of Value Management EMEA bei Workday.

Workday-Managerin Alexandra Hartung ergänzt: „Das ist ein entscheidender Punkt. Workday hilft Unternehmen, ihre Personalstrategie besser an den Unternehmenszielen auszurichten. Beispielsweise können wir Fachkräfte schneller rekrutieren oder strategische Entscheidungen, wie Standortverlagerungen, effizient unterstützen.“ Das zentrale cloudbasierte Datenfundament von Workday ermöglicht es, fundierte Entscheidungen in Echtzeit zu treffen und Prozesse insgesamt agiler zu gestalten. „Es ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch, wie wir den HR-Bereich strategisch als Werttreiber positionieren“, weiß Alexandra Hartung aus ihrer praktischen Projektarbeit.

Ein weiterer und wesentlicher Punkt des Workday-Round-Table war das Thema KI, das bei Workday sowohl im HR- als auch Finanzbereich eine wesentliche Rolle spielt. KI ist ein integrierter Bestandteil jeder Workday-Lösung und der Cloud-Anbieter macht dazu auch regelmäßig internationale Studien. KI formt die ERP- und HR-Arbeitswelt völlig neu. 81 Prozent der aktuell von Workday befragten Führungskräfte sind sich bewusst, dass dies Auswirkungen auf das Kompetenzprofil ihrer Tätigkeit hat. Die drei wichtigsten KI-Anwendungsgebiete lauten Datenanalyse, Betrugserkennung und Sicherheitsüberwachung sowie Personalwesen und Talentgewinnung. Tatsächlich offenbaren die Daten einen klaren Trend: Qualitäten, die nur der Mensch aufweist, werden mit zunehmender KI-Nutzung noch wichtiger. Im Jahr 2025 wird KI eine wichtige Rolle dabei spielen, Effizienz in der Arbeitsweise von People-Teams freizusetzen, aber sie wird die essenziellen menschlichen Aspekte wie Empathie, Kommunikation und Beziehungsaufbau nicht ersetzen, erklärt Ana Mislitchi im E3-Gespräch.

Gerade die Fähigkeiten, über die KI in absehbarer Zeit nicht verfügen wird, sind auch diejenigen, die am Arbeitsplatz am wertvollsten sein werden: ethisch begründete Entscheidungsfindung, Vernetzung und Beziehungspflege, emotionale Intelligenz und Einfühlungsvermögen sowie die Fähigkeit zur Konfliktlösung. Auffällig ist, wie unterschiedlich Mitarbeitende und Führungskräfte die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen am Arbeitsplatz einstufen. Während 82 Prozent der Mitarbeitenden davon ausgehen, dass der Wunsch nach menschlicher Interaktion zunehmen wird, teilen laut der aktuellen Workday-Studie nur 65 Prozent der Führungskräfte diese Ansicht. Für Letztere bietet dies eine wichtige Chance, das interpersonelle Miteinander zu fördern und stabile Beziehungen zu ihrem Team aufzubauen.

Workday veröffentlichte die globale Studie mit dem Titel „Elevating Human Potential: The AI Skills Revolution“, die sich mit der Auswirkung von KI auf den Arbeitsmarkt befasst. Die Ergebnisse widersprechen der häufig geäußerten Befürchtung, nach der künstliche Intelligenz den Menschen ersetzen wird. KI wird vielmehr als Katalysator für eine Neubewertung persönlicher Kompetenzen wirken und menschliche Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und ethisch begründete Entscheidungen zum wichtigsten Asset am Arbeitsplatz machen. Bei dieser tektonischen Verschiebung geht es nicht nur um die Akzeptanz innovativer Technologien, sondern darum, das menschliche Potenzial zu stärken, Fähigkeiten, über die allein der Mensch verfügt, zu fördern und neu zu definieren, was dies im Zeitalter der künstlichen Intelligenz bedeutet. Bei der Studie wurden auch Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

KI und People Management

Die Erkenntnisse der aktuellen Studie untermauern die große Bedeutung, die der Förderung typisch menschlicher Qualitäten wie Kreativität, Führungsstärke, Lernfähigkeit, Vertrauen und Zusammenarbeit gerade in einer KI-geprägten Welt zukommt. Der ERP-Markt steht an einem Wendepunkt, der kollektiv bewusst macht, wie sehr KI die Zukunft der Arbeit bestimmen wird und wie wichtig menschliche Eigenschaften in dieser Zukunft sein werden – ein Wendepunkt hin zu einer KI-getriebenen Revolution der Kompetenzen, die das Potenzial hat, jeden in irgendeiner Weise zu beeinflussen, von Fabrikarbeitern bis hin zu Datenanalysten. Es geht hierbei nicht nur um Effizienz und Problemlösung, sondern darum, Potenziale freizusetzen, um eine Zukunft zu gestalten, die Fähigkeiten wie Empathie, Einfallsreichtum und gemeinsame Menschlichkeit in den Vordergrund stellt. Fast alle der aktiven KI-Anwender erklären, dass der Einsatz künstlicher Intelligenz ihnen dabei hilft, sich auf übergeordnete Aufgaben wie Strategieentwicklung und Problemlösung zu fokussieren.

workday.com

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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Informationen Teilnehmer:

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Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.

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