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Vier von zehn Unternehmen setzen auf Homeoffice

Auf dem Sofa, im Gartenstuhl oder in der Bahn: Homeoffice ist bei vielen Unternehmen längst Standard.
E-3 Magazin
19. April 2019
Vier von zehn Unternehmen setzen auf Homeoffice
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Vier von zehn Arbeitgebern (39 Prozent) geben ihren Mitarbeitern die Freiheit, auch abseits der klassischen Büroräume zu arbeiten. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

855 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen ab drei Beschäftigten wurden zum Thema Homeoffice befragt. Die Fragestellungen reichen von allgemeinen Angaben („Wie viele Mitarbeiter Ihres Unternehmens arbeiten aktuell ganz oder teilweise vom Homeoffice aus, in Prozent?“) bis hin zu detaillierteren Informationen („Welche der folgenden Aussagen treffen auf den Umgang mit dem Thema Home­office in Ihrem Unternehmen zu?“).

2016 erlaubte knapp jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) Homeoffice, 2014 erst jedes fünfte (20 Prozent). Den Erwartungen zufolge wird sich dieser Trend fortsetzen. 46 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass der Anteil ihrer Mitarbeiter, die im Homeoffice arbeiten, in den kommenden fünf Jahren steigen wird. 50 Prozent erwarten einen konstant bleibenden Anteil.

„Digitale Technologien ermöglichen es, unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten. Home­office wird für mehr und mehr Beschäftigte zum Alltag“

sagt Bitkom- Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Umso wichtiger ist es, klare Grenzen zu setzen: Bei vielen Arbeitgebern ist Home­office genau geregelt. Drei von vier Unternehmen (74 Prozent), deren Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, haben bestimmte Tage festgelegt, an denen kein Homeoffice erlaubt ist, damit alle Mitarbeiter für gemeinsame Termine wie Besprechungen zur Verfügung stehen.

Sechs von zehn (61 Prozent) machen die Anwesenheit im Büro zur Regel und Homeoffice eher zur Ausnahme, etwa an nur einem Tag in der Woche.

In knapp jedem zweiten Unternehmen (46 Prozent) muss Homeoffice jeweils im Einzelfall vom Vorgesetzten genehmigt werden.

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Alle befragten Unternehmen. n=1534. Bitkom Research

Gründe gegen Homeoffice

„Die flexible Heimarbeit erfordert klare Regeln. Aufseiten der Unternehmen setzt es Vertrauen voraus, aufseiten der Mitarbeiter Selbstorganisation und Selbstdisziplin“

meint Bernhard Rohleder. Doch die striktesten Regeln sind nicht immer genug, um die Sorgen von Arbeitgebern zu beschwichtigen.

Deshalb entscheiden sich viele Unternehmen gegen Homeoffice. Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Zwei Drittel der Unternehmen, deren Mitarbeiter nicht im Homeoffice arbeiten, geben an, dass Homeoffice nicht für alle Mitarbeiter möglich sei und niemand ungleich behandelt werden dürfe.

Mehr als die Hälfte (58 Prozent) meint, dass ohne direkten Austausch mit Kollegen die Produktivität sinke. Und fast ebenso viele (55 Prozent) sagen, dass Homeoffice generell nicht vorgesehen sei. Für gut jedes dritte Unternehmen spricht gegen flexible Heimarbeit, dass die Mitarbeiter nicht jederzeit ansprechbar seien (33 Prozent).

Knapp drei von zehn sagen, die Arbeitszeit sei nicht zu kontrollieren (29 Prozent). Für jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) sprechen die gesetzlichen Regelungen zum Arbeitsschutz gegen Home­office.

Weitere Gründe sind Sorgen um die Datensicherheit (22 Prozent), eine zu teure technische Ausstattung (16 Prozent) und die Furcht vor einer abnehmenden Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen (9 Prozent).

Antiquiertes Arbeitsrecht ist Homeoffice-Hürde

Auch wenn immer mehr Unternehmen auf Homeoffice setzen oder sich zumindest damit vertraut machen, sind noch längst nicht alle so weit – auch die Gesetzeslage nicht. Gerade das antiquierte Arbeitsrecht ist eine der größten Hürden der Akzeptanz von Homeoffice.

Deshalb setzen sich Bitkom und andere Unternehmen dafür ein, die gesetzlichen Vorgaben zu modernisieren und ans digitale Zeitalter anzupassen.

„Der selbstbestimmten Arbeitszeitgestaltung stehen gesetzliche Hürden wie der starre Acht-Stunden-Arbeitstag und die elfstündige Mindestruhezeit entgegen.“

Rohleder gibt auch ein Beispiel zur Veranschaulichung:

„Wer spätabends noch einmal die Dienstmails checkt und am nächsten Morgen wieder am Arbeitsplatz ist, verstößt gegen die Gesetze.“

Im digitalen Zeitalter sollten flexible Arbeitszeiten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Deshalb fordert Bernhard Rohleder:

„Das Arbeitsrecht ist in diesen Punkten nicht mehr zeitgemäß und setzt Arbeitnehmer massenhaft ins Unrecht. Es ist höchste Zeit, diese aus der Zeit gefallenen Regeln zu ändern.“

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