Verlässlichkeit statt Risiken
DSAG-Statement
Die geplante Stärkung des ERP-Geschäfts, respektive des ERP-Kerns, ist ein positives Signal. Die Ankündigungen von SAP werfen bei uns als Anwenderverband Fragen auf: Passt die Strategie des Business-Netzwerks noch, wenn wesentliche IT-Prozesse des Kundenmanagements nicht mehr in der gleichen Geschwindigkeit entwickelt werden wie das ERP? Was bedeutet es für den Lead-to-Cash-Prozess, der zu den Kernprozessen gezählt wurde, wenn wesentliche Komponenten aus dem CX-Portfolio wie angekündigt an Priorität verlieren? Wir erwarten, dass SAP ihre Roadmaps mit eindeutigen Meilensteinen als Entwicklungsrichtung vorgibt. Hier braucht es Verlässlichkeit statt weiterer Risiken. Anwenderunternehmen möchten mit SAP die Schlagworte Zuverlässigkeit, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit in Verbindung bringen.
Doch wenn wesentliche Komponenten des Produktportfolios entgegen der bisherigen öffentlichen Kommunikation zurückgefahren werden, stellt das SAP als grundsätzlich vertrauensvollen Anbieter infrage. Die SAP-Architekturen in den meisten Unternehmen sind komplex. Dem trägt der Softwarehersteller jedoch aktuell nicht ausreichend Rechnung. Übergreifende Standards, Klarheit und Investitionssicherheit sind unabdingbar – auch und gerade bei Cloud-Lösungen. Doch die kürzlichen Ankündigungen zu Fioneer oder Patientenmanagement (IS-H) sorgen bei Anwenderunternehmen für Irritationen.
Eigentlich sollten Kunden auf ein verlässliches SAP-Portfolio vertrauen können. Die herrschende Dynamik des Portfolios fordert Anwenderunternehmen und Partner heraus. Migrationsprojekte sind nicht über Nacht zu stemmen. Sie können je nach Komplexität Jahre in Anspruch nehmen. Zudem ist unklar, wie die vielen einzelnen Initiativen von SAP in einer langfristigen Vision münden sollen, um Unternehmen erfolgreich im
21. Jahrhundert zu steuern.