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TM- und EWM-Integration

Die Ankündigung von Advanced Shipping and Receiving ist aus unserer Sicht die größte und spannendste Neuheit. Hinter dem Namen ASR verbirgt sich die lang ersehnte Möglichkeit zur TM-/EWM-Integration.
Jens Arndt Leogistics
16. August 2021
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Seit 24. Februar 2021 ist das neue FPS01 von S/4 2020 verfügbar. Wer bisher in einem S/4-Projekt an einem ASR-Projekt mitgewirkt hat, kennt die Fallstricke. SAP verspricht mit einem überarbeiteten Konzept Abhilfe: Das EWM-Dokument „Transporteinheit“ ist obsolet und auch im EWM wird nun mit dem Frachtauftrag gearbeitet.

Es gibt ein neues UI, welches TM- und EWM-Prozesse abbildet. Die Möglichkeiten von Dropshipping und Multipick werden angegangen und sollen in den nächsten Releases möglich sein. Direkte Kommunikation zwischen TM und EWM ohne LDAP Message wird möglich.

Sendungszusammenfassung

Spannend ist auch ein neues Dokument, die sogenannte Consignment Order. Dieses kann genutzt werden, um Transportanforderungen zu gruppieren. Die Consignment Order wird ähnlich wie eine Frachteinheit dem Frachtauftrag zugeteilt.

Aus Kostenberechnungs- und Abrechnungssicht ist es spannend, dass die Kostenberechnung nun entweder auf dem Frachtauftrag oder dem Consignment berechnet werden kann. Die Abrechnung über Letzteres wird vor allem im Bereich von Stück- und Sammelgut Vorteile bringen, da man so eine Abgrenzung zum physischen Transport, welcher immer noch mit Frachtauftrag abgebildet wird, geschaffen hat.

Nutzer, die nun befürchten, dass ihre bisherige Anwendung obsolet wird, können sich entspannt zurücklehnen: SAP kündigte an, dass die Integration über die Transporteinheit und die neue Lösung nebeneinander im System laufen können. Vorläufig ist Advanced Shipping and Receiving (ASR) nur bei der „embedded“-Nutzung möglich. Eine dezentrale Lösung ist laut Roadmap für 2022 vorgesehen.

Basic TM und EWM

Eine weitere Hürde ist dank des FPS01-Release ebenfalls Geschichte: die Notwendigkeit, beide Advanced-Lizenzen für eine TM-/EWM-Integration zu erwerben. Nun ist zumindest eine Lösung mit Basic TM und Basic EWM vorgesehen. Leider gibt es aktuell noch keinen Report, der ausgibt, ob die vom Anwender genutzten Features und Einstellungen der Basic- oder Advanced-Lizenz zugehörig sind. Im SAP EWM ist diese Prüfmöglichkeit schon lange über einen Report möglich. Der Report im TM soll noch dieses Jahr ausgerollt werden.

Für die Bereiche Planung und Abrechnung halten wir folgende Neuigkeiten für relevant: Lagerladestopps, diese werden jetzt spezifischer in den Frachtaufträgen und Frachteinheiten inklusive der Möglichkeit der Ladetordarstellung angezeigt. Dies ist bei EWM-Integrationen hilfreich und vereinfacht die Abbildung von Lagerhäusern.

Planungsregeln

Loadplanner, ein neues Druckdokument, erlaubt es, die 3D-Ansichten des Loadplanners als PDF zu drucken. Außerdem wurde eine neue Planungsregel implementiert, welche die Stapelanzahl bei der Planung reduziert. Die Planungsregel sorgt dafür, Lademeter zu sparen, indem die Ware gleichmäßig aufgestapelt wird.

Dispute Management, in Streitfällen soll es eine neue Möglichkeit geben, den Dienstleister zu kontaktieren bzw. Änderungen zu empfangen (SOAP-Nachricht). Hier sehen wir vor allem bei Kunden, die mit Gutschriftverfahren arbeiten, eine Hilfe, um Änderungen schneller und für alle Seiten transparenter zu kommunizieren.

Carrier Collaboration, eine neue App, gibt Spediteuren die Möglichkeit, direkt Ausschreibungen in Excel beantworten zu können. Die Spediteure müssen für den Zugriff und die Beantwortung kein SAP TM nutzen.

Neue Funktionen für S/4 EWM

Auch auf der anderen Seite der Lagertore, also im EWM, gibt es einen Schwung inte-ressanter Erweiterungen. So adressiert SAP manch wichtigen Punkt, über den wir bisher gestolpert sind: Die erleichterte Zusammenarbeit durch die verbesserte Datensynchronisation zwischen TM und EWM unter dem Stichwort ASR haben wir oben bereits beschrieben.

Die Replizierung der Frachtaufträge als Transporteinheiten ist damit nicht mehr nötig. Stattdessen können wir direkt auf dem TM-Frachtauftrag arbeiten. Im ersten Schritt ist dies aber nur auf einem „embedded“-System möglich. Spannend wird es 2022, wenn diese Objektteilung auch auf Stand-alone-Systemen laufen soll.

Die Evolution des SAP’schen Transport Management (TM) und Extended Warehouse Management (EWM) aus der Supply Chain Management Suite.

Im Handling der Trucks wirkt sich die Nutzung des Frachtauftrags („Freight Order“) so aus, dass ein Truck an einer Ladestelle nun sowohl ent- als auch beladen kann. Die Freight Order kann zudem nun auch einen EWM- und zeitgleich einen MM-IM-verwalteten Lagerort beinhalten, um etwa Produktionsstandorte bedarfsgerecht zu beliefern. Beide Lagerorte teilen sich in dem Szenario eine Ladestelle.

Buchungstätigkeiten können Lagerlogistiker über neue beziehungsweise angepasste User Interfaces durchführen. Dabei verspricht SAP nicht nur passende GUI- und Fiori-Transaktionen, um etwa ein Tor zuzuweisen, sondern auch neue RF-Transaktionen für die weiterhin beliebten MDE-Geräte.

Durch die Bearbeitung der Frachtaufträge im Lager werden diese Objekte zudem mit EWM-spezifischen Feldern erweitert, um den Aufgaben der Lagermitarbeiter gerecht zu werden. Alle relevanten Veränderungen sind durch die Bearbeitung auf dem Frachtauftrag auch direkt im TM einsehbar.

Kombination mit ERP und QM

Das FPS01 2020 hilft dem EWM nicht nur bei der Kommunikation mit dem TM, sondern auch mit dem ERP und dem QM. SAP scheint hier auf vielerlei Wünsche ihrer Kundschaft eingegangen zu sein, die auch wir aus unserem Projektgeschäft kennen. Die Standardtransaktion MIGO bucht zukünftig zu einer externen Beschaffung synchron einen Wareneingang im EWM.

Wenn diese Buchung auf einen Fehler läuft, taucht dies nicht mehr in der Queue auf, sondern wird dem Mitarbeiter direkt in der MIGO als Fehlermeldung ausgegeben. Clever ist hierbei auch die Möglichkeit, den Wareneingang in einen MM-IM-Lagerort mit einem EWM-Lagerort in einer Buchung zu mischen.

Nutzer der Logistics Execution können sich darüber freuen, dass durch die direkte Synchronisierung die genauen Liefermengen aus dem EWM fortgeschrieben werden. So sehen die Endanwender bereits bei der Mengenanpassung die entsprechende Änderung im System und nicht wie bisher erst bei der Buchung des Warenausgangs.

Chargenverwaltung

Für das Qualitätsmanagement auf dezen-tralen EWM-Systemen kommt jetzt ein Feature, das bisher nur auf „embedded“- Systemen lief: „Auf Kostenstelle verschrotten“ und „Als Musterverbrauch ausbuchen“ können nun als Folgeaktion für Verwendungsentscheide definiert werden.

Die folgenden Erweiterungen sollen die Chargenverwaltung im dezentralen EWM erleichtern und die Datenkonsistenz zwischen ERP und EWM verbessern: Zum einen werden neu angelegte und geänderte Chargenstämme direkt über das ALE-
Framework ohne die Verwendung von Änderungszeigern verteilt. Anstoß für die Verteilung ist die Änderung auf der Datenbank selbst und nicht die Transaktion oder der Job, wo die Charge bearbeitet wird.

Die integrative Chargenbearbeitung wird noch weiter aufgebohrt: Im EWM werden die Transaktionen MSC1N und MSC2N zum Anlegen und Ändern von Chargenstämmen bereitgestellt. Endlich können Lagermitarbeiter bei der Inventur eine neue Charge aufnehmen, die zuvor noch nicht im System vorhanden war – natürlich mit einer Synchronisierung in den ERP-
Chargenstamm.

Wer sich schon einmal mit Packspezifikationen beschäftigt hat, wird sich auch über folgenden Punkt freuen: Mit dem neuen Feature Pack können endlich Massenänderungen an den PackSpecs vorgenommen werden. Die zermürbenden Wiederholungen von Hunderten identischen Eingaben gehören damit der Vergangenheit an.

Insgesamt sehen wir die neuen Features als sinnvolle und praxisnahe Erweiterungen für SAP TM und EWM. Sowohl Neuimplementierungen, Prozessanpassungen als auch das Tagesgeschäft profitieren. Vor allem das Advanced Shipping and Receiving wird großen Einfluss auf künftige Projekte haben. SAP passiert damit einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung und Verschmelzung von Transport- und Lagerprozessen und geht den nächsten Schritt zur integrierten Supply Chain.

https://e3mag.com/partners/leogistics-gmbh/
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Jens Arndt Leogistics

Consultant SAP Logistics bei Leogistics


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Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.