Technischer Versionswechsel 2025
Was nur wenige SAP-Bestandskunden wissen: Bis 2025 „müssen“ alle SAP-Installationen auf die In-memory-Computing-Datenbank Hana umgestellt werden.
Warum? Im Normalfall bezieht der Bestandskunde seine ERP-Lizenzen inklusive einer der möglichen Datenbanken von SAP. Weil für ERP/ECC 6.0 und für die Business Suite 7 lediglich eine Run-Time-Version von Oracle, IBM DB2 oder MS SQL-Server notwendig ist, hat SAP in der Vergangenheit mit den Datenbank-Anbietern spezielle Verträge abgeschlossen.
Das System funktionierte perfekt: Der Vertrieb erfolgte über SAP und die Bestandskunden zahlten einen reduzierten Lizenz- und Servicepreis. Was jahrelang eine Win-Win-Win-Situation war (Bestandskunden, SAP selbst und die DB-Anbieter), wurde nun von SAP aufgekündigt!
In der ersten Hana-Euphorie setzte SAP das Datum 2025 fest und kündigte die Datenbankverträge bei Oracle, IBM und Microsoft. Bestandskunden mit einer AnyDB (Nicht Hana-Datenbank) befinden sich dann im rechtsfreien Raum.
Auch wenn sich nun SAP eines Besseren besinnt: Die Singularität Hana ist unumstößlich! Es erscheint nahezu unmöglich, die alten Datenbankverträge zu reaktivieren. Fakt ist ab 2025: SoH (SAP Business Suite 7 on Hana) oder S/4 Hana.
Vielleicht bekommt man für die Business Suite noch Support bis 2030, aber mit AnyDB ist 2025 Schluss mit lustig. Die SAP-Community hat noch fünf Jahre Zeit für den Datenbankversionswechsel, der somit vorerst nur ein technischer sein muss, dennoch aber viele Ressourcen binden wird.
Weil aber SAP selbst die Hana-Versionen 1 und 2 sowie die zahlreichen Support Packages noch nicht konsolidiert hat, stehen die Bestandskunden vor fast unüberwindlichen Hindernissen auf Ihrer DB-Roadmap.
Eine konsolidierte, zertifizierte und allgemein verfügbare Hana-Datenbank ist somit die Minimalforderung, darüber hinaus sollte auch Klarheit bezüglich Datenbanklizenzen und Maintenance bei SAP- und Non-SAP-Applikationen geschaffen werden.