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Sterntalermärchen 2018

Mit den Unternehmenszukäufen begann bei SAP die Zahlentrickserei. Auch davor war SAP kein transparentes Unternehmen, aber Cloud Computing ist ein Kristallisationspunkt.
31. Januar 2019
Das-Letzte-Satire

Immer wieder Cloud Computing! Mit „Cloud first“ und „Cloud only“ hat SAP-Chef Bill McDermott alles auf eine Karte gesetzt – nun muss er liefern: Auf den ersten Blick scheinen die Quartalszahlen der Cloud-Strategie des McDermott recht zu geben.

Fast alle cloudrelevanten Kennzahlen zeigen ein Wachstum, das deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt. Offensichtlich machen Bill McDermott und seine Vorstandskollegen viele Sachen besser und erfolgreicher als die SAP-Mitbewerber.

Cloud Computing bei SAP scheint zu funktionieren. Aber es gibt einen bedeutenden Schönheitsfehler: Während alle Cloud-Kennzahlen immer wieder neue Rekordwerte erreichen, sinkt der SAP-Deckungsbeitrag – SAP verdient immer weniger Geld.

Die „schrumpfenden“ Einnahmen sind noch nicht besorgniserregend, weil in Summe immer noch genug Geld vorhanden ist, um die jährliche Dividende für die Aktionäre zu erhöhen.

Aber die sinkende Marge schlägt bereits auf den SAP-Aktienkurs durch: Der Kurs sinkt und entfernt sich somit deutlich von der Zielvorgabe des SAP-Chefs McDermott, der auf der Hauptversammlung dieses Jahr versprach, den Kurs zu verdreifachen. Weil auch ein Großteil seines Gehalts vom Kurs abhängig ist, dürfte die aktuelle Entwicklung ihn ganz besonders schmerzen.

Sterntalermaerchen-Platzgummer
Erstmals wurde die Karikatur von Robert Platzgummer (1975 bis 2016) in der E-3 Ausgabe Juli/August 2012 veröffentlicht. Damals kämpfte SAP-Technikvorstand Vishal Sikka um den Erfolg der In-memory-Computing-Datenbank Hana und er erfand ein Hana-Adoption-Programm.

Was ist geschehen?

SAP trickst auf geniale Weise! Und das Tricksen mit Lizenzzahlen, Usern und Installationen hat Tradition in Walldorf. Hana als geniale, aber unausgereifte Datenbank hat einen schweren Start unter den etablierten Angeboten von Microsoft, IBM und Oracle.

Den holprigen Beginn befeuerte der damalige SAP-Technikvorstand Vishal Sikka mit einem eigens erfundenen „Hana-Adoption-Programm“.

Mit vielen Millionen wurden Hana-Installationen erschaffen, erfunden und künstlich am Leben erhalten – und ganz offiziell wurde für jedes Hana-Projekt der Lizenzlistenpreis verbucht. Damit hatte SAP – zumindest auf dem Papier – ein gewaltiges Umsatzwachstum mit seiner neuen Datenbank.

Im Detail: Ein SAP-Bestandskunde zeigte Interesse an Hana – musste und wollte naturgemäß keine Lizenzgebühren zahlen; ein SAP-Partner installierte die In-memory-Computing-Datenbank beim Kunden und zahlte an SAP den Hana-Lizenzlistenpreis (bekam aber später als Servicegutschrift diesen Betrag refundiert).

Hana ist installiert, läuft und auf dem Hana-Erlöskonto wurde der Listenpreis verbucht – ein offensichtlicher Gewinn für alle! Das Hana-Adoption-Programm des Vishal Sikka war mehrere Hundert Millionen Euro schwer und die SAP-Presseabteilung jubelte über die am schnellsten wachsende Datenbank am Markt – ein Pyrrhussieg für SAP gegenüber Oracle, IBM und Microsoft.

Die Vermutung liegt nahe, dass ähnliche Tricks nun auch beim SAP’schen Cloud Computing zum Einsatz kommen – zulasten der On-premise-Welt?

Tatsache ist, dass momentan alles bei SAP auf das Cloud-Konto gebucht wird, was auch nur im Entferntesten an On-demand-Computing erinnert. Wer als SAP-Bestandskunde das Zauberwort „Cloud Computing“ ausspricht, wird mit Preisnachlässen und Servicegutschriften reich belohnt.

Sterntaler gibt es bei SAP in der Wolke reichlich. Wer aber auf der Erde sein Dasein im eigenen Rechenzentrum fristet, der geht leer aus. Das Sterntalermärchen 2018 heißt Multicloud und SAP hofft, dass man sich damit nicht verspekuliert hat, denn der IT-Megatrend heißt „Hybrid Cloud“.

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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.