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SolMan 7.2 für Hana

Der Solution Manager in der Version 7.2 bietet einiges an neuen Funktionen, um Hana-Umgebungen effizient zu betreiben. Neben den technischen Umstellungen sind jedoch auch organisatorische Anpassungen erforderlich.
Matthias Kneissl, Q-Partners
3. April 2016
2016
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Für den Solution Manager 7.1 hat das letzte Stündlein geschlagen – Ende 2017 endet die Mainstream Maintenance. SAP-Anwender, die mehr als nur den Maintenance Optimizer und die Generierung von Early Watch Alerts nutzen, sollten frühzeitig den Umstieg planen.

Nach dem Upgrade ist der wohl augenfälligste Unterschied die neue Oberfläche – alles im Fiori-Style. In Summe ist der Solution Manager viel ganzheitlicher geworden. Die neuen Funktionen greifen alle viel nahtloser und sinnvoller ineinander.

Eines der ersten und wichtigsten Einsatzszenarien ist das Monitoring. Es gibt kein anderes Monitoring-Tool, das dem SolMan in der Überwachung von SAP-Landschaften überlegen ist. Mit einer Hana-Einführung müssen ohnehin Betriebsprozesse und Verantwortlichkeiten neu geklärt werden.

In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, auch die Service Level Agreements zu überarbeiten und festzulegen. Diese bilden üblicherweise die Grundlage für ein Monitoringkonzept. Da der Betrieb einer Hana-Umgebung sicherlich anfangs etwas komplizierter und ungewohnter ist als der klassische SAP-Basisbetrieb, sind auch tägliche Checklisten im Solution Manager sinnvoll untergebracht.

Der SolMan bleibt auch in hybriden Ansätzen, also dem gemischten Betrieb von on-premise und Cloud, seinem Ansatz „Single Source of Truth“ treu. Zwar wird in einem Cloud-Szenario ein Solution Manager von SAP betrieben, dennoch werden relevante Daten in den Solution Manager des SAP-Kunden übertragen und stehen dort zur Nutzung weiterer Szenarien bereit.

Management von Changes

Ein weiteres, relevantes Szenario ist das Management von Changes. Die Komponente des Change Request Managements gewinnt zusammen mit der Geschäftsprozessdokumentation massiv an Bedeutung.

Ein Übergang zu S/4 erfordert einiges an Prozessanpassungen, da sich auch in der Technik sehr viel ändert. Je früher ein Anwender sich seiner Prozesse bewusst ist und diese dokumentiert hat, umso mehr Zeit bleibt für sinnvolle Anpassungen und Reengineering.

Die neue Lösungsdokumentation unterscheidet sich von der bekannten dreistufigen Hierarchie deutlich und ist massiv im Lösungsumfang gewachsen. Enterprise- Support-Kunden können nun auch sinnvoll grafisch ihre Prozesse modellieren und damit auch dokumentieren. Auch Integrationslösungen zu Aris und Signavio existieren, wobei Letztere sicherlich relevanter und praxisnäher sind.

Releasemanagement

Viele SAP-Anwender sind heute oft in einem „Continuous Development“ gefangen – Anforderungen werden von der Fachabteilung „bestellt“, von der IT umgesetzt und zu einem beliebigen Zeitpunkt getestet bzw. produktiv gesetzt. Eine Bündelung von Änderungen zu Releases findet oftmals nicht statt, da Anwender dies als zu starr empfinden.

Mit der Änderung in Richtung S/4 und spätestens einem hybriden Betriebsansatz ist es nahezu unmöglich, auf Transportauftragsebene Änderungen zu managen. Hier dürften einige Anwender ohne ein Releasemanagement überfordert sein.

Komplizierter wird das Transportwesen auch dadurch, dass mit den neuen Hana-Objekten das Handling in der STMS bleibt, die Objekte aber dennoch ihre spezifischen Eigenheiten besitzen. Dadurch ist das Transportverhalten (ähnlich wie beim Thema Java) anders als eine klassische Abap-Entwicklung.

Das Custom Code Management, das oftmals heute noch ein Dasein als Mauerblümchen fristet, sollte auch näher betrachtet werden. SAP-Anwender, die einen Übergang in Richtung Cloud planen, können damit schon frühzeitig ihre Modifikationen managen, konsolidieren und in den Standard zurückbauen.

Das Custom Code Management kann darüber hinaus auch Code-Duplikate identifizieren, also Kopien von SAP Standardroutinen. Auch diese sind in einer Cloud-Lösung passé und müssen frühzeitig zurückgebaut werden.

Investieren lohnt sich

Auch wenn Anwender für den Übergang nach S/4 gefühlt noch Zeit haben, lohnt es sich, frühzeitig in die Themen Dokumentation, Change Management und Testmanagement zu investieren. Gerade diese Prozesse sind nicht eben von heute auf morgen aufgebaut und in einer Organisation verankert.

Um hier nicht wie beim Übergang von R/3 4.6C nach ERP 6.0 rechts außen überholt zu werden, sollten diese Themen schon jetzt angegangen und vorbereitet werden. Der Solution Manager 7.2 ist ein hervorragendes Werkzeug, das SAP-Anwender beim Betrieb von Hana-Landschaften unterstützen kann.

Ein Selbstläufer ist es jedoch nicht, organisatorische Änderungen und eine gute Disziplin sind dringend vonnöten.

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Matthias Kneissl, Q-Partners

Geschäftsführer bei der Q-Partners Consulting und Management GmbH


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