Solid Core: Best Practices für die S/4-Migration
Eine erfolgreiche S/4-Migration erfordert mehr als nur technische Expertise. Sie muss den umfassenderen Rahmen berücksichtigen, in dem die Technologie funktioniert. Bevor wir die besten Migrationspraktiken erläutern, möchten wir bei LeverX die grundlegenden unterstützenden Praktiken hervorheben, die für nachhaltigen Erfolg ebenso wichtig sind.
Ein effektives Change Management bereitet Menschen optimal auf das neue System vor, maximiert die Akzeptanz und minimiert gleichzeitig Störungen, sodass nach dem Go-live kaum oder keine Korrekturkosten anfallen. Ein menschenzentrierter Ansatz stellt sicher, dass die Lösungen intuitiv sind und den tatsächlichen Bedürfnissen der Benutzer entsprechen, was effizientere Arbeitsabläufe und höhere Zufriedenheit fördert.
Zusätzlich tragen strukturierte Bereitstellungspraktiken – wie transparentes Release-Management, gründliche Qualitätskontrollen und KI-gestützte Application Management Services (AMS) – dazu bei, dass das Projekt auf Kurs bleibt und auch langfristig Mehrwert liefert. Darüber hinaus setzt LeverX auf eine bewährte Methodik, die auf zentralen Schritten basiert und bereits in der Umsetzung von End-to-End-Lösungen ihre Wirksamkeit gezeigt hat. Diese Methodik wird nun speziell auf Initiativen für Clean Core angewandt, um nachhaltige und skalierbare Lösungen zu gewährleisten. Die Einblicke in die Best Practices zur Aufrechterhaltung eines Clean Core während der S/4-Hana-Migration basieren auf den hier dargelegten Prinzipien.
Clean-Core-Blueprint
Die Methodik von LeverX zur Sicherung eines Clean Core und zur Förderung kontinuierlicher Innovation baut auf diesen Prinzipien auf und legt zusätzlich den Fokus auf maßgeschneiderte Lösungen, effizientes Governance-Management und den Einsatz von SAP-BTP-Diensten. Dies stellt sicher, dass Ihr System agil und zukunftssicher bleibt.
Die wesentlichen Schritte, die darauf ausgelegt sind, Mehrwert zu schaffen und eine nahtlose Anpassungsfähigkeit auf der S/4-Hana-Reise zu unterstützen, sind folgende: erstens: das Erstellen einer Übersicht von Geschäftsproblemen, Herausforderungen und Zielen, zweitens: eine tiefgehende Analyse des Systemcodes und der Entwicklungspraktiken, drittens: die Bewertung der passenden Erweiterbarkeit-Szenarien, viertens: die Erstellung der Strategie und Meilensteine, sowie fünftens: die Sicherstellung der Governance und Projektfortschritte.
Herausforderungen und Ziele
Um in einem ersten Schritt eine Übersicht über die Geschäftsprobleme, Herausforderungen und Ziele zu bekommen, ist eine sorgfältige Analyse der Unternehmenslandschaft des Kunden wichtig. So können dringende Probleme, strategische Herausforderungen und Hauptziele identifiziert werden. Diese Bewertung ermöglicht es LeverX, ein klares Verständnis der betrieblichen Anforderungen und deren Ausrichtung auf zukünftige Ziele zu entwickeln. Durch die Untersuchung bestehender Geschäftsprozesse, spezifischer Anforderungen, möglicher Erweiterungen und Akzeptanzkriterien stellt das Team sicher, dass der Modernisierungsansatz maßgeschneidert ist.
Die Dokumentation wird entweder überarbeitet oder neu erstellt, um allen Beteiligten als umfassende Referenz zu dienen und Unklarheiten zu minimieren. Ebenso wichtig ist eine klare Change-Management-Strategie, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.
LeverX nutzt Ansätze wie Demos, Anwenderberichte aus der Praxis und Use Cases, um die Akzeptanz zu fördern und die Teams auf den Wandel vorzubereiten. Der Strategie-Workshop, der auf der menschenzentrierten Innovationsmethodik von SAP AppHaus basiert, unterstützt die Entwicklung kollaborativer und kreativer Lösungen, während die Unternehmensarchitektur die strategische Ausrichtung von Technologie und Geschäftszielen gewährleistet. Diese Phase ist entscheidend, um eine solide Basis für die nächsten Schritte zu legen, indem ein gut abgestimmtes und motiviertes Team aufgebaut wird, das auf wirkungsvolle Ergebnisse fokussiert ist.
Analyse des Systemcodes
In der zweiten Phase werden der vorhandene Systemcode und die bisherigen Softwareentwicklungspraktiken umfassend untersucht. LeverX setzt klare Ziele und KPIs, um den Erfolg aus technischer Sicht zu definieren. Durch eine gründliche Bewertung des individuellen Code-Footprints identifiziert das Team ineffizienten oder veralteten Code, was Optimierungsmöglichkeiten eröffnet und zukünftigen Wartungsaufwand reduziert. Die Implementierung eines soliden Systems zur Erfassung von Metriken ermöglicht eine kontinuierliche Leistungsüberwachung, die für die Einhaltung hoher Qualitätsstandards entscheidend ist.
LeverX verwendet ein ausgeklügeltes Rahmenwerk und spezielle Softwaretools wie das Abap Test Cockpit (ATC), um Code-Prüfungen zu automatisieren und die Kompatibilität mit modernen Plattformen zu gewährleisten. Zusätzlich wird die Custom Code Migration App eingesetzt, um den Übergang zu SAP S/4 Hana zu erleichtern. Detaillierte Prüfungen umfassen auch die Analyse externer APIs und die Bewertung von Nachfolgeobjekten, was wichtig ist, um Abhängigkeiten in der Integration und potenzielle Fehlerquellen zu verstehen.
Die Zuweisung ausreichender Ressourcen und Zeit verhindert Verzögerungen und stellt sicher, dass alle Aspekte umfassend abgedeckt werden. Dieser Schritt legt das Fundament für eine saubere und effiziente Code-Basis, wodurch das System optimal funktioniert und in Zukunft einfach erweiterbar bleibt.
Bewertung Erweiterbarkeit
Im dritten Schritt bewertet LeverX die Eignung verschiedener Erweiterbarkeit-Szenarien: „Side-by-Side“, „Key-User“ und „Developer“-Erweiterungen. Diese Einschätzung ist wichtig, um den besten Ansatz zur Erweiterung des Systems zu finden und dabei Stabilität und Leistung zu bewahren. LeverX-Experten analysieren die Stärken und Schwächen jeder Option und stellen sicher, dass die ausgewählten Szenarien den Anforderungen des Kunden und den technischen Möglichkeiten von SAP entsprechen. Die Bewertung umfasst auch die Überprüfung der On-Stack-Entwickler-Erweiterbarkeit, der veröffentlichten SAP-APIs und der verfügbaren Integrationswerkzeuge. Durch regelmäßige Updates zu SAP-Roadmaps und Austausch mit den SAP-Projektteams wird sichergestellt, dass die Lösungen zukunftssicher und auf SAPs langfristige Strategie abgestimmt sind.
LeverX bewertet außerdem die Vorteile der SAP-BTP-Dienste, einschließlich möglicher Kosten, um eine umfassende Lösungsarchitektur zu entwickeln. Proof-of-Concept(POC)-Implementierungen zeigen praktische Anwendungen und bieten greifbare Belege für die Machbarkeit, was das Risiko minimiert und den Nutzen verdeutlicht. Dieser Schritt ist entscheidend, um den effizientesten und zukunftsfähigen Erweiterungsweg auszuwählen.
Strategie und Meilensteine
Auf Basis der vorherigen Erkenntnisse entwickelt LeverX nun eine detaillierte Strategie mit klaren Meilensteinen und Zeitplänen, bei der Aufgaben nach Wert und Dringlichkeit priorisiert werden. Dieser agile Ansatz ermöglicht Flexibilität und kontinuierliche Verbesserungen – entscheidend in der heutigen dynamischen Geschäftswelt. Konkrete Ziele für Unit-Tests und Testabdeckung werden gesetzt, um die Stabilität und Zuverlässigkeit des Systems zu gewährleisten.
Projektmetriken helfen, den Fortschritt effektiv zu überwachen und bei Bedarf die Pläne anzupassen. Durch genaue Aufwandsschätzungen wird eine optimale und kosteneffiziente Ressourcennutzung sichergestellt, während proaktive Risikomanagement-Strategien mögliche Rückschläge minimieren. Eine umfassende Roadmap zeigt jeden Meilenstein auf und dient als visueller Leitfaden, damit alle Beteiligten die Projektrichtung nachvollziehen können.
Dieser Plan ist nicht festgelegt, sondern wird im Verlauf des Projekts regelmäßig überprüft und angepasst, um auf neue Erkenntnisse oder Veränderungen im Geschäftsumfeld zu reagieren. LeverX setzt auf ein Modell der Co-Innovation und arbeitet eng mit den Kundenteams zusammen. Diese Zusammenarbeit fördert ein gemeinsames Verantwortungsgefühl und beschleunigt den Wissenstransfer, sodass der Kunde eigenständig weiter an der Optimierung seiner SAP-Umgebung arbeiten kann. Mit einer klaren, strukturierten und flexiblen Strategie können Unternehmen ihre Modernisierungsziele effizient und mit minimalen Störungen erreichen.
Governance und Fortschritte
Der letzte Schritt konzentriert sich auf die Governance und die kontinuierliche Überwachung, um sicherzustellen, dass das Projekt auf Kurs bleibt und die strategischen Ziele erreicht werden. LeverX führt regelmäßige Beratungsgespräche durch, um den Fortschritt zu überprüfen, Probleme zu lösen und sicherzustellen, dass das Projekt mit den sich entwickelnden Best Practices und Roadmaps von SAP übereinstimmt. Regelmäßige Strategieanpassungen sorgen dafür, dass Veränderungen in den Geschäftsanforderungen oder technologische Neuerungen schnell berücksichtigt werden. LeverX stellt sicher, dass bewährte Entwicklungspraktiken eingehalten werden, indem vordefinierte Metriken verwendet werden, die einen klaren Überblick über den Gesundheitszustand des Projekts bieten.
Diese strenge Governance gewährleistet, dass die Qualitätsstandards konsequent eingehalten werden und alle Code-Änderungen oder Systemaktualisierungen gut dokumentiert und kontrolliert sind. Das Co-Development-Modell fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, bei der LeverX-Experten eng mit den Kundenteams zusammenarbeiten, um Innovationen voranzutreiben und den Fortschritt aufrechtzuerhalten.
Mit einer robusten Governance-Struktur können Unternehmen Risiken minimieren, eine rechtzeitige Lieferung sicherstellen und eine nachhaltige Transformation erreichen, die langfristigen Nutzen bringt. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Kontrolle zu behalten und den Gesamterfolg des Projekts sicherzustellen, sodass jeder Aspekt des Projekts sorgfältig gemanagt und optimiert wird.
Bewährte Strategie
Die Zusammenarbeit von LeverX mit einem multinationalen Bekleidungsunternehmen, um eine Clean-Core-Grundlage zu schaffen, ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie eine gut strukturierte Strategie, der richtige Ansatz und bewährte Branchenpraktiken komplexe Herausforderungen in erfolgreiche Ergebnisse verwandeln können. Der Kunde hatte Schwierigkeiten, sein S/4-Hana-System zu warten, da umfangreiche Anpassungen Upgrades erschwerten und die Kosten in die Höhe trieben. Das LeverX-Team identifizierte schnell diese Probleme und hob hervor, wie wichtig es ist, die Prozesse des Kunden zu vereinfachen und zukunftssicher zu gestalten, indem die Clean-Core-Prinzipien von SAP übernommen werden.
BTP-Workshops
Von Anfang an setzte LeverX einen detaillierten Projektplan um, der mit einem intensiven Workshop begann, um die Teams des Kunden in SAP BTP einzuführen. Es folgten eine gründliche Analyse der bestehenden Abap-Erweiterungen und die Bildung eines spezialisierten Teams, das die Transformation vorantreiben sollte. LeverX überarbeitete benutzerdefinierte Abap-Programme mit dem Abap Restful Application Programming Model, was die Leistung und Skalierbarkeit des Systems erheblich steigerte. Der Einsatz des Side-by-Side-Erweiterungsansatzes von SAP BTP ermöglichte es dem Kunden, das System zu modernisieren und gleichzeitig die Systemstabilität zu bewahren, ohne die zuvor üblichen Störungen bei Upgrades.
Ausfallzeiten während Upgrades
Die Vorteile waren sofort spürbar und wirkungsvoll. Die Ausfallzeiten während der Upgrades wurden minimiert, die Wartungskosten gesenkt, und das System des Kunden wurde flexibler, sodass es problemlos auf die sich ändernden Geschäftsanforderungen reagieren konnte. Zudem ermöglichte der Wissenstransfer an die internen Teams des Kunden, das SAP-System selbstbewusst zu verwalten und zu erweitern. Das Ergebnis war ein technisch überlegenes und kostengünstiges System, das gleichzeitig eine solide Grundlage für zukünftige Innovationen und Wachstum bildete. Dieser strategische und kooperative Ansatz zeigt das Engagement von LeverX, echte, nachhaltige Ergebnisse für seine Kunden zu liefern.
Fazit – warum, was, wann?
Eine klar definierte Strategie und die Einhaltung bewährter Praktiken sind entscheidend, um die Herausforderungen der S/4-Migration zu meistern. Sie helfen, das „Warum“ hinter jeder Entscheidung zu verstehen, das „Was“ zu priorisieren und das „Wann“ zu wissen, damit jeder Schritt zu den langfristigen Geschäftszielen passt. Ohne diese strategische Basis können selbst die besten Technologien nicht den gewünschten Wert liefern.
Es wird aber auch deutlich, dass Strategie und Best Practices allein nicht ausreichen. Der wahre Unterschied liegt in einem starken Partner, der diese Konzepte umsetzt und komplexe Herausforderungen in einen klaren, nachhaltigen Prozess verwandelt. Mit dem richtigen Fachwissen und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit wird die Transformation von einem Ziel zu einer dauerhaften Realität.