SLES for SAP Applications 12: Neuer Ankerpunkt bei der SAP-Linux-Nutzung
Wer hätte vor etwas mehr als zehn Jahren gedacht, dass sich Linux einmal zur dominierenden Betriebssystemplattform beim Mission-Critical-SAP-Einsatz entwickelt?
Seinerzeit votierte noch eine fast überschaubare Zahl von Unternehmen dafür, ihre SAP-R/3-Applikationen gemeinsam mit einer Open-Source-Software sowie in Verbindung mit Standard-x86-Servern zu betreiben.
Es waren überwiegend Firmen aus dem Mittelstand mit einer SAP-Userzahl um die 1000. Schon seit Langem verlassen sich auch die größten SAP-Anwenderunternehmen weltweit mit mehreren Zehntausend Benutzern und komplexen SAP-Systemlandschaften mit mehreren Hundert SAP-Instanzen und Datenbankgrößen im zweistelligen TB-Bereich auf Linux (voll- oder teilvirtualisert).
Suse Linux Enterprise Server (SLES) for SAP Applications kommt inzwischen auf eine mittlere fünfstellige Installationszahl.
Und SLES for SAP Applications baut seine Marktposition auch vor dem Hintergrund eines S/4-Umstiegs aus. Linux ist bei Hana und Hana-basierten SAP-Systemen quasi gesetzt und SLES for SAP Applications dabei das empfohlene und bevorzugte Linux-System.
Bei praktisch allen bisherigen Hana-basierten SAP-Einsätzen – unabhängig von Branche und Unternehmensgröße – ist SLES for SAP Applications bereits seit Jahren mit von der Partie.
Version 12 SP2
Jetzt ist die neue Version 12 SP2 da. Der SLES for SAP Applications 11 SP3, welcher nach dem 31. Januar 2017 aus dem Support läuft, kann mit LTSS weiter verlängert werden oder der Support durch ein Update zu SLES for SAP Applications 11 SP4 weiter gewährleistet werden, welches durch den Einsatz des Suse Managers deutlich vereinfacht werden kann.
Mit der Version 12 werden zahlreiche erweiterte und neue Features angereichert. Diese optimieren den Mission-Critical-SAP-Einsatz weiter, mit einer noch höheren Performance, einer ausgeprägten Sicherheit und Hochverfügbarkeit oder einer beschleunigten SAP-Bereitstellung und forcierten S/4-Migration. Wobei mit SLES 12 for SAP Applications die jeweils neuesten Intel/AMD-x86-64-Prozessoren und alle gängigen Virtualisierungstechnologien unterstützt werden.
So beansprucht SLES den Status einer einzigartigen Referenzplattform mit der bestmöglichen Performance für die SAP-Applikationsentwicklung. An dieser Referenzplattform wird kontinuierlich gearbeitet.
Hieraus wurde ein neues Feature namens „Benchmark Tuning Option at Installation“ entwickelt als weiteres Element einer Hana-Performance-Optimierung.
Mit der Version 12 werden auch erweiterte Funktionalitäten bei der Suse Linux Enterprise High Availability Extension bereitgestellt. Außerdem lassen sich Downtimes drastisch minimieren.
So vereinfacht das nutzbare „HAWK Grafical User Interface“ die Konfiguration von High-Availability-Cluster-Umgebungen mit kombinierten physischen und virtuellen Servern.
Auch lässt ein sogenanntes „Cluster Sanity Check Framework“ (Clustertools2) zu, HA/DR-Konfigurationen zu verifizieren, und zwar vor einer Produktivsetzung. Ferner erlauben nun neue „System Replication Resource Agents“ ein automatisches Failover auf ein Backup-System inkl. Recovery ohne die Intervention eines Systemadministrators.
Dadurch werden Recovery-Zeiten von großen Hana-In-memory-Datasets von unter Umständen Stunden auf Minuten minimiert.
Neue Features
Neue Features-Highlights von SLES 12 for SAP Applications außerdem stichwortartig: ein erweitertes Security Encryption Management, ein Full System Rollback, Templates for Kiwi zur Image-Generierung, Nutzung von Suse Connect oder ein Microsoft Remote Desktop Protocol Environment.
Eine zusätzliche Möglichkeit, die Verfügbarkeit zu erhöhen, seit dem SLES for SAP Applications 12 möglich, kann durch Live Patching der Linux-Infrastruktur ermöglicht werden.
Die Automation der Linux-Infrastruktur kann ebenso über den Suse Manager umgesetzt werden.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das neue Major-Release 12 von SLES for SAP Applications quasi einen neuen Ankerpunkt für den SAP-Einsatz darstellt, sowohl was die Verwendung der SAP-Applikationen als auch die Nutzung der SAP-Datenbank Hana (sowie von Any-DBs bei SAP-Klassik) anbetrifft.