Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

SAP-Open-Source-Innovator

Neue Business Cases und erweiterte SAP-Anwendungsoptionen befeuern Hana und die S/4-Nutzung. Dazu braucht es Änderungen bei SAP-IT-Infrastrukturen und Betriebsmodellen. Mit SLES, Suse OpenStack Cloud und Suse Manager unterstützt Suse Mission-critical-Hana- und S/4-Einsätze.
Jens-Gero Boehm, Suse
Friedrich Krey, Suse
2. September 2015
2015
avatar
avatar

Themen wie Industrie 4.0, Internet of Things (IoT) oder Big Data (Analytics), die mit SAP S/4 Hana unterstützt werden, sind anwendungsseitig Treiber für die neue Business Suite on Hana.

Aber auch ein reduzierter Daten-Footprint, den S/4 Hana in Aussicht stellt, neben einem vereinfachten Datenmanagement und einer innovativen Benutzeroberfläche (Fiori).

Dabei wird jeder Bestandskunde sicherlich genau evaluieren, welche Business-Optimierungspotenziale in welcher Granularität oder Ausprägung konkret genutzt werden. E

in Retail-Unternehmen wird hier die Prioritäten anders setzen als beispielsweise ein klassisches Fertigungsunternehmen. Es mag Zufall sein oder auch nicht, dass das Hana- und S/4-Hana-Dasein quasi parallel mit der immer stärkeren Cloud-Computing-Durchdringung einhergehen – was für SAP-Bestandskunden und S/4-Hana-Ein- und -Umsteiger jedoch große Chancen eröffnet.

Vor allem lassen sich neue Business Cases oder Business-Modelle schneller und auf eine flexible Art und Weise sowie kosteneffektiver in die Tat umsetzen.

Open Source kein Zufall

Im Zusammenhang mit dem verstärkten Rückgriff auf Hana- und S/4-Hana-Anwendungen haben sich Unternehmen mit veränderten und teils neuen SAP-IT-In­frastruktur-/Data-Center-Themen nebst dazugehörenden Betriebsprozessthemen zu befassen.

Von der Änderungsintensität und der -bedeutung her faktisch in ähnlicher Art und Weise, wie es beim Wechsel vom Host-zentrierten R/2 zum Client-Server-basierten R/3 der Fall war.

Ein gewichtiger Stein des Anstoßes ist hierbei auf jeden Fall: der Switch in Richtung Hana-basiertes In-memory Computing und dessen Nutzung in (SAP-)Rechenzentren.

Dass bei Hana, Hana on BW, Suite on Hana (SoH) und jetzt bei S/4 Hana ausschließlich die Betriebssystemplattform Linux zum Zug kommt, ist indes alles andere als Zufall.

Über das Linux-Lab, das übrigens im letzten Jahr sein 15-jähriges Bestehen feierte, hat SAP die Verwendung von Open Source in Verbindung mit den SAP-Lösungen stetig forciert.

Partner der ersten Hana-Stunden

Von den ersten Stunden des Linux-Lab an gehört Suse zu den aktiven SAP-Linux-Partnern und ist seit den frühen Hana-Entwicklungen als Co-Innovationspartner mit eingebunden.

Über die Zeit hinweg hat sich Suse mit Suse Linux Enterprise Server (SLES, aktuelle Version 12) for SAP mit über 70 Prozent Marktanteil bei Linux-basierten Systemen zur führenden Open-Source-Betriebssystemplattform bei SAP-Klassik entwickelt und gilt zudem bei Hana und Hana-Anwendungen aufgrund seiner hohen Einsätze und der existierenden umfangreichen Hana-Lösungsexpertise als die erste Wahl.

So gut wie alle der bisherigen rund 7.000 Hana-Einsätze weltweit (diese Zahl wurde von SAP im Juli genannt) laufen zusammen mit Suse SLES (auf den verfügbaren Hana-Servern unterschiedlichster Hersteller).

Dabei kooperiert Suse eng mit faktisch allen SAP-Partnern im Hana-Umfeld. Beispielsweise mit Komplettanbietern und Serverlieferanten wie Fujitsu ebenso wie mit Storage-Spezialisten wie NetApp oder einer Vielzahl von Implementierungspartnern wie etwa B1 Systems, aber auch mit zahlreichen Systemintegratoren oder Hosting-Partnern.

Zu der Data-Center-Readiness von Hana und natürlich auch von S/4 Hana, bei deren Nutzung SAP Linux als einziges Betriebssystem faktisch vorgibt, hat Suse als Partner zahlreiche innovative Features beigesteuert oder mit SAP in enger Abstimmung entwickelt.

Und zwar für die Themenfelder High Availability, Disaster Recovery/Backup & Recovery, Security & Auditing sowie Design & Set­up – inklusive OpenStack-Cloud und Hana-Hadoop-Integration.

SLES, OpenStack Cloud, Suse Manager

Tatsache ist: Data-Center-, SAP-Operations- oder SAP-Infrastrukturmanager sind angehalten, ihre IT-Landschaften faktisch fortwährend zu optimieren. Was sich aber immer deutlicher abzeichnet, sind der Aufbau und der Betrieb agiler und flexibel nutzbarer Data Center, die in der Lage sind, schnell und kosteneffektiv auf die Anforderungen beziehungsweise Änderungsanforderungen des Business zu reagieren.

Das alles aber selbstverständlich unter Berücksichtigung eines Mission-critical-IT-Betriebs mit all seinen Facetten wie etwa Einhaltung von SLAs, Robustheit und Hochverfügbarkeit, Sicherheit, effizienter und einfacher Managebarkeit oder möglichst hoher Kosteneffizienz.

Hierfür stellt Suse wichtige Infrastruktur-Backbone-Komponenten auf Open-Source-Basis oder auch sogenannte Data Center Building Blocks zur Verfügung, die den SAP-Einsatz von heute und morgen – sowohl SAP-Klassik als auch SAP S/4 Hana – wirkungsvoll und gewinnbringend unterstützen: Suse SLES (for SAP-Klassik und SAP Hana), Suse OpenStack Cloud und Suse Manager.

Mit der für SAP-Anwendungen optimierten Betriebssystemplattform Suse Linux Enterprise Server for SAP Applications erhalten Anwender heute eine ganze Reihe wichtiger Features an die Hand, um ihren Hana-Einsatz möglichst optimal zu realisieren.

So etwa Unterstützung für ein bedarfsgerechtes Balancing bei großen In-memory Workloads; die Sicherstellung einer hohen Performance selbst in System-Stresssituationen, eine ausgefeilte technische Unterstützung von Business-Continuity-Anforderungen durch Built-in der Suse Linux Enter­prise High Availability Extension und Features oder Templates für eine rasche Inbetriebnahme der SAP-Applikationen.

Damit werden hocheffiziente und -effektive Verfahren und Methoden für das schnelle Deployment von Ressourcen für SAP-Anwendungen mit reduzierten Skills und Expertenwissen bereitgestellt.

Unterstützt werden beispielsweise physikalische und virtuelle Umgebungen (heterogene Cluster) in praxisgerechter Form. Im Fall der Suse HA Extension hat Suse zum Beispiel mit VMware einen vollautomatisierten Ablauf entwickelt, der sämtliche Prozesse überwacht und steuert.

Fail-safe Operation

Suse Linux Enterprise Server HA Exten­sion for SAP Applications beinhaltet auch eine sogenannte Fail-safe Operation of SAP Hana. Damit werden sowohl Anwendungen als auch Hana-Datenbanken (und Datenbank-Instanzen) gegen einen möglichen Ausfall wirkungsvoll abgesichert oder geschützt.

Auch hier wird die von SAP vorgegebene Clustering-Referenzarchitektur (SAP NetWeaver High Availability Cluster 730 Certification) erfüllt. Ein anderes Beispiel der innovativen Suse-SLES-Features, nämlich die Bereitstellung einer von Suse entwickelten Technologie: Hierbei erfährt der Betrieb des Linux-Kernels durch ein Live Patching nicht die geringste Unterbrechung.

Auch wird mit SLES ein Security Hardening for Hana berücksichtigt, das eine hohe Härtung von Suse SLES for SAP Applications gegenüber Angriffen oder Bedrohungen von außen sicherstellt.

Zum anderen können mit Security Hardening for Hana auch Mechanismen eingesetzt werden, die aufzeigen, welche Betriebssystem-Packages sinnvollerweise verfügbar sein sollten und auf welche gegebenenfalls verzichtet werden kann. Kernpunkt hier: Weniger Packages stellen schlicht eine geringere Angriffsfläche gegenüber Bedrohungen dar.

Private Cloud für Unternehmen

Überlegungen, in Verbindung mit dem Einsatz von SAP S/4 Hana auf eine Private oder On-premise Cloud umzuschwenken, hegt sicherlich eine Vielzahl der SAP-Bestandskunden.

Hierbei im Blick vor allem: die Verwendung einer OpenStack-basierten IaaS-(Infrastructure-as-a-Service)-Cloud. Diese Entwicklung hat wohl auch damit zu tun, dass SAP vor etwas mehr als einem Jahr ein klares Bekenntnis zu OpenStack abgab und – wie sich in der SAP-Community herumgesprochen haben dürfte – ebenfalls im letzten Jahr ihr erstes OpenStack-Projekt realisierte.

Suse hat sich als erster Linux-Distributor dem Projekt OpenStack angeschlossen und mit Suse OpenStack Cloud das erste Enterprise-Produkt zur Verfügung gestellt. Als älteste Linux-Distribution im Markt sind QA-Prozesse in die DNA von Suse übergegangen.

Und zwar, um komplexe Open-Source-Projekte auf Enterprise-Ebene zu warten oder zu supporten, damit sich der Einsatz und die Pflege der Technologie für den Kunden so einfach wie möglich darstellen.

Und: Mit Suse OpenStack Cloud bietet sich die Möglichkeit, eine bedarfsgerechte Cloud-Infrastruktur, basierend auf OpenStack, für SAP-Klassik, Hana und S/4 Hana zu implementieren und zu betreiben.

Der Clou: Mit der Suse OpenStack Cloud können Unternehmen ihre bestehenden und neuen Technologien in der OpenStack-Cloud zusammenbringen, indem die Suse-Lösung einen Multi-Hypervisor-Ansatz bietet. Das heißt, die Unterstützung von XEN, KVM, ESX und HyperV.

Darüber hinaus ist Suse OpenStack Cloud ein Element, das die Hana Enterprise Cloud (HEC) unterstützt – zusammen mit SLES for SAP Applications und dem noch im Folgenden beschriebenen Suse Manager.

Hana-Linux-Plattform-Management

Für das Hana-Linux-Plattform-Management stellt Suse die Systemmanagement-Software Suse Manager zur Verfügung, die auf dem Open-Source-Projekt Spacewalk basiert.

Die Systemmanagement-Software beinhaltet Funktionen für ein nahtloses Miteinander mit den Systemmanagement-Tools von SAP. Hierbei profitieren Hana-Anwenderunternehmen von folgenden Hauptnutzenvorteilen:

Zum einen reduziert der Suse Manager die Komplexität von Hana-Umgebungen erheblich. Und zwar, weil nur von einer zentralen Stelle aus und auf der Grundlage einer ausgefeilten Benutzeroberfläche alle Komponenten und Elemente einer Hana-Server-Infrastruktur verwaltet und gemanagt werden können.

Zum anderen lassen sich damit einzelne, für den Enterprise-Betrieb erforderliche Umgebungen (etwa für Entwicklungs-, Test-, Integrations- und Produktivsysteme) punktgenau managen und Compli­ance-Anforderungen können darüber abgebildet werden.

Außerdem steht der Suse Manager für das Erzielen von Kostenvorteilen, und zwar insbesondere durch die Tatsache, dass händische und wiederkehrende Arbeiten automatisiert werden.

Dabei ist das Management über alle Hana-Systeme (Intel-x86- und IBM-Power8-basierte Hana-Systeme), über alle Hypervisoren und auch in gemischten Umgebungen (nativ und virtualisiert) möglich.

Natürlich lässt sich mit dem Suse Manager automatisch eine Inventarisierung der Betriebssystemplattform mit Hardware- und Softwareinformationen vornehmen. Hierbei werden auch Software-Patch-Status aufgenommen (inkl. Hana).

Und: Konfigurationsveränderungen werden automatisch erkannt. Gleichfalls lassen sich via Suse Manager Konfigurationen verändern oder auf einen definierten Zustand in der Vergangenheit zurücksetzen.

Eckpfeiler SAP-Einsatz

Fazit: Suse stellt als Open-Source-Innovator und SAP-Co-Innovationspartner mehrere wichtige Eckpfeiler für den Enterprise-Einsatz von SAP-Klassik und Hana sowie S/4 Hana bereit.

Die drei Building Blocks Suse SLES, Suse OpenStack Cloud und Suse Manager erfüllen alle neuzeitlichen Anforderungen an eine Data Center Readiness mit ausgeprägter Funktionalität, die auf die Notwendigkeiten von SAP-Kunden hin optimiert ist.

Und zwar insbesondere durch Komplexitätsreduktionen, Kostenminimierungen und Bereitstellung verlässlicher und innovativer Services. Unterstützt werden somit SAP-Kunden, ihre Mission-critical-Anwendungen bedarfsgerecht, effizient und sicher zu betreiben – egal ob in einer Private Cloud/On-premise Cloud oder gepaart in einer Hybrid Cloud mit Public-Cloud-Verwendung.

 


 

Rule the Stack – The Winner is …

Von der OpenStack Foundation wird jährlich ein OpenStack-Treffen, ein sogenanntes OpenStack-Summit, abgehalten. Beim Treffen im Mai in Vancouver gaben sich rund 6.000 Teilnehmer ein Stelldichein, was einen neuer Teilnehmerrekord bedeutet.

Bei diesen Summits werden Neuentwicklungen vorgestellt, Kundeneinsätze präsentiert und diskutiert oder Roadmaps/Weiterentwicklungen aufgezeigt. Seit Jahren gibt es zudem einen Wettbewerb namens „Rule the Stack“.

In diesem Jahr wirkten dabei 30 OpenStack-Protagonisten mit. Kernpunkt bei dem von Intel gesponserten Wettbewerb: so schnell und so vollständig wie möglich eine funktionierende OpenStack-basierte Cloud aufzusetzen.

Suse ging dabei mit Suse OpenStack Cloud nunmehr schon zum dritten Mal hintereinander als Gewinner hervor und verwies die anderen OpenStack-Wegbegleiter auf die Ränge.

Suse erfüllte die Aufgabenstellung in etwas mehr als zehn Minuten. 2016 findet die Veranstaltung OpenStack Summit in den USA in Austin, Texas, statt.

Gerade mal einen Tag benötigte der SAP-Partner und -Hosting-Partner und Serviceprovider FIS-ASP für die Installation seiner OpenStack Cloud auf Basis von Suse OpenStack Cloud.

Wie Matthias Braun, Leiter SAP Delivery, erklärt, „sind wir nun in der Lage, unseren Kunden komplexere und anspruchsvollere SAP-Umgebungen in sehr viel kürzerer Zeit zu provisionieren bzw. bereitzustellen“.

 


 

Die OpenStack-Welle rollt

Bei OpenStack handelt es sich um ein Open-Source-Projekt, das unter der Apache-Lizenz steht.

Zur Verfügung gestellt werden: ein Dashboard (OpenStack-Komponente namens Horizon), das die Überwachung der wichtigsten Parameter in der Cloud unterstützt; das Netzwerkmanagement Quantum, das die Einbindung der physikalischen und virtuellen Devices im Netzwerk automatisiert; der Blockstorage Cinder, der virtuellen Blockspeicher in Form virtualisierter Speichermedien zur Verfügung stellt, wobei der Blockspeicher an virtuelle Maschinen angehängt werden kann.

Über eine API-Schnittstelle lässt sich Cinder mit dem Objektstorage Swift verbinden, sodass Blockspeichermedien mit dem Objektspeicher kommunizieren können.

Der Objektstorage ist für die redundante Datenspeicherung verantwortlich. Das Compute-Modul Nova wiederum kann Gruppen von virtuellen Maschinen verwalten; und die virtualisierten Maschinen können über beliebig viele Compute-Knoten verteilt werden.

Gleichfalls werden XEN, KVM, HyperV und ESX als Hypervisoren unterstützt. Weiter stellt der OpenStack Image Service namens Glance Images von virtuellen Maschinen zur Verfügung.

avatar
Jens-Gero Boehm, Suse

Jens-Gero Boehm ist Director Partner Sales Central Europe bei Suse.


avatar
Friedrich Krey, Suse

Friedrich Krey ist Head of SAP Alliances and Partners EMEA Central SUSE Linux GmbH sowie einer unserer geschätzten E3 SAP Community Magazin Kolumnisten.


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren. Alle Informationen zum Event finden Sie hier:

SAP Competence Center Summit 2024

Veranstaltungsort

Eventraum, FourSide Hotel Salzburg,
Am Messezentrum 2,
A-5020 Salzburg

Veranstaltungsdatum

5. und 6. Juni 2024

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Eventraum, Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

28. und 29. Februar 2024

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2024, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.