Salto vorwärts statt Rolle rückwärts
Befragt wurden Frauen aus der IT-Branche und dem SAP-Umfeld, die in der Initiative Women@DSAG aktiv sind, zu ihren Erfahrungen sowie zu den Auswirkungen auf ihre Karriere und die Arbeitslast in Pandemiezeiten. Knapp 200 Frauen nahmen an der Onlineumfrage teil.
Auf die Frage nach der Arbeitslast antworteten 46 Prozent der Frauen, dass sie während der vergangenen zwölf Monate mehr als vorher gearbeitet haben. Für 45 Prozent ist die Situation gleich geblieben. Neun Prozent arbeiten weniger. An der Arbeitslast zeigt sich, dass die IT-Branche stabiler als so manch anderer Wirtschaftszweig durch die Pandemie gekommen ist.
Wie sich die Coronakrise auf die Karriere und die Verantwortungsbereiche auswirkt, war ein weiteres Thema der Onlinebefragung. 62 Prozent der Frauen gaben an, dass die Pandemie keine Auswirkungen auf ihre Karriere hat. Gut ein Fünftel der Teilnehmerinnen musste Rückschritte hinnehmen.
Aber: 17 Prozent aller Befragten sind trotz Pandemie beruflich vorangekommen oder sogar aufgestiegen. Eventuell liegen im IT-Bereich bessere Ausgangsbedingungen für Gleichberechtigung und Fairness als in anderen Branchen vor. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Frauen mehr als üblich gearbeitet haben. Hier liegt eine gewisse Gefahr.
Eine Frau wird schnell als fleißig wertgeschätzt. Ist dann aber erstens unentbehrlich und zweitens werden reine Arbeitstiere auch nicht zu Führungskräften befördert. Hier empfiehlt es sich, sich selbst einen Fokus zu setzen und persönliche Entwicklungsziele zu verfolgen. Das heißt auch, proaktiv und offensiv Aufstieg als Lohn einzufordern.
Wichtige Ziele, die angesichts aktueller Entwicklungen und Studien weiter an Brisanz gewinnen. Denn laut dem aktuellen Gender Gap Report 2021 wird es jetzt noch 136 Jahre anstelle knapp 100 Jahre (2020) dauern, bis die Frauen den Männern weltweit gleichgestellt sind.