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Rückenwind für die SAP-Administration

Konvergente Infrastrukturlösungen bieten die Chance, neue IT-Systeme in kurzer Zeit bereitzustellen – zu klaren Kosten und ohne Risiko. Moderne Lösungen wie FlexPod von Cisco und NetApp unterstützen SAP-Infrastrukturwerkzeuge wie die SAP-Landscape-Management-Plattform. Damit lassen sich auto­matisierte IT-Services entwickeln und komplexe hybride Cloud-Umgebungen effizient betreiben.
Hermann Wedlich, NetApp
1. November 2016
Rückenwind, Wind, Haare
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Die Anforderungen der Fachabteilungen an die IT werden anspruchsvoller. Anwender verlangen nach sicheren, hochverfügbaren und einfach zu nutzenden IT-Ressourcen, die möglichst sofort zur Verfügung stehen. Zur gleichen Zeit sind die IT-Mitarbeiter überwiegend damit beschäftigt, die komplexer werdende Infrastruktur am Laufen zu halten.

Werden neue Anforderungen aus der Fachabteilung dann nicht schnell genug umgesetzt, holt diese sich ihre Leistungen immer häufiger eigenständig aus der Cloud – die IT-Services sind ja nur wenige Mausklicks entfernt, so die naive Meinung. Damit entgleitet jedoch der IT-Abteilung die Kontrolle und es entsteht eine Schatten-IT mit gefährlichen Sicherheitslücken. Schlimmer noch: Die IT-Organisation verliert ihren Status als Innovationsmotor und wird nur noch als Einkaufsabteilung genutzt.

FlexPodAbhilfe aus diesem Dilemma schaffen konvergente Infrastrukturen: Damit sind IT-Manager in der Lage, schnell und risikofrei validierte IT-Umgebungen für SAP-Anwendungen aufzubauen. Ein Blick auf die derzeit diskutierten IT-Trends zeigt aber noch eine weitere Entwicklung, die IT-Manager beachten sollten: die Hyperdistribution von Anwendungen und Daten. Die Experten von NetApp und Cisco schätzen, dass in jeder Woche weltweit rund 30 Millionen neue Geräte in bestehende Netze integriert werden.

Das Internet of Things (IoT) sorgt dafür, dass bis zum Jahr 2020 etwa 500 Milliarden Geräte angebunden sein könnten. Die entstehenden Datenmengen sind gigantisch und laut Schätzungen von Cisco könnte ein Anwender im Jahr 2020 mehr als fünf TByte an Daten erzeugen oder verarbeiten. Im Laufe dieser Entwicklung setzen Unternehmen mehr und mehr auf IT-Ressourcen aus der Cloud. 2018, so eine weitere Prognose, dürften schon 78 Prozent aller Workloads in Cloud-Rechenzentren verarbeitet werden.

CIOs benötigen daher eine zukunftsfähige Plattform für das Datenmanagement, das hybride Cloud-Infrastrukturen sowie gemischte Anwendungslandschaften mit SAP und anderen Applikationen unterstützt.

 

Wer heute sein Rechenzentrum erweitern oder modernisieren möchte, um den gestiegenen Bedarf an IT-Services zu erfüllen, benötigt eine schnell einsetzbare Lösung. Diese sollte sich zudem ohne Risiko für den laufenden operativen Betrieb einsetzen lassen. Im Gegensatz zu starren hyperkonvergenten Architekturen bietet eine flexiblere konvergente Infrastrukturplattform wie der FlexPod hierfür eine ideale Lösung: Hierbei werden zuvor verteilte Komponenten wie Server, Storage und Netzwerk in eine zentralisierte und skalierbare Infrastruktur integriert.

Dies schafft vielfältige Vorteile wie eine vereinfachte Administration und hohe Skalierbarkeit beim Betrieb von virtualisierten und nicht virtualisierten Systemen. Darüber hinaus beschleunigt der Einsatz von vorvalidierten Konfigurationen die Inbetriebnahme spezifischer Workloads und verringert Risiken bei neuen Projekten.

Die Vorteile einer konvergenten Infrastruktur mit validierten Designs für SAP-Software zeigen sich zum Beispiel bei der Anwendungsoptimierung. Typische ­Business-Applikationen lassen sich damit deutlich schneller in einer performanten Konfiguration implementieren, ohne dass die IT-Mitarbeiter erst mühevoll ein Feintuning vornehmen müssen. Die Infrastruktur ist bei der FlexPod-Plattform bereits auf horizontale oder vertikale Skalierung ausgelegt: Rechenleistung und Speicher lassen sich also in Relation zum eigenen Geschäftserfolg flexibel hinzufügen. Die von Cisco entwickelte Application Centric Infrastructure (ACI) sorgt zudem dafür, dass sich Anwendungen leichter ausrollen lassen. Dafür sind zum Beispiel Funktionen zur zentralisierten Automatisierung und für richtliniengesteuerte Anwendungsprofile vorhanden.

Für den Betrieb in hybriden Cloud-Umgebungen verfügt die Lösung über Werkzeuge für das Datenmanagement, wie beispielsweise das Speicherbetriebssystem NetApp Ontap.

Damit gelingt es besonders effizient, IT-Ressourcen in der Cloud und im eigenen Rechenzentrum zu verwalten. Gleichzeitig behalten Unternehmen stets die volle Kontrolle über ihre Daten, können diese also jederzeit aus der Cloud wieder zurückholen. Optional ist auch der Einsatz von OpenStack-Software möglich, um damit eine private oder hybride Cloud-Infrastruktur aufzubauen. Aus Sicht des CIOs sind niedrige Administrationskosten für den IT-Betrieb wichtig. Mit der Software Cisco UCS Director steht dafür eine Plattform bereit, die die Implementierung aller IT-Ressourcen der FlexPod-Plattform vereinfacht und den laufenden Betrieb hoch automatisiert. So ist beispielsweise der Einsatz mehrerer Hypervisors und Bare-Metal-Server in einer FlexPod-Einheit möglich.

Auch lässt sich das System sehr einfach in bestehende Server oder SAN-Ressourcen integrieren. Auf Basis dieser Technologien lassen sich neue SAP-Infrastrukturen in nur 45 Minuten bereitstellen. Die hiermit mögliche Automatisierung führt zu bis zu 59 Prozent weniger Admin- und Verwaltungskosten. Auch wird ein mit UCS realisiertes Rechenzentrum deutlich übersichtlicher, da z. B. rund 77 Prozent weniger Verkabelung im Vergleich zu herkömmlichen Infrastrukturen anfällt, so die Angaben der Hersteller.

Automatisierte IT-Services für SAP

Um die eingangs erwähnten Anforderungen der Fachabteilung an neue IT-Ressourcen schnell umsetzen zu können, ist ein hoher Grad an Automatisierung in der IT-Administration und bei IT-Operations notwendig. SAP LaMa (Landscape Manager) ist hierfür das zentrale Werkzeug, um die dafür notwendigen Applications-DiagrammProzesse aufzusetzen. FlexPod bietet eine enge Integration in SAP LaMa: Unternehmen automatisieren damit die Provisionierung von Instanzen und vereinfachen das Management von SAP-Landschaften durch Visualisierung sowie ein durchgängiges Monitoring.

IT-Experten können somit vielfältige Funktionen implementieren und diese auch als Self-Service den Fachbereichen anbieten. Zu den Funktionen zählen beispielsweise das schnelle Cloning von SAP-Instanzen sowie die rasche Inbetriebnahme von Test- und Entwicklungssystemen. Insgesamt ergibt sich für die Administration eine hohe Transparenz und Effizienz über die gesamte SAP-Infrastruktur hinweg, wodurch sich die Systemverfügbarkeit leichter aufrechterhalten lässt.

SAP LaMa für Cloud-Ressourcen

Auch in SAP-Landschaften mit hybriden Cloud-Ressourcen und FlexPod als Infrastrukturplattform ist SAP LaMa als zentrales Managementwerkzeug ideal geeignet. Die Software unterstützt bei der Implementierung und Verwaltung von on-premise-basierten SAP-Anwendungen in Rechenzentren und Cloud-Infrastrukturen. In einem von SAP und NetApp gemeinsam durchgeführten Proof of Concept wurde das Cloning einer On-premise-SAP-Instanz in die AWS Cloud mithilfe des LaMa automatisiert. Der Administrator startet von LaMa aus das Cloning oder wählt hierzu ein Backup aus, das als Basis für den Clone dienen soll. Besteht für dieses System bereits eine aktive Replikationsbeziehung in der Cloud, müssen nur noch die geänderten Daten übertragen werden (Delta Transfer) und der Clone der SAP-Instanz steht praktisch ohne Zeitverzögerung in der AWS Cloud bereit. Die nahtlose Integration in LaMa wird mithilfe des von NetApp entwickelten Storage Services Connector (SSC) ermöglicht. Der SSC integriert sich in LaMa und stellt den Adminis­tratoren so alle Funktionen wie Provisioning oder Cloning von SAP-Instanzen zur Verfügung. Der SSC ist in der Lage, mit allen weiteren vorhandenen Storage-Controllern im eigenen Rechenzentrum oder in den Cloud-Umgebungen zu kommunizieren.

Auf diese Weise gelingt die Nutzung und Administration von hybriden Cloud-Infrastrukturen von zentraler Stelle aus. Die großen Datenmengen heutiger und künftiger IT-Landschaften verlangen zudem angepasste Konzepte für Backup und Restore, um die Datenverfügbarkeit auch in hybriden Cloud-Umgebungen jederzeit sicherzustellen. Hier bietet NetApp auf Basis des Speicherbetriebssystems Ontap vielfältige Funktionen und eine enge SAP-Integration.

Diese Lösung kommt auch bei FlexPod zum Einsatz. Beispielsweise ermöglicht die Net­App-Technologie das schnelle Anlegen von Backups: Unternehmen können innerhalb weniger Sekunden konsistente Vollsicherungen der aktuellen Hana-Daten erzeugen. Die Backup-Funktionen sind nahtlos in das Hana Studio integriert. Außerdem beeinträchtigt das Backup nicht die Leistung der HanaServer.

Eine unter Hana-Bestandskunden durchgeführte Analyse hat ergeben, dass Kunden durchschnittlich nur 19 Sekunden für ein Hana-Snapshot-Backup benötigen. Darüber hinaus bietet die Technologie weitere Funktionen wie das Cloning einer Systemumgebung, um somit Backups auf ihre Datenintegrität zu testen. Dies kann über ein Repairsystem erfolgen, das sich auf Basis eines geclonten Backups in Sekundenschnelle einrichten lässt und zum Testen der Datenintegrität nutzbar ist.

In der Praxis umgesetzt, zeigt das oben gezeigte Verfahren, dass sich durch die Verwendung von CloudRessourcen große Vorteile beim Testen und Entwickeln von SAP-Systemen ergeben. Für das Testing müssen üblicherweise zunächst aktuelle Daten der Produktionssysteme, die häufig im eigenen Rechenzentrum laufen, in die Cloud repliziert werden.

Nutzen SAP-Kunden den durch NetApp verwalteten Cloud-Storage wie NetApp Private Storage (NPS) oder CloudOntap als Disaster Recovery oder Backup Resource, können Test- und Entwicklungssysteme diese Daten für die Verwendung mit vorhandenen SAP-Applikationen aus der Cloud nutzen. Unternehmen sparen somit erheblich an Zeit und Kosten und können mehr Testzyklen durchführen, um damit die Qualität der SAP-Anwendungen zu steigern. Insgesamt schaffen sich IT-Manager mit einer konvergenten Lösung also eine zukunftssichere IT-Infrastruktur für hybride Umgebungen, die auch aktuelle SAP-Technologien wie Hana vollständig unterstützt.

https://e3mag.com/partners/netapp-deutschland-gmbh/

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Hermann Wedlich, NetApp

Zuständig für Strategic Alliance Management sowie Emerging Solutions & Innovations EMEA bei NetApp


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Veranstaltungsdatum

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