Personal, Purpose, Preise und Produktivität
„Wir werden unsere ERP-Lösung um ein sogenanntes Green Ledger erweitern, sodass Unternehmen damit nicht nur Finanzberichte, sondern auch eine CO2-Bilanz erstellen können“, erklärte SAP-Chef Christian Klein in Orlando auf der Sapphire 2022. „Nur SAP kann zuverlässige Environment-, Social- und Governance-Daten für Unternehmen bereitstellen.“ Anlässlich der SAP-Hauptversammlung erklärte Christian Klein nochmals die Herausforderung am Beispiel eines Autoproduzenten aus Stuttgart: „Nur ein Teil des CO2-Fußabdrucks entsteht beim Hersteller selbst, um ein realistisches Bild zu bekommen, braucht es ein Monitoring der gesamten Lieferkette.“
Laut Gartner nennen CEOs erstmalig ökologische Nachhaltigkeit als eine der zehn wichtigsten Geschäftsaufgaben. Technologiebezogene Themen wie Digitalisierung und Cybersicherheit belegen die Top-Plätze in der Umfrage. Darauf folgen Personalfragen, wie die Mitarbeiterbindung, welche auch in diesem Jahr eine hohe Priorität für CEOs haben – noch vor finanziellen Themen wie Rentabilität und Cashflow. „2022 ist das Jahr, in dem sich die Wahrnehmung der CEOs grundlegend verändert hat“, sagte Mark Raskino, Distinguished Research Vice President bei Gartner. „Die Pandemie brachte nach und nach eine Reihe tiefgreifender gesellschaftlicher Trends an die Oberfläche. Dies betrifft etwa den Wunsch, Arbeit anders oder neu zu gestalten, oder die Fragilität der globalen Lieferketten.“
Christian Klein betonte in Orlando, dass Unternehmen sich nur verbessern, wenn sie auch messen können. Er erklärte auf der Sapphire-Bühne, wie SAP-Bestandskunden revisionssichere Daten erfassen und so ihre Leistung in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) bewerten können. Lösungen von Concur erfassen den CO2-Fußabdruck von Geschäftsreisen, während sich mit Lösungen von SuccessFactors Kennzahlen für Vielfalt und Inklusion überwachen lassen. Mit Sustainability Control Tower können zudem ESG-Daten aus SAP- und Fremdsystemen zusammengeführt werden. Offen bleibt für jeden einzelnen SAP-Bestandskunden hingegen der Purpose – und wenn dieser gefunden ist, mit wem die digitale Transformation erfolgen wird.
Auf der SAP-Hauptversammlung musste dieses Jahr Christian Klein Vergleichszahlen zu Mitbewerbern wie Salesforce und Workday kommentieren, aber sein Lieblingsthema war ESG: „Wir setzen uns für eine nachhaltige Welt ein. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern, denn der Klimawandel ist da. Wir müssen handeln. Und zwar jetzt. Das fängt bei uns selber an. Wir wollen in unserem eigenen Betrieb bis Ende 2023 klimaneutral werden. Zwei Jahre früher als bisher angekündigt. Doch unser Hebel ist viel größer. Unsere Lösungen halten die geschäftskritischsten und energieintensivsten Prozesse der Welt am Laufen. Unsere Kunden erwirtschaften 87 Prozent des weltweiten Handelsvolumens. Seit 50 Jahren helfen wir unseren Kunden, ihre Umsatz- und Ertragsziele zu erreichen.“