PaaS-Industriestandard Cloud Foundry
Was will ein Hersteller und Anbieter von Businesslösungen mit einem Internet-Store?, fragten sich viele in der Community erstaunt, als der „SAP Store“ schon vor einiger Zeit das Licht der Welt erblickte.
Besucher des Stores reiben sich womöglich nun die Augen, angesichts der Tatsache, dass insbesondere im letzten Jahr die Anzahl der dort offerierten Apps auffällig stark zunahm.
Für diesen Umstand lässt sich ein wesentlicher Treiber ausmachen: HCP – die Hana Cloud Platform, SAPs eigene PaaS-Cloud-Lösung inklusive In-memory-Technologie. Mit der von SAP in der Cloud bereitgestellten Plattform lassen sich einfach, kosteneffizient und schnell (Web-)Anwendungen und -Lösungen entwickeln und bereitstellen oder ausliefern.
HCP wird mittlerweile von zahlreichen Start-up-Companies, Kunden, Partnern und von SAP selbst genutzt. Wobei die erstellten Apps für die ganz unterschiedlichsten Anwendungs- und Einsatzzwecke im SAP-Store feilgeboten werden können.
Es liegt auf der Hand, dass die Bedeutung respektive der Stellenwert der Hana Cloud Platform weiter stark steigen wird. Vor allem vor folgendem Hintergrund: kundenerforderliche Zusatzlösungen beispielsweise für die SAP-Cloud-SaaS-Lösungen (Software as a Service) wie Success Factors, Ariba, Fieldglass oder Concur werden auf Basis von HCP entwickelt und bereitstellt; ebenso die Vielzahl an notwendigen kundenspezifischen Add-ons oder branchenrelevanten Apps für S/4 sowie für die industriespezifischen S/4-Ausprägungen.
Sie können notabene nahtlos in die Next-Generation-Business-Suite – sei es On-premise- oder Cloud-Nutzung – integriert werden.
PaaS als Cloud-Service setzt auf IaaS auf. Sowohl bei IaaS als auch PaaS setzt SAP auf Open Source oder offene Standards. Konkret auf OpenStack und auf Cloud Foundry.
Wie die OpenStack Foundation ist die Cloud Foundry Foundation ein freies Projekt, das von namhaften Firmen (derzeit 55) herstellerübergreifend als Non-Profit-Organisation unterstützt wird, z. B. von SAP und Suse.
Weitere Wegbegleiter sind IBM, Cisco, HPE, Vmware, Huawei, Fujitsu, Povital oder Intel, aber auch Nicht-IT-Firmen wie GE. Übrigens wurde Cloud Foundry bei der Gründung vor knapp zwei Jahren zugleich zum 13.
Zusammenarbeitsprojekt der Linux Foundation ernannt. Als erster Linux-Distributor ist Suse seit 2012 Mitglied der OpenStack Foundation und stellte im gleichen Jahr mit Suse Cloud die erste Enterprise-OpenStack-Lösung vor.
Cloud-Foundry-Foundation-Mitglied ist Suse seit 2015. Natürlich produziert die Foundation mit Cloud Foundry und den Cloud-Foundry-Komponenten konkrete Software, und zwar gemäß Open-Source-Entwicklungsprinzipien.
Das OpenStack-Gegenstück zertifiziert zudem die verschiedenen PaaS-Lösungen der Cloud-Foundry-Mitglieder. So wird sichergestellt, dass Cloud-Plattformen auf der Basis eines einheitlichen und offenen Standards untereinander kompatibel und konsistent sind, z. B. die Hana Cloud Platform mit IBM Bluemix, HPE Helion oder, oder, oder.
Auch in diesem Themenfeld arbeiten SAP und Suse eng miteinander zusammen. Im Blick des erweiterten Miteinanders ist jetzt die Bereitstellung eines OpenStack Cloud Provider Interface (CPI).
Das Hauptziel hierbei ist, mittels eines CPIs die Kommunikation zwischen Cloud Foundry und der darunter liegenden OpenStack-Infrastruktur zu vereinfachen bzw. zu automatisieren.
Am Ende des Tages ist man in der Lage, Anwendungs-Apps einfacher zu testen und sie in Private oder Public Clouds umgehend auszurollen und einzusetzen. Schließlich steht bei der Verwendung von PaaS im Speziellen und beim Cloud-Einsatz im Allgemeinen im Vordergrund, neue oder erweiterte Anwendungen einfach, schnell und kosteneffizient zur Verfügung zu stellen und so für das Business einen Mehrwert zu erzielen.
Mit anderen Worten: Durch die von SAP und Suse forcierte Cloud Foundry und OpenStack-Integration gibt es einen nutzenbringenden Schulterschluss zweier wichtiger Cloud-Kosmen und obendrein Vorteile für die Nutzung von Open Source im SAP-Umfeld insgesamt.